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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Royal Marines gelernt. Politiker erkl ä rten den Krieg. Die Gener ä le hatten ihn zu f ü hren. Sie gaben Befehle, und M ä nner wie Carver gehorchten. Entlang der gesamten Befehlskette hatten die Leute Gr ü nde f ü r das, was sie taten, und jeder Einzelne fand, dass er das Richtige tat. F ü r die, die am Ende dieser Kette standen und die Waffe in der Hand hielten, ging es nicht um richtig oder falsch, es ging einzig und allein darum, den anderen zu t ö ten, damit man selbst davonkam.
    Dasselbe Prinzip galt auch au ß erhalb der Streitkr ä fte. Carver hatte noch nie einen Auftrag gehabt, bei dem nicht irgendjemand irgendwo ü berzeugt war, damit das Richtige zu tun, nicht einmal bei den Jobs, die jenseits aller Rechtfertigung lagen. Er hatte einen Mann t ö ten m ü ssen, der den Zorn Gottes ü ber die Welt bringen und das Ende aller Tage herbeif ü hren wollte, weil er fest ü berzeugt war, dies sei der Weg zur Erl ö sung. Zugegeben, der war verr ü ckt gewesen, aber trotzdem nicht weniger ü berzeugt von dem, was er tat, als jemand, der sich f ü r geistig gesund hielt.
    Darum dachte Carver, w ä hrend er dicht unter der Wasseroberfl ä che des Currituck schwamm, an gar nichts au ß er an die unmittelbaren praktischen Erfordernisse seiner Situation. Er hatte noch mehrere Hundert Meter vor sich. Hier gab es praktisch keine Gezeiten und keine Str ö mungen. Aber der Wind, der jetzt wieder auffrischte, war gegen ihn und machte das Wasser kabbelig. Carver kam dadurch langsamer voran, aber wenigstens war er bei den unruhigen Wellen unter Wasser noch weniger zu erkennen. Nachdem er die Gefahr der Unterk ü hlung erfolgreich ü berstanden hatte, war sein gr öß tes Problem jetzt die eigene K ö rperw ä rme. Sein Fluganzug hielt ihn trocken, aber durch die verschiedenen Lagen Unterzeug, die ihn in gro ß er H ö he am Leben erhalten hatten, drohte nun die Ü berhitzung. Die ersten Symptome w ä ren ein Anschwellen der H ä nde und F üß e, danach k ä men Kr ä mpfe und ein Hitzschlag, worauf man die Orientierung verlor, halluzinierte und schlie ß lich bewusstlos wurde.
    F ü r Einsatzkr ä fte des SBS, die zum Beispiel unter Wasser aus einem U-Boot aussteigen, um anschlie ß end die Strapazen langen Schwimmens und den schwei ß treibenden Aufstieg an einem Schiffsrumpf oder an einer Ö lplattform hinter sich zu bringen, sind extreme K ä lte und Hitze ein vertrauter Gegensatz. Carver schwamm darum langsam und legte regelm äß ig Pausen ein, bei denen er sich zu orientieren versuchte und nach feindlichen Booten Ausschau hielt. Er nahm an, dass die K ü stenwache im Sund patrouillierte, da al-Qaida per Schnellboot schon Ü berf ä lle auf amerikanische Streitkr ä fte ver ü bt hatte und das vielleicht wiederholte.
    Zweimal h ö rte er das Dr ö hnen einer Schiffsschraube im Wasser. Es blieb ihm nichts anderes ü brig, als innezuhalten und sich m ö glichst ruhig zu verhalten, Wasser zu treten, um nicht unterzugehen, und mit dem Schnorchel knapp ü ber der Oberfl ä che zu bleiben. Beim ersten Mal fuhr der Kutter gute hundert Meter an ihm vorbei. Beim zweiten Mal wurde das Dr ö hnen lauter, bis Carver wusste, der Kutter fuhr direkt auf ihn zu.
    Er riss die Augen auf, um irgendeinen Lichtschein wahrzunehmen, und sp ä hte durch das schwarze, tr ü be Wasser. Pl ö tzlich sah er massenhaft Luftblasen, die von dem n ä her kommenden grauen Schiffsbug wegstr ö mten. Carver holte tief Luft und tauchte, wobei er hektisch mit den Schwimmflossen trat, um dem st ä hlernen Koloss zu entkommen.
    Doch es n ü tzte nichts. Er kam nicht vom Fleck. Der Bug w ü rde ihn treffen. Und dann, gerade als er sich auf den Sto ß gefasst machte, riss ihn eine unsichtbare Kraft nach oben und schleuderte ihn zur Seite, verdr ä ngte ihn zusammen mit dem Wasser, er wurde von der Heckwelle erfasst und schlie ß lich vom Schiffsrumpf weggetrieben, doch kurz darauf erneut angezogen wie Eisensp ä ne von einem Magneten.
    Carver wurde auf die Seite des Rumpfes zugewirbelt. Er sah die aufgemalten diagonalen roten, wei ß en und blauen Streifen und dahinter in wei ß en Lettern die Beschriftung » US COAST GUARD «. Unter dem Schluss-D stie ß er mit Schulter, Arm und H ü fte so heftig gegen den Rumpf, dass es ihm die Luft aus der Lunge trieb, dann dr ä ngte ihn die Str ö mung wieder nach oben und lie ß ihn schaukelnd an der Wasseroberfl ä che zur ü ck, w ä hrend das Heck des Kutters in der Nacht verschwand.
    Carver tastete sich ab,

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