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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Doch wie ein treuer Ehemann, der zu lange als selbstverst ä ndlich genommen wird, empfand er allm ä hlich eine gewisse Verbitterung, und es dr ä ngte ihn, den Status quo auszuhebeln. Als ihm die Chance geboten wurde, hinter Granthams R ü cken zu agieren, Informationen zur ü ckzuhalten und ihn mit falschen Angaben in die Irre zu f ü hren, war das so verlockend gewesen wie die Aff ä re mit einer h ü bschen jungen Frau.
    Und im Grunde genommen war es nur eine Kleinigkeit, die man von ihm verlangte. An einem bestimmten Punkt, der noch zu bestimmen war, w ü rde ein Mechanismus in Gang gesetzt, der mit Samuel Carvers Tod endete. Selsey hatte keinen besonderen Grund, sich Carver gegen ü ber loyal zu verhalten. Und er w ä re auch nicht verantwortlich f ü r das, was mit Carver passieren w ü rde. Er war nur ein R ä dchen in einem gro ß en Getriebe, ein Schritt auf einer langen Stra ß e, und f ü r diesen kleinen Gefallen w ü rde er die Summe von zweihunderttausend Pfund bekommen, steuerfrei auf ein Konto auf den Kaimaninseln.
    Die ersten f ü nfzigtausend lagen schon dort, genug, dass Selsey, wenn Granthams arrogantes Verhalten wieder einmal besonders nervig war, denken konnte: Ich habe mehr verdient als du im ganzen Jahr, alter Knabe. Die zweite Rate w ü rde bald folgen. Denn er hatte soeben seine ersten Instruktionen erhalten.
    Er sollte den Giftmord an einem indischen Menschenh ä ndler namens Tiger Dey untersuchen. Dabei hatte man ihm geraten, die Passagierliste eines Fluges der Emirates Airlines durchzusehen und die entsprechenden Videoaufnahmen an den Flugh ä fen Dubai und Heathrow. Ihm wurde auch ein Kontakt bei der Polizei in Dubai genannt, ü ber den er Zugang zur Ermittlungsakte in der Mordsache Dey bekommen sollte – einer Ermittlung, die ungew ö hnlicherweise schon begonnen hatte, als das Opfer noch am Leben war. Schlie ß lich bekam er auch die Nummer eines k ü rzlich bei der Zurich Bank er ö ffneten Kontos und den Namen einer ehemaligen Prostituierten, die imstande sei, ihm bei seinen Ermittlungen zu helfen.
    Zusammengenommen w ü rden diese Spuren eine ganze Menge Informationen bringen, so wurde ihm versichert. Er sollte, f ü rs Erste jedenfalls, diese Informationen nur dazu benutzen, um Granthams Interesse zu wecken und ihn davon zu ü berzeugen, dass Samuel Carver wieder angefangen hatte zu t ö ten. Danach w ü rden die Dinge ihren Lauf nehmen.
    Selsey hatte einen jungen Agenten f ü r die Handlangerarbeiten eingesetzt. Als er die Passagierliste in den H ä nden hielt, stie ß er auf den Namen James Conway Murray, einen von Carvers bekannten Decknamen. Er bekam auch die Aufnahmen von Terminal 3 in Heathrow. Wie immer waren sie ä rgerlich unscharf, aber da war zweifellos ein Mann zu sehen, auf den Carvers Beschreibung passte und der sein Gesicht vor den Kameras so geschickt abwandte, wie es nur ein erfahrener Profi konnte.
    Selsey fragte nach Unterlagen ü ber andere Fl ü ge von Murray und wurde mit einem BA-Ticket nach San Francisco belohnt, mit dem dieser Dubai drei Tage nach dem Mord verlassen hatte. Noch gab es keinen Flug zwischen Dubai und London – das w ü rde er im Auge behalten m ü ssen. Inzwischen war Murray also in den Staaten. Das war eine lohnenswerte Spur, der man zu gegebener Zeit nachgehen musste.
    Er t ä tigte einen Anruf nach Dubai und nahm die Verhandlungen auf um sich die polizeilichen Berichte zu beschaffen. Die ö rtlichen Ermittler hatten bereits geschlossen, dass Deys M ö rder ein Engl ä nder war, der im Karama Pearl Hotel bei Dey am Tisch gesessen hatte. Sie hatten seine Leibw ä chter befragt, doch ohne Ergebnis; die wollten niemanden verpfeifen, nicht einmal den M ö rder ihres Chefs. Doch Selseys Anruf brachte die Leute in Dubai zu der Vermutung, dass jemand in London den Mann kannte. Der Handel war also naheliegend: die Berichte im Austausch gegen den Namen. Selsey sagte, er werde es sich ü berlegen.
    Er musste sich auch daranmachen, Informationen aus der Schweizer Bank herauszuholen. Mit etwas Gl ü ck w ü rden die Leute dort kooperieren; die Schweizer waren hilfsbereiter als fr ü her. Wenn nicht, w ü rde er unter der Hand agieren m ü ssen. Er brauchte Zugang zu diesem Haus, wo die Prostituierte sich versteckte. Dazu waren gewisse Mittel n ö tig, und daf ü r brauchte er Granthams Zustimmung. Es war Zeit, zu seinem Vorgesetzten zu gehen … und ihm ins Gesicht zu l ü gen.
     
    Jack Grantham lehnte sich in seinem Stuhl zurück und rieb sich

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