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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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viele Häuser in der Nähe? Wie ist das Gelände? Was für Deckung gibt es – Bäume, Sträucher, Felsen?«
    »Das Grundstück befindet sich am nördlichen Rand des Dorfes. Es wurde wegen seiner einsamen Lage ausgesucht. Im Umkreis von hundertfünfzig Metern gibt es keine Nachbarn. Es ist einen Hektar groß und liegt unten am Hang eines zwölfhundert Meter hohen Hügels –«
    »Bei uns gilt das als Berg«, redete Carver dazwischen.
    »Also, von mir aus dann eben ein Berg«, fuhr Vermulen fort, »Puy de Tourrettes liegt nach Süden hin, dem Meer zugewandt. Das Haus steht auf dem höchsten Punkt des Anwesens, wegen der Aussicht, es hat einen Pool und einen Zufahrtsweg, der bergab zur nächsten Straße führt. Vor dem Haus und rings um den Pool stehen Bäume, im Übrigen ist das Grundstück praktisch kahl. So hat ein Eindringling keinerlei Deckung, und es ist für ein freies Schussfeld gesorgt. Aber oberhalb des Hauses, am Hang, gibt es lichten Wald und Gebüsch. Dort würde ich meinen Beobachtungsposten aufschlagen.«
    Carver den seinen auch.
    »Klingt nicht schlecht«, meinte er.
    Sein Teller war leer. Er schob ihn von sich weg. Dann, zu Vermulens Überraschung, stand er auf.
    »Gut, geben Sie mir zehn Minuten Zeit«, sagte er. »Ich mache einen Spaziergang, das hilft beim Nachdenken. Wenn ich zurückkomme, werde ich Ihnen sagen, ob ich den Auftrag übernehme, was ich dafür brauche und wie viel es Sie kosten wird.«
    »Ich habe das Honorar bereits genannt.«
    »Aber ich habe nicht zugestimmt. Bis gleich …«

56
    Carver ging am Swimmingpool vorbei, an dem ein paar einsame Nichtstuer lagen, und bergauf durch das Waldgrundstück des Hotels. Er blieb gute elf Minuten weg.
    »Nun?«, fragte Vermulen, als Carver zurückkehrte.
    »Abgemacht. Aber es kostet eine Million, und zwar Pfund Sterling, die Hälfte jetzt, die andere Hälfte bei Lieferung. Entweder Sie sind damit einverstanden, oder Sie lassen es bleiben.«
    Bevor Vermulen antworten konnte, redete Carver weiter: »Und da ist noch etwas: Ich bin mit einem Linienflug hergekommen, habe also keinerlei Ausrüstung bei mir. Einiges kann ich mir selbst besorgen, aber alles andere müssen Sie liefern.«
    Vermulen sah nach beiden Seiten, um sich zu vergewissern, dass niemand sie belauschte. »Wovon reden wir: Waffen, Spezialwerkzeuge?«
    »Richtig«, bestätigte Carver. »Ich brauche Betäubungswaffen, und zwar einen halbautomatischen 40mm-Granatwerfer, vorzugsweise einen MGL Mk 1, dazu sechs Schuss CS-Gas-Munition und drei M84 Blendgranaten, einen 50-Zentimeter-Teleskopschlagstock, eine leichte, schusssichere Weste, eine gefechtstaugliche Atemschutzmaske und Valiumtabletten, 25 mg …«
    »Sie scheinen mir nicht der nervöse Typ zu sein«, bemerkte Vermulen.
    »Tja, der äußere Eindruck kann täuschen. Ich brauche das innerhalb von achtundvierzig Stunden. Schicken Sie es an das Postamt in Vence, postlagernd. Im Übrigen werde ich die nächsten paar Tage damit verbringen, den Leuten aus dem Weg zu gehen. Jede Kommunikation muss über SMS laufen, keine Anrufe, bis ich etwas anderes sage. Ich gebe Ihnen eine Nummer, die Sie benutzen können, und ich brauche eine von Ihnen.«
    Vermulen biss die Zähne zusammen, sein Gesicht verdunkelte sich, als wäre ein Wolkenschatten über die Terrasse gezogen. »Wissen Sie, Mr Wynter, für einen angeheuerten Mann haben Sie seltsame Manieren. Ich lasse mir nicht gern von jemandem Befehle erteilen, der für mein Geld arbeitet.«
    »Ich erteile Ihnen keine Befehle, General. Ich erkläre Ihnen, wie die Dinge zu laufen haben, damit Sie die bestellte Ware bekommen und ich unbeschadet wieder verschwinden kann.«
    »Ich könnte mich entscheiden, die Sache anders zu erledigen. Ich habe meine eigenen Männer.«
    »Die Matelots auf Ihrer Jacht? Einen Haufen Matrosen in Shorts? Wohl kaum.«
    »Die habe ich nicht gemeint«, widersprach Vermulen. Er musterte Carver aus schmalen Augen. »Wissen Sie, Sie haben da ein interessantes Wort gebraucht: Matelots.«
    »Das ist Französisch«, sagte Carver, der genau wusste, dass er einen blöden Amateurfehler gemacht hatte. Er war noch etliche Prozent von seiner Bestform entfernt.
    »Ganz recht. So nennen die britischen Marines die Angehörigen der Navy. Ich habe das schon mit eigenen Ohren gehört. Darum frage ich mich jetzt, woher Sie den Ausdruck kennen und wieso Ihnen solche Waffenbezeichnungen so geläufig sind – MGL Granatwerfer, M84 Granaten. Wenn ich mich recht entsinne, hat Kenny Wynter keine

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