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Samuel Carver 01 - Target

Samuel Carver 01 - Target

Titel: Samuel Carver 01 - Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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sein Tun für richtig halten.«
    »Ja, das kann ich verstehen«, meinte Dame Agatha.
    »Doch dadurch entsteht ein anderes Problem: Wenn dieser Profi je herausfindet, was er tatsächlich getan hat, wird er ziemlich sauer werden. Keiner wird gern angelogen, nicht wahr? Also müssen Sie ihn töten, bevor er erfährt, was wirklich passiert ist.«
    »Eine Doppelliquidierung«, sagte Grantham. »Man schaltet den eigenen Mann aus.«
    »Sie haben es erfasst«, bestätigte Carver. »Aber wenn der Mann etwas taugt, kann er sich vielleicht retten. Er würde den Leuten, die es auf ihn abgesehen haben, ernsthaften Schaden zufügen. Er würde sich schützen, indem er, sagen wir mal, einen Computer mit den Details der Operation an sich nimmt und an einen sicheren Ort bringt, sodass, falls ihm etwas zustößt, der Inhalt der Festplatte an die Öffentlichkeit gelangt.
    So könnte es sich abspielen, rein hypothetisch, versteht sich. Darf ich jetzt zum Flugplatz?«
    »Noch nicht«, sagte Grantham. »Eine Sache noch. Ich habe zwei Agenten in Genf verloren.«
    »Das tut mir leid. Aber ich hatte mit ihrem Tod nichts zu tun.«
    »Ich weiß«, sagte Grantham.
    »Dann werden Sie auch wissen, dass der Mann, der sie getötet hat, ein Russe namens Grigori Kursk ist. Der arbeitet für einen anderen Russen, Juri Schukowski. Und auf dessen Befehl entführte er auch die von Ihnen so bezeichnete KGB-Nutte. Sie heißt Aleksandra Iwanowa Petrow. Und sie ist auch der Grund, weshalb ich in die Schweiz fliege.«
    »Wie wollen Sie sie zurückbekommen?«, fragte Dame Agatha.
    »Durch einen Tausch: ihr Leben gegen den Computer.« Er lächelte. »Den hypothetischen Computer.«
    »Und Sie verlassen sich auf diesen Russen?« Grantham gab sich keine Mühe, seinen Unglauben zu verbergen.
    »Natürlich nicht«, antwortete Carver, »aber auf mich selbst. Ich werde schon mit ihm fertig.«
    »Doch das ist nicht alles, nicht wahr?«, sagte Dame Agatha gedankenverloren. »Sie haben einer Frau das Leben genommen, ob Sie es wollten oder nicht. Tun wir nicht so, als wäre das nicht wahr. Darum wollen Sie jetzt einer anderen Frau das Leben retten, selbst wenn Sie das eigene dabei verlieren. Gewissermaßen zur Wiedergutmachung, habe ich Recht?«
    »Wenn Sie meinen. Ich würde es eher als normale Rettungsaktion betrachten. Aber die kann ich nicht durchführen, wenn ich mein Flugzeug verpasse.«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, sagte Dame Agatha. »Es kann immer technische Probleme und Verzögerungen geben. Das kommt alle Tage vor.«
    Carver blickte die beiden abwechselnd an. »Sie lassen mich also gehen. Warum?«
    Dame Agatha gab die Antwort. »Wie Sie sagten, der MI5 richtet sich nach den Gesetzen des Landes. Und Sie haben ganz recht, niemand wünscht einen Prozess. Wir könnten Sie natürlich beseitigen, außerhalb der Legalität. Doch das wäre problematisch. Solche Dinge lassen sich schwer geheim halten. Früher oder später redet jemand. Darum sind wir bereit, Ihnen zu helfen … wenn Sie uns ebenfalls einen Gefallen tun.«
    »Welchen?«
    »Sagen Sie uns, was Sie über die Verschwörer wissen.«
    »Haben Sie Percy Wakes Haus beobachtet?«
    »Ja.«
    »Dann haben Sie mich mit Lord Malgrave hineingehen sehen. Fangen Sie bei diesen beiden an. Fragen Sie sich, woher ein ehemaliger KGB-Agent wie Schukowski einen britischen Geheimdienstmitarbeiter wie Wake kennt, und warum er so viel Macht über ihn hat, dass er ihm solch einen Auftrag diktieren kann. Und rufen Sie die Küstenwache an. Fragen Sie nach, ob sie im Ärmelkanal eine Leiche gefunden haben – einen Kerl mit einem großen rauchenden Loch im Kopf. Das war einmal Lieutenant-Colonel Quentin Trench, ehemals Royal Marines. Er war der Operationschef der Gruppe.«
    Dame Agatha kritzelte ein paar Notizen auf ihren ledergebundenen Block. »Und welchen Grund gab es für Paris?«, fragte sie dann.
    »Wake hat seinen Leuten weisgemacht, es sei entscheidend für den Erhalt der Monarchie.«
    »Ja, dasselbe hat er mir auch erklärt. In aller Ausführlichkeit«, sagte Grantham schon wesentlich ruhiger. Doch da war auch noch eine Spur von Feindseligkeit in seiner Stimme.
    »Das war aber nicht der Grund für den Anschlag«, fuhr Carver fort. »Das Unternehmen wurde von Schukowski in Auftrag gegeben und bezahlt. Hängt dessen Herz an der britischen Monarchie? Ich glaube kaum.«
    »Welches Motiv hatte er dann?«, fragte Grantham stirnrunzelnd.
    »Schukowski hat mehrere Millionen Pfund an das Konsortium gezahlt. Er ist ein

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