Samuel Carver 01 - Target
sein Jackett und den Schlips, hakte sich bei ihm unter und stützte ihn beim Verlassen der Bar. Er verstand das nicht so ganz. Er hatte nur – wie viele? – vier Martinis, höchstens fünf getrunken. Das hätte ihn nicht umhauen dürfen. Dann spürte er ihre Hüfte und das weiche Gewicht ihrer Brust, die seinen Arm streifte. Auf seinem Gesicht machte sich ein großes, glückliches Lächeln breit. Es war ihm egal, wie betrunken er war. Er fühlte sich absolut großartig.
Aliks führte den aufgeweichten, geifernden Banker den Korridor entlang zur Tür der Suite. Sie klopfte und drückte das Ohr dagegen. »Er scheint nicht da zu sein. Ich bin sicher, er kommt gleich. Wir können in meiner Suite warten, wenn Sie möchten. Ich wohne gleich nebenan.«
Sie ließ ihm keine Zeit zu antworten, sondern ging zur Nachbartür, schloss auf und schob ihn hinein. »Ich fürchte, es ist nicht sehr behaglich«, sagte sie, während sie ihn durch das Wohnzimmer mit den steifen Stilmöbeln ins Schlafzimmer führte, wo ein Doppelbett mit einer himmelblauen Tagesdecke stand. Gegenüber dem Bett gab es einen Schrank mit einem Fernsehgerät. Es war ein Nichtraucherzimmer, aber in dem Aschenbecher neben dem Gerät hatte jemand eine Schachtel Zigaretten liegen lassen.
»Hier ist es ein bisschen bequemer«, sagte Aliks und legte die Handtasche auf den Nachttisch. »Entspannen Sie sich. Sie setzen sich aufs Bett, und ich mixe Ihnen einen Drink aus der Minibar. Noch einen Martini?«
»Nein«, sagte er und griff nach ihrem Arm. »Keine Drinks mehr. Kommen Sie her zu mir.«
Er klopfte neben sich auf die Bettdecke. Aliks setzte sich. Sie ließ es zu, dass seine Hand ihren Oberschenkel hinaufwanderte, hielt sie aber fest, als er ihr unter den Rock greifen wollte. »Nicht doch«, sagte sie, während sie ihm mit der anderen spielerisch durchs Haar fuhr. »Was würde wohl Marthe davon halten, wenn sie uns jetzt sehen könnte?«
»Die soll sich ins Knie ficken!«, erwiderte er. Dann fing er an zu kichern. »Denn eigentlich möchte ich dich ficken!«
Er packte Aliks bei den Schultern und warf sich auf sie, sodass sie flach aufs Bett gedrückt lag. Sie wand sich lachend unter ihm hervor. »Nicht so schnell. Wenn du mich haben willst, musst du genau tun, was ich dir sage.«
»Alles!«, versprach Leclerc anzüglich.
»Stell dich vor mich hin.«
Er gehorchte sofort.
»Zieh dein Hemd aus.«
Er tat es.
»Jetzt die Hose und dann ganz still stehen.«
Als er fertig war, sah er mit offenem Mund zu, wie Aliks ihre Bluse aufknöpfte und die cremefarbene Seide zu Boden segeln ließ. Sie zog den Reißverschluss des Rockes auf, der an ihr hinabglitt, und trat aus dem zusammengesunkenen Kleidungsstück.
Leclerc stand vor ihr in einem ausgeleierten Slip, dessen Bund unter dem Bauch verschwand, und einem Paar grauer Wollsocken.
Aliks trug weiße Spitze von La Perla, die ihre geschmeidig athletischen Kurven betonte. Die Pumps hatte sie noch an.
»Leg dich aufs Bett und lehn dich mit den Schultern gegen das Kopfende«, befahl sie.
Leclerc rutschte rückwärts über die Decke bis auf die Kissen.
»Gleich sollst du deinen Willen haben. Aber vorher werde ich tun, was mir gefällt. Bleib so liegen, rühr dich nicht vom Fleck und sag kein Wort!«
Aliks stelzte um das Bett herum zu einer Kommode. Sie bückte sich über eine Schublade, brachte Leclerc mit dem Anblick zum Stöhnen und zog drei lange schmale schwarze Seidenschals hervor.
»Was …?«
»Schschsch …«
Sie kehrte zum Bett zurück, legte die Schals auf die Bettdecke und kniete sich breitbeinig auf seine Brust. Dann nahm sie sein rechtes Handgelenk, um den einen Schal fachmännisch daran festzuknoten, und band das andere Ende an den Bettpfosten. Leclerc schien das nicht zu beunruhigen; stattdessen wollte er zu gern das Gesicht an Aliks Brüste drücken, als sie sich über ihn beugte. Sie ignorierte ihn, fasste wortlos das andere Handgelenk und verfuhr mit dem zweiten Schal wie mit dem ersten.
Als beide Arme gefesselt waren, richtete sie sich auf, strich Leclerc lässig über die Brusthaare und spielte mit den Brustwarzen. »Gefalle ich dir?«
»O Gott, ja«, stöhnte er.
»Gut, dann sieh noch einmal gut hin und präge dir alles genau ein. Denn jetzt siehst du mich noch …«, sie nahm den dritten Schal, zog ihn urplötzlich unter seinem Kopf durch, um ihm die Augen zu verbinden, »… und jetzt nicht mehr. Jetzt bist du mir hilflos ausgeliefert. Mal sehen, was ich mit dir anstellen
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