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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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und schlug die Richtung zum Parkplatz ein.
    Er lief an einem Geb ä ude entlang, das zwischen der schmalen Anlegestelle und dem Parkplatz stand. Es hatte allein die Gr öß e eines H ä userblocks. Auf den ersten Blick wirkte es ganz gew ö hnlich: modern, Flachdach, ungef ä hr sechs Stockwerke hoch. Die unteren Stockwerke hatten eine Glasfront, hinter denen man Werkstattr ä ume sehen konnte. W ä hrend Carver weiterlief, wurde ihm klar, dass das nur der r ü ckw ä rtige Ausl ä ufer eines viel gr öß eren Geb ä udes war. Und je mehr er davon zu sehen bekam, desto fremdartiger kam es ihm vor.
    Das ganze Ding war ein Ausbund an Asymmetrie und schiefwinkliger Geometrie, bei der es fast keine waagerechten und senkrechten Linien gab. Alles war gekippt oder verschoben. Die aggressiven Winkel erinnerten Carver an einen Tarnkappenbomber, als sollten die vielen verwirrenden Fl ä chen aus Stein und Glas Radarstrahlen ablenken. Dann sah er, dass auf breiten Rampen, die seitlich bis zum Dach verliefen, Leute standen, einige ganz am Rand, um Freunden unten zuzuwinken. Sie wirkten so surreal wie die Figuren in einer Zeichnung von Escher, wo Treppen zugleich aufw ä rts und abw ä rts f ü hren.
    Das musste die ber ü hmte neue Oper sein, die Thor Larsson erw ä hnt hatte.
    Er n ä herte sich jetzt dem Parkplatz. Zwischen dem Parkplatz und dem Opernhaus verlief ein schmaler Streifen Wasser wie ein Burggraben, ü ber den eine einzelne Br ü cke f ü hrte. Carver sah sich nach einem Auto um, das an einer einsamen Stelle abgestellt war, wo er nicht zu sehen w ä re.
    Es w ü rde nicht einfach werden. Auf dem Operndach, direkt gegen ü ber von ihm, standen einige Leute. Im Moment war ihre Aufmerksamkeit der Stadt zugewandt, sie galt dem Rauch und der Staubwolke, die ü ber dem Kong Haakon Hotel aufstieg. Sobald sie sich davon abwandten, h ä tten sie einen ungehinderten Blick ü ber die parkenden Wagen. Au ß erdem kamen und gingen dort st ä ndig Besucher.
    Am Ufer stand eine Gruppe Touristen, die das Panorama von Opernhaus und Wasser in sich aufnahm. Einer zeigte zum Hafen hin ü ber, wo eine der gro ß en F ä hren auslief und schwarzen Rauch ausspie, w ä hrend sie langsam von ihrem Anlegeplatz ins offene Wasser hinaustrieb. Sobald die Touristen das Interesse daran verl ö ren und sich umdrehten, w ü rden sie ihn sehen. In der Zwischenzeit kamen seine Verfolger n ä her. Er duckte sich zwischen zwei Autoreihen und ü berdachte seine Lage.
    Er hatte kein Geld, um sich den Fluchtweg zu erkaufen. Er hatte keine Waffe, um sich zu verteidigen. Er hatte kein Werkzeug, um ein Auto aufzubrechen. Ihm blieb nichts anderes ü brig, als einem ankommenden Fahrer den Wagen abzunehmen. Er w ü rde aus der Stadt fahren, den Wagen irgendwo abstellen und sich seinen n ä chsten Zug ü berlegen.
    Carver duckte sich hinter einen dicken Audi Q7. Der Wagen war schnell, robust und hatte Vierradantrieb – das perfekte Fluchtfahrzeug, aber mit leeren H ä nden so uneinnehmbar wie Fort Knox. Er h ö rte einen Wagen auf den Parkplatz einbiegen, der Kies knirschte unter den Reifen. Er reckte den Kopf, um durch die Scheiben des Audis zu sp ä hen, und sah einen alten VW Golf in eine L ü cke fahren. Der w ü rde reichen m ü ssen.
    Als der Motor ausging, kam Carver aus seinem Versteck hoch und sprintete auf den Golf zu.
    Gerade ö ffnete sich die T ü r. Am Steuer hatte eine grauhaarige ä ltere Dame gesessen. Carver z ö gerte. Gro ß er Gott, war er schon so tief gesunken, dass er alte Damen wegen ihrer Autoschl ü ssel niederschlagen musste?
    Als er dastand, h ö rte er jemanden rufen. Er konnte die Worte nicht verstehen, aber das war auch nicht n ö tig. Er drehte den Kopf und sah drei M ä nner auf sich zukommen, sechzig oder siebzig Meter entfernt. Sie gingen weit verteilt, jeder zwischen zwei anderen Autoreihen, und sie bewegten sich ruhig und zielstrebig, da sie ihm den Fluchtweg abschnitten und wussten, dass sie ihn hatten.
    Der Mittlere von den dreien war Damon Tyzack. Carver sah ihn l ä cheln, wie schon in der Hotelhalle. Aber der sp ö ttische Ausdruck war verschwunden, stattdessen f ü hlte er sich an das raublustige Grinsen einer Hy ä ne erinnert, die sich auf den Geschmack von Blut, auf das Rei ß en von Fleisch und das Knacken von Knochen freut.
    Auf das Rufen hin blickte die alte Dame auf und sah Carver, der keine zehn Meter weit weg stand. Sie schauten sich an, und Carver sah das ä ngstliche Flattern der Lider, w ä hrend sie den

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