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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Morgen, Hal, es geht um die Bristol-Sache. Der Premier ist nat ü rlich hocherfreut, dass der Pr ä sident uns besucht. Er kann’s kaum erwarten. Und eingedenk der historischen Rolle, die Gro ß britannien bei der Abschaffung der Sklaverei gespielt hat, will er alle Bem ü hungen, dieses ü ble Gesch ä ft auszumerzen, bedingungslos unterst ü tzen. Er ist nur besorgt, ob unsere Anwesenheit auch wahrgenommen wird, sozusagen.«
    » Sie meinen, er will nicht in seinem eigenen Haus in den Hintergrund gedr ä ngt werden.«
    » So ist es, Hal, ich wusste, Sie w ü rden das verstehen. Und wenn Sie ein Mitglied des K ö nigshauses brauchen, das den Pr ä sidenten am Flugzeug begr üß t oder eine Kleinigkeit mit ihm zu Mittag isst, dann brauchen Sie nur zu fragen.«
    » Das ist gro ß artig, Sir Michael «, sagte James und fragte sich insgeheim, wie die Briten es schafften, so verdammt herablassend zu klingen, selbst wenn sie jemandem in den Arsch krochen.
    Er war den Botschafter gerade losgeworden, als der n ä chste Anruf kam.
    » Es ist Bobby DiLivio «, hie ß es in der Leitung. » Er will wissen, ob Sie f ü nf Minuten Zeit haben, um sich die Einleitung der Pr ä sidentenrede anzusehen.«
     
    Die Männer, die zehn oder hundert Milliarden Dollar im Jahr mit dem organisierten Verbrechen verdienen, verf ü gen nicht ü ber Geheimdienste – und deren elektronische Infrastruktur, mit der sie praktisch jede Kommunikation ü berall ausspionieren k ö nnen –, wie die reichen L ä nder der Welt sie haben. Sie k ö nnen aber die besten Spezialisten auf dem privaten Sektor für jede Form der Überwachung und Ermittlung bezahlen. Sie haben auch den Vorteil, dass sie nicht einmal vorgeben m ü ssen, sich an das Gesetz zu halten. Sie k ö nnen bestechen, erpressen, n ö tigen und sonst wie an Informationen kommen. Sie morden, um ihr Ziel zu erreichen, und sie k ö nnen wie jedes Spionagenetz ihre Leute als Schl ä fer einsetzen.
    Bobby Kula beispielsweise war ein hoch angesehener Computerspezialist, der dem Au ß enministerium bei der Entwicklung und Pflege von Software unsch ä tzbare Dienste leistete. Er war als Vierj ä hriger mit seinen Eltern aus Albanien eingewandert, und er war stolz auf seine Herkunft. Ebenso stolz war er auf seinen Doktortitel von » Course 6 «, auch bekannt als Electronic and Computer Science Department of the Massachusetts Institute of Technology. Seine Sicherheits ü berpr ü fung hatte eine bl ü tenwei ß e Weste ergeben: keine Vorstrafen, keine Neigung zu auff ä lligem Verhalten, also auch kein Grund zu der Annahme, dass er eine Gefahr f ü r die Sicherheit seines gew ä hlten Landes darstellte. Es w ä re ein genaues Verst ä ndnis der albanischen Klankultur notwendig gewesen, um zu erkennen, dass Bobby Kula m ü tterlicherseits mit dem f ü hrenden Mitglied einer Bande verwandt war, die vom Visar-Klan gesteuert wurde, der wiederum im internationalen Handel mit Drogen, Waffen und vor allem mit Menschen eine gro ß e Rolle spielte. Die Bedeutung dieser famili ä ren Verbindung war ihm seit fr ü hester Kindheit eingetrichtert worden: sowohl hinsichtlich der Vorteile als auch der Pflichten, die damit verbunden waren.
    Es war reiner Zufall, dass Kula zwei Mitarbeiter des Ministeriums bei einem Gespr ä ch belauschte, in dem es um den bevorstehenden Feldzug des Pr ä sidenten gegen die moderne Sklaverei ging. Er sa ß in einer Toilettenkabine, w ä hrend die Beamten am Urinal standen. Seine Reaktion war alles andere als zuf ä llig. Ihm war sofort klar, wie die neue Politik das Familienunternehmen beeinflussen w ü rde. Um mehr herauszufinden, f ü hrte er eine heimliche Suche in den Abteilungscomputern durch, indem er m ü helos die Sicherheitssysteme umging, bei deren Entwicklung und Installation er beteiligt gewesen war.
    Nachdem er Ort und Zeit f ü r die Ank ü ndigung des Pr ä sidenten ermittelt hatte, rief er einen Freund in der albanischen Botschaft in Washington an und lud ihn und seine Familie zu dem Grillfest ein, das er mit seiner Frau am Sonntagnachmittag geben w ü rde. Die Einladung w ü rde keinen Verdacht wecken, selbst dann nicht, wenn man Kula ü berwachte, was nicht der Fall war. Albanien ist ein Verb ü ndeter der Vereinigten Staaten, und es gilt als vollkommen normal, dass Diplomaten aller Nationen am Standort ihrer Botschaft soziale Kontakte pflegen. Das geh ö rt sogar zu ihren Aufgaben. Dass dieser eine diplomatische Verbindung zum Visar-Klan hatte, war ein Detail, von

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