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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Wiederkunft des Herrn bewirkt.«
    »Was ist mit diesem Krieg?«
    »Meine Güte … Ich weiß wirklich nicht, ob ich Ihnen das sagen sollte. Aber Mr McCabe wollte wissen, was Gott davon hielte, wenn er, also McCabe, diesen Krieg beginnen würde.«

    Mit jeder weiteren Stunde kamen neue Erkenntnisse hinzu. Bis Mittag war die Verbindung zu Clinton Tulane gezogen und der Kontakt mit Dusan Darko aufgedeckt. Jetzt war klar, wie McCabe die Bombe an sich bringen wollte, und in welchem Land. Jetzt musste man nur noch das genaue Ziel herausfinden.
    Im Weißen Haus wurde eine Sitzung anberaumt; alle an dem Fall beteiligten Behörden waren eingeladen.
    »Wir müssen jede Möglichkeit ernst nehmen, egal, wie verrückt sie sich anhört«, sagte Leo Horabin, der nationale Sicherheitsberater. »Also, was Ihnen auch in den Sinn kommt, scheuen Sie sich nicht, es zu sagen.«
    Tom Mulvagh ließ erst die anderen ihre Ideen vortragen, bevor er sich zu Wort meldete.
    »Ich meine, man muss den religiösen Aspekt bedenken«, sagte er. »Wir haben uns beim FBI eine Zeitlang mit dem Thema befasst – Sie wissen, religiöse Fanatiker, die das Harmagedon auslösen wollen. Wir planen sogar einen Untersuchungsbericht darüber. Das Projekt trägt den Namen Megiddo, nach dem Berg in Israel, wo laut Offenbarung die Endzeitschlacht stattfinden soll. Wenn wir also nach einem passenden Ort suchen, den so ein Verrückter mit einer Bombe ansteuern könnte, dann würde ich dort anfangen.«
    »Ich verstehe, Tom«, sagte Jaworski, »aber das kann überall sein. Viele Leute dieser Art hassen die Araber. Vielleicht will er Mekka ausradieren, oder Jerusalem …«
    »Wie wär’s mit dem Petersdom in Rom?«, meinte ein Mitarbeiter der DIA. »Da stehen Hunderttausende, um den Papst zu hören – ein wahnwitziges Ziel.«
    Horabin blickte in die Runde, dann kam er zu einem Entschluss.
    »Ich glaube, Sie haben recht, Tom. Das Ziel dürfte religiöse Bedeutung haben. Und es wäre vom Kosovo aus leicht zu erreichen, also in Mitteleuropa oder im Nahen Osten. Ich möchte eine komplette Liste aller möglichen Ziele, die in diese Kategorie fallen. Und ich will für jedes einzelne einen Krisenplan.«

84
    In Mazedonien war es bereits dunkel, und Carver hatte sich soeben das typische Balkan-Auto besorgt, einen alten Mercedes, der wie viele andere von Deutschland aus nach Süden verschifft worden war, auf ärmere, weniger kritische Märkte. Es war ein acht Jahre alter Diesel mit hellbeigem Lack, der wie eine Karamelcreme auf Rädern aussah und einen defekten Auspuff hatte, sodass er dicke graublaue Rauchwolken in die Luft pustete. Carver hatte ihn gleich nach seiner Landung von Ronald Biddle bekommen, einem MI6-Agenten in der mazedonischen Hauptstadt Skopje, zusammen mit einem Pass, Visa und Pressepapieren, die ihn als BBC-Radioreporter auswiesen. In den Fächern einer zerschlissenen Anglertasche hatte er Tonbandgerät, Laptop, Handy, Karten und Notizbücher, die seine Tarnung unterstrichen. Er war außerdem mit dem Üblichen ausgestattet, das ein Mann brauchte, der einen Sabotageakt plante: eine Auswahl Werkzeuge, Plastiksprengstoff, Messer, Pistole und Munition. Unter der Kleidung trug er wie immer den Geldgürtel, der Bargeld, Wertpapiere und Pässe enthielt, seine ständigen Begleiter. Vor seiner Abreise aus Frankreich hatte er sich beim Friseur einen normalen Kurzhaarschnitt machen lassen. Er hatte keine Lust mehr gehabt, bei jedem Blick in den Spiegel Kenny Wynter zu sehen.
    »Ich fürchte, es ist keine SIG«, meinte Biddle, der eher erfreut als entschuldigend klang, nachdem er Carver die gewünschte Waffe nicht hatte beschaffen können. »Grantham hat gesagt, Sie würden die vorziehen, aber Sie werden mit einer Beretta 92 vorliebnehmen müssen. Das war das Beste, was wir in der kurzen Zeit auftreiben konnten. Aber wenn sie für die US-Army gut genug ist, kann sie nicht ganz so schlecht sein. Wir haben Ihnen auch einen Schalldämpfer besorgt.«
    Biddle musterte Carver. Er war verärgert. »Weiß ja nicht, warum London noch jemanden schicken musste«, fuhr er fort. »Wir haben hier jede Menge erstklassige Leute, und außerdem hängen hier Burschen vom SAS rum, die den Kosovo kennen wie ihre Westentasche. Aber den Leuten vor Ort trauen sie nie, hm?«
    Carver zuckte nur die Achseln und öffnete den Kofferraum, um das beste Versteck für den Plastiksprengstoff zu suchen. Er hatte kein Interesse an einer Unterhaltung. Minuten später fuhr er vom Flughafen weg und war auf

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