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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Kenntnis gesetzt werden – sowohl das FBI-Personal als auch die Leute, die sie zu befragen hatten. Zwei Stunden vergingen, bevor die erste Information bei Mulvagh landete.
    In Europa und im Nahen Osten war der Tag jedoch schon weit fortgeschritten. Während die Pentagon-Offiziere noch müde waren, als sie Jaworskis Anruf erhielten, waren die Männer und Frauen, die für den Einsatz bereitstanden, schon hellwach.

82
    Auf der Adria war es Mittag. Während der vergangenen drei Stunden hatte sich Vermulen mit Reddin, seiner rechten Hand, zurückgezogen, um die Daten der Bombenliste in ein durchführbares Unternehmen zu verwandeln. Mithilfe des Kommunikationssystems der Jacht hatten sie Karten und Pläne heruntergeladen. Anrufe bei den Kontaktleuten, die Novak und der Holländer Koolhaas genannt hatten, waren getätigt worden.
    Nun saßen sie zu neunt im großen Salon: Vermulen, Aliks, der italienische Wissenschaftler Riva, Reddin und die fünf Männer, die seinem Befehl unterstanden. Der Raum war auf Wanzen untersucht worden, und an einer Wand hatte man einen Bildschirm aufgebaut. Dort stand Vermulen mit einer Fernsteuerung in der Hand. Er wollte gerade beginnen, als es an der Tür klopfte und ein Steward den Kopf hereinstreckte.
    »Entschuldigen Sie die Störung, General, aber der Kapitän dachte, ein paar Erfrischungen wären angenehm. Ich habe Kaffee, Säfte und etwas Gebäck, wenn Sie möchten.«
    Vermulen wollte schon ablehnen, aber dann sah er die Gesichter von Reddins Männern aufleuchten – die instinktive Bereitschaft des Soldaten, Essen und Trinken anzunehmen, wann immer es sich bietet.
    »Sicher, kommen Sie nur«, sagte er, und der Steward schob den gut bestückten Teewagen herein, der frischen Kaffeeduft verbreitete. Die nächsten paar Minuten vergingen damit, dass Tassen und Teller gefüllt wurden.
    »Alle bereit?«, fragte Vermulen schließlich. »Dann, meine Herren, werde ich Sie in unser Unternehmen einweihen.
    Was wir heute Nacht tun, hat das Potenzial, den Lauf der Geschichte zu ändern. Wir haben die Chance, einen mächtigen Schlag zu führen, nicht gegen einen, sondern gegen zwei der größten Bedrohungen, mit denen die Welt konfrontiert ist: gegen verloren gegangene Kernwaffen und gegen den internationalen Terrorismus. Und so werden wir es machen.«
    Er drückte auf seine Fernbedienung, und der Bildschirm füllte sich mit der Landkarte eines Gebiets, das die Form eines grob gezeichneten unregelmäßigen Diamanten hatte und das an der breitesten Stelle hundertsechzig Kilometer durchmaß, »Das ist die Provinz Kosovo in der Föderativen Republik Jugoslawien. Sie liegt im Landesinneren, etwa hundertdreißig Kilometer von der Adriaküste entfernt. Der Kosovo steht kurz vor einem Bürgerkrieg zwischen der Bevölkerungsmehrheit der Albaner – das hier unten an der Südwestgrenze ist Albanien – und der Minderheit der Serben – hier im Norden und Osten liegt die Teilrepublik Serbien. Um es kurz zu machen: Die Serben herrschen über die Albaner, und den Albanern gefällt das nicht. Sie wollen ihre Provinz zu einem unabhängigen Staat machen. Aber die Serben wollen das verhindern.
    Was hat das mit uns zu tun? Ganz einfach: Die Sache der Kosovo-Albaner wird von islamischen Terroristen an sich gerissen, ähnlich wie es in Afghanistan gewesen ist. Diese Terroristen, die weltweit operieren, stellen für die Vereinigten Staaten eine klare Bedrohung dar, die unsere Regierung zu ignorieren beschlossen hat. Und diese Gefahr ist umso größer, weil im Kosovo eine tragbare Atombombe liegt, die die Russen vor zehn oder mehr Jahren dort deponiert haben. Sie liegt unbewacht in einem Koffer und wartet auf jemanden, der sie findet. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie den Terroristen in die Hände fällt. Dieser Jemand müssen also wir sein.«
    »Heilige Scheiße«, murmelte Maroni. »Jetzt weiß ich, warum die Bezahlung so gut ist.«
    Vermulen erklärte, wie sie vorgehen würden. Am späten Nachmittag würden sie auf See auf ein Fischerboot treffen, das ihnen die nötigen Waffen brächte. Die Jacht würde dann in kroatische Gewässer segeln und in einer abgeschiedenen Bucht bei Molunat in Südkroatien ankern, dicht an der Grenze zur Provinz Montenegro. Bei Sonnenuntergang, etwa gegen 19.30 Uhr, würden sie an Land gehen und mit einem Führer zusammentreffen. Er würde die Fahrzeuge haben, die sie zweihundert Kilometer über Land zu ihrem Bestimmungsort bringen würden, dem Hauptverwaltungsgebäude der Bleihütte von

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