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Samuel Carver 01 - Target

Samuel Carver 01 - Target

Titel: Samuel Carver 01 - Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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sagte Larsson. »Ich weiß jetzt, worum es geht, was du getan hast.«
    Carver nickte. »Gut. Hast du auch herausgefunden, wie mein Auftrag ursprünglich gelautet hat? Sagt dir der Name Ramzi Hakim Narwaz etwas?«
    Ein zaghaftes Lächeln huschte über Larssons Gesicht. »Ja, ich weiß über ihn Bescheid.«
    »Und?«
    »Und ich gebe dir nicht die Schuld an dem Geschehen. Du bist reingelegt worden. Aber wie auch immer … du musst dir das Passwort merken. Also, es sind acht Schriftzeichen:
    El2zsadG. Der erste und der letzte Buchstabe sind groß geschrieben. Das ist sehr wichtig. Bei dem Passwort ist Groß und Kleinschreibung zu beachten.«
    »Wie zum Teufel soll ich mir das merken?«, fragte Carver.
    »Ganz einfach. Ich habe mir ein Bild zur Gedächtnisstütze ausgedacht: Es liegen zwei Zebras schlafend auf dem Gras. Verstanden?«
    »Ja, sicher, aber ich werde es mir trotzdem nicht merken können.«
    »Komm schon, sprich mir nach: Es liegen zwei Zebras schlafend auf dem Gras.«
    »Mann Gottes, ich habe keine Zeit dafür. Ich kann es mir nicht leisten, zu spät zu kommen.«
    »Du kannst es dir auch nicht leisten, das Passwort zu vergessen. Du hast drei Chancen, das Passwort richtig einzugeben. Andernfalls wird ein Virus freigesetzt, der die Festplatte löscht. Danach ist nichts mehr übrig.«
    Carver tat, was von ihm verlangt wurde: Er wiederholte es fünfmal. Larsson übergab den Koffer mit dem Laptop, den Carver sich quer über die Brust hängte.
    »Danke«, sagte er. »Mein Hubschrauber steht da hinten. Geh ein Stück mit, dann können wir uns unterhalten.«
    Es war kurz nach halb sechs, und die Sonne tauchte soeben hinter die höchsten Gipfel, sodass sie zackige Schatten über das Tal warfen, als Carver über das Vorfeld zum Hubschrauberstartplatz ging. Er hatte knapp dreißig Minuten Zeit, um zum Palace Hotel zu gelangen. Der Himmel sah klar aus. Wenn man fünf Minuten für den Start und noch einmal fünf rechnete, um vom Hubschrauber zum Hoteleingang zu kommen, dann sollte es noch klappen.
    »Wie viel hast du herausgefischt?«, fragte er Larsson.
    »Nicht viel, aber genug, um zu wissen, dass Max über jedes Detail der Operation Buch geführt hat, und noch viel mehr. Es sieht so aus, als ob er sich ein Sicherheitsnetz gebastelt hat für den Fall, dass etwas schiefgeht.«
    »Irgendwas über die Russen?«
    »Kursk und Aliks wurden in einigen E-Mails erwähnt, aber nichts deutet auf eine Verbindung zu Schukowski hin.«
    »Verflucht!« Carver überlegte kurz. »Na, macht nichts. Das widerspricht nicht unbedingt meiner Behauptung. Jemand mit anständigen Fachleuten wird imstande sein, eine Verbindung zu finden. Das Wesentliche ist, dass Schukowski es sich nicht leisten kann, irgendwo Hinweise auf seine Person zu hinterlassen. Du hast eine Kopie gemacht, ja?«
    »Natürlich.«
    »Gut, das ist ein Teil meines Sicherheitsnetzes. Und hier ist der andere.«
    Er griff in seinen Aktenkoffer und nahm die Videokamera heraus.
    »Ich habe während des Fluges mein Geständnis aufgenommen: wie ich angeworben wurde, was sie mir vorgelogen haben, damit ich den Auftrag übernehme, wie er ausgeführt wurde, die Namen der Beteiligten, was hinterher passierte. Es ist alles drauf.« Carver lächelte schief. »Naja, fast alles. Aliks habe ich rausgelassen.«
    Larsson lachte laut. »Du alter Romantiker!«
    Carver räusperte sich. »Äh, also … Wenn ich dich bis morgen früh um neun nicht angerufen habe, gibst du die Computerdaten und das Geständnis an alle Nachrichtenagenturen und wer dir sonst noch einfällt. Ich will sie überall haben.«
    »Geht klar«, sagte Larsson. »Aber mach dir keine Sorgen, du wirst es schaffen. Du schaffst es immer, klar?«
    »Ich weiß nicht«, meinte Carver. Sie näherten sich dem Hubschrauber. Carver sah ihn da stehen und warten. Er schüttelte wehmütig den Kopf. »Es ist verrückt. Ich mache alles falsch, verstoße gegen jede Regel, habe nichts geplant, nicht einmal meinen eigenen Fluchtweg. Aber aus irgendeinem Grund ist es mir egal. Ich weiß nicht …« Er sah an dem Hubschrauber vorbei zu den Berggipfeln. »Es ist, als hätte ich mich dem Schicksal überantwortet. Über mich wird das Urteil gesprochen. Ich werde entweder für unschuldig oder für schuldig befunden. Je nachdem ob ich lebend herauskomme oder nicht.«
    »Ich verstehe«, sagte Larsson.
    Der Pilot ließ den Motor an. Carver gab Larsson seinen Aktenkoffer. Er musste jetzt gegen das rhythmische Flappen der Rotorblätter anschreien. »Nimm

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