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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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dreizehnte Zündschnur den Zünder in dem Benzinkanister aus, den Smethurst in den Wagen gestellt hatte. Er ging in Flammen auf, und das Feuer verschlang das Innere des Fahrzeugs und vernichtete Fingerabdrücke und DNA-Spuren und hinterließ lediglich eine rußgeschwärzte Blechhülle.
    Taub von der Explosion sprang Carver vom Boden auf, blinzelte und schüttelte den Kopf, um die Benommenheit loszuwerden … Und dann rannte er so schnell er konnte zu seinem Auto.

50
    Die Hubschrauber befanden sich im Anflug auf die Raffinerie; sie waren nur noch fünfhundert Meter entfernt. Die Aufmerksamkeit der Besatzung galt der Landestelle, die auf einem Feld gegenüber dem Haupttor markiert worden war. Dort hatte sich ein Empfangskomitee aus Staats- und Pressevertretern in einem lockeren Halbkreis aufgestellt. Nikki Wilkins sah von ihrem Fenster aus, wie die Kameraleute um die besten Positionen kämpften und die Objektive nach oben richteten. Als der Hubschrauber zum Landen herumschwenkte, gab es ein Stück entfernt zu ihrer Linken einen grellen Lichtblitz. Sie drehte den Kopf und konnte gerade noch eine lodernde Flamme und Rauch registrieren, dann schlug etwas gegen die Seite des Hubschraubers und brachte ihn ins Taumeln wie einen benommenen Boxer im Ring. Wilkins nahm nur wahr, wie sich die Kabine um sich selbst drehte, und schrie voller Entsetzen, als Flammen und glühende Blechstücke an ihr vorbeiflogen.
    Die sprengstoffgefüllte Gasflasche, die den Power Elite traf, war größer als die Granate eines Challenger-2-Kampfpanzers. Sie vernichtete das Cockpitfenster, köpfte den Piloten, verfehlte den Copiloten um ein Haar und trat am Heck des Hubschraubers wieder aus, wo sie Glas, Metallblech, Plastikteile und Stromkabel mit sich riss wie eine Pistolenkugel, die den Körper eines Getroffenen zerfetzt. Doch sie explodierte nicht. Ein kleines Stück Zündschnur war noch nicht abgebrannt und bis es die Sprengkapsel auslöste, würde die Zucker-Dünger-Mischung inaktiv bleiben.
    Vom Aufprall auf den Hubschrauber gebremst kam dieRakete vom Kurs ab, bekam eine flachere Flugbahn und traf den anderen Hubschrauber in die Seite.
    Jetzt explodierte sie.
    Eine Millisekunde später standen die Special Forces ohne Kommandeur und der MI5 ohne stellvertretenden Direktor da. Der Feuerball, in dem sie verbrannten, war live im Fernsehen zu sehen. Doch das war erst der Anfang der Katastrophe.
    Die Leute am Landeplatz rannten panisch auseinander, um sich vor den Splittern, die wie glühender Hagel vom Himmel prasselten, in Deckung zu bringen. Der Copilot des noch trudelnden Hubschraubers versuchte verzweifelt, die Gewalt darüber zurückzuerlangen.
    Und die ganze Welt schien in Flammen aufzugehen, als die übrigen elf Raketen ihr Ziel trafen.
    Die Rohre, Türme und Vorratstanks einer Ölraffinerie sind doppelt ummantelt, um Lecks zu verhindern. Aber auch zwei Schichten Stahl können nicht gegen ein Explosivgeschoss schützen, das fast mit Schallgeschwindigkeit einschlägt. Die Tanks, die jeder Millionen Liter Öl und Benzin enthalten, stehen zu zweit und zu dritt in Ziegel-Beton-Schutzwällen, gebaut nach Sicherheitsbestimmungen, nach denen sie hundertzehn Prozent der Füllmenge des größten Tanks sicher aufnehmen müssen. Doch diese Bestimmungen berücksichtigen nicht, was passiert, wenn alle Tanks auf einmal brechen und ein Schwall lodernder Flüssigkeit die Betoneindämmung überflutet wie Lava aus einem Vulkankrater. Das Personal ist darauf trainiert, bei einem Unglück die Arbeitsplätze schnell und sicher zu verlassen und auf die Ankunft der Feuerwehr zu warten. Doch eine Evakuierung ist sinnlos, wenn es keinen sicheren Platz mehr gibt, wenn der Tod an jeder Ecke wartet und jedweder Rettungsversuch zu spät kommt.
    Rosconway glich dem Armageddon. Tosender Lärm, Lichtund Hitze einer furchtbaren Feuersbrunst beherrschten die Szene – und Explosionen, deren Druckwellen Fahrzeuge und Menschen in die Luft schleuderten und die Gebäude der Raffinerie zum Einsturz brachten. Es war eine nicht enden wollende Woge der Vernichtung.
    Die Raketen selbst richteten schon reichlich Schaden an, doch ihr eigentlicher Zweck war es, die in der Raffinerie befindliche Energie freizusetzen. Die riesigen Vorratstanks, die Destillationstürme, die kilometerlangen Rohrleitungen, die petrochemische Stoffe durch die Anlage beförderten: All das wurde zum Glied einer tödlichen Kettenreaktion, als die Feuer der Hölle sie einschlossen.

51
    Willie Holloway wollte

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