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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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gleich so treffend? Wer Aufrichtigkeit vorspielen kann, ist ein gemachter Mann. Das k ö nnte sein Geheimnis sein, aber Carver hoffte, dass es nicht so war. Es w ü rde sich zeigen. In der Zwischenzeit kaute Carver weiter an seinem Steak und wartete, was der Pr ä sident sagen wollte.
    » Meine Jacht gef ä llt Ihnen? «, fragte er.
    » Ja, Sir «, antwortete Carver. » Ein sch ö nes Schiff.«
    Roberts nickte ü ber seiner Tasse hinweg. » Das finde ich auch. Sie ist drei ß ig Jahre alt, wissen Sie, der Rumpf ist aus brasilianischem Hartholz. Hab sie vor einiger Zeit ü berholen lassen. Wenn ich damit drau ß en bin, den Wind in den Segeln f ü hle und die salzige Seeluft atme … tja, dann bin ich wohl am meisten mit der Welt im Frieden.«
    Der Pr ä sident beugte sich vor und sah Carver in die Augen. Jetzt war er niemandes Freund. Er war ein Mann, der den Ehrgeiz hatte, den Tatendrang und die r ü cksichtslose Entschlossenheit, seinen Weg zu machen: aus dem Schatten heraus in die m ä chtigste Position der Welt.
    » Wollen Sie mir sagen, was Sie sich dabei gedacht haben, diesen Frieden zu st ö ren? «
    » Ich wollte Ihr Leben sch ü tzen, Sir – daf ü r sorgen, dass Sie kein zweiter Mountbatten werden «, antwortete Carver. » 1979 ermordete die IRA Lord Louis Mountbatten, Prince Charles’ Onkel Dickie, indem sie seine Jacht in die Luft sprengten. Gestern Nacht habe ich eine Sprengsatzattrappe am Rumpf befestigt, direkt unter dem Cockpit, eine Minute bevor ich wie ein Verr ü ckter ü ber den Rasen da drau ß en gerannt bin. Da war ein Sensor eingebaut, der die Geschwindigkeit im Wasser gemessen und die Ladung bei acht Knoten zur Explosion gebracht hat. Nichts Ernstes, nur ein gro ß er Knall und viel rote Farbe, aber ich denke, das hat meine Ansicht klargemacht.
    Wenn ich einen echten Anschlag h ä tte ver ü ben wollen, w ü rde ich jetzt nat ü rlich nicht vor Ihnen sitzen. Ich h ä tte mich auf demselben Weg, auf dem ich gekommen bin, wieder verzogen und w ä re au ß erhalb Ihres Besitzes an Land gegangen. Dann w ä re ich in den sandfarbenen Saturn Astra gestiegen, der auf dem Parkplatz des Knotts Island Supermarktes steht, zwei, drei Kilometer die Stra ß e runter, w ä re zum n ä chsten Flughafen gefahren und h ä tte mir ein Ticket ins Ausland gekauft. Ich w ä re weg gewesen, bevor jemand gewusst h ä tte, was ich getan habe.«
    » Warum haben Sie dann noch das Haus angegriffen? «, fragte der Pr ä sident.
    » Ich wollte auf etwas hinweisen, Sir. Special Agent Bahr hat mich gebeten, einen Anschlag zu simulieren, als Wachsamkeits ü bung f ü r seine Leute. Also habe ich ihnen einen Attent ä ter pr ä sentiert, wo ihn jeder sehen konnte. Nachdem der ausgeschaltet war, dachten alle, die Ü bung sei vorbei. Ich mache ihnen keinen Vorwurf, das ist vollkommen verst ä ndlich. Heute Morgen waren sie entspannt, haben sich gut gef ü hlt. Das Letzte, womit jemand gerechnet hat, war der eigentliche Anschlag. Aber gerade darauf kam es an: Wenn das wirklich jemand tut, kommt es unerwartet. Im Film sieht man vielleicht irgendwelche Verr ü ckten, die Drohbriefe schreiben, die den Helden dazu bringen, durch die Stra ß en zu rasen, auf Anweisungen per Handy zu reagieren und alle Welt wissen zu lassen, dass ein Mord bevorsteht. Aber die Spitzenleute in diesem Gesch ä ft kommen ger ä uschlos, erledigen ihren Auftrag, und oft merkt keiner, dass ü berhaupt ein Mord stattgefunden hat. Man h ä lt es f ü r einen Unfall.«
    » Sie klingen fast wie jemand, der aus Erfahrung spricht.«
    » Sagen wir einfach, ich wurde gut ausgebildet, Mr President, und ich habe in verschiedenen Einheiten mit breiten Einsatzm ö glichkeiten gedient.«
    Roberts erwiderte nichts, trank nur seinen Kaffee. Er schluckte, verzog das Gesicht und brummte. Dann stand er auf und streckte die Hand aus. Als Carver sie sch ü ttelte, sagte er: » Es war interessant, Sie kennenzulernen, Mr Carver. Sie haben mir einigen Stoff zum Nachdenken gegeben. Erlauben Sie, dass ich Ihnen ebenfalls einen Rat gebe? «
    » Selbstverst ä ndlich, Mr President.«
    » Was Sie da ü ber Anschl ä ge gesagt haben …«
    » Ja, Sir? «
    » Ich gebe Ihnen den dringenden Rat, keine von Ihren Ideen in die Tat umzusetzen.«
    » Nein, Sir, meine Arbeit besteht inzwischen darin, Leute vor Schaden zu bewahren. So schlafe ich besser. Eins habe ich im aktiven Dienst gelernt: Jedes Mal, wenn man den Tod eines anderen verursacht, t ö tet man ein bisschen von sich selbst. Man

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