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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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nicht zu versäumen. Die abgeschnittenen Finger wurden von einigen Hundert Füßen in den Sand getrampelt.
    Jack war aschgrau im Gesicht. Besorgt fragte Akiko ihn mit einigen Gesten, ob ihm etwas fehle.
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, »alles in Ordnung.« Er zwang sich zu einem Lächeln, obwohl ihm überhaupt nicht danach zumute war.
    Tapfer schluckte er seine Übelkeit hinunter und versuchte zu verdrängen, was er gerade gesehen hatte. Wie konnten Menschen, die so malerische Gärten anlegten und ihre Kimonos mit Bildern von Schmetterlingen bestickten, so grausam sein?
    Um Akikos besorgtem Blick zu entgehen, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Kampf zu. Die beiden Samurai umkreisten einander keuchend vor Anstrengung in einiger Entfernung und warteten auf die nächste Gelegenheit zum Angriff.
    Godai täuschte einen Schlag vor und die Menge wich zurück, um nicht noch einmal in den Kampf hineingezogen zu werden.
    Doch Masamoto kannte das Vorgehen seines Gegners inzwischen. Er sprang in die andere Richtung, parierte Godais nodachi mit seinem kurzen Schwert und griff seinerseits mit dem Langschwert an. Das Schwert sauste auf Godais Kopf zu, Godai duckte sich und die Klinge fuhr dicht über ihn hinweg.
    Die beiden Krieger wandten sich einander zu und erstarrten. Die Menge hielt den Atem an. Dann rutschte Godais Haarknoten vom Kopf und fiel in den Sand. Masamoto lächelte triumphierend über diese öffentliche Demütigung Godais und seine Samurai stimmten wieder ihren Sprechchor an. »Masamoto! Masamoto! Masamoto!«
    Rasend vor Wut über den Verlust seines Haars schrie Godai laut »kiai!« und griff an. Sein Schwert schlug nach unten und nach oben wie ein Adler, der auf seine Beute herunterstößt und wieder aufsteigt. Dagegen war Masamotos Langschwert machtlos.
    Masamoto wich zurück, um dem Hieb auszuweichen, und hob das Schwert, um die Klinge von seinem Hals abzuwehren. Doch das Schwert wurde ihm aus der Hand geschlagen und Godais nodachi schnitt ihm mit der Spitze tief in die rechte Schulter. Masamoto stöhnte vor Schmerzen auf, ließ sich auf den Rücken fallen und rollte über den Boden, um sich von Godai zu entfernen. Nach einigen Umdrehungen sprang er wieder auf.
    Diesmal brachen Godais Samurai in Beifall aus.
    Godai war sich jetzt, da er Masamoto das lange Schwert aus der Hand geschlagen hatte, seines Sieges sicher. Masamotos kurzes Schwert war seinem mächtigen nodachi nicht gewachsen. Masamotos Samurai mussten erkennen, dass ihr Meister gegen Godai kaum noch eine Chance hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Masamoto, dessen Geschick im Umgang mit zwei Schwertern legendär war, gegen ein nodachi verloren.
    Masamoto zog sich zum Ufer zurück, in Richtung des Boots, in dem er gekommen war. Godai folgte ihm im Vorgefühl seines baldigen Sieges und sprang rasch zwischen Masamoto und das Boot, um ihm den Fluchtweg abzuschneiden.
    Masamoto schien endgültig besiegt. Aus seiner Schulterwunde rann Blut. Entkräftet senkte er das Kurzschwert. Die schaulustige Menge stöhnte auf und Godai hob mit einem breiten Grinsen sein Schwert zum entscheidenden Schlag.
    Doch Masamoto hatte nur auf den Augenblick gewartet, in dem sein Gegner sich in Sicherheit wiegte. Mit einem scharfen Ruck des Handgelenks schleuderte er sein Kurzschwert durch die Luft. Der überraschte Godai wich nach hinten zurück, um nicht von der Klinge getroffen zu werden, und verlor das Gleichgewicht.
    Blitzschnell rannte Masamoto an ihm vorbei zum Boot. Godai, der sich wieder aufrappelte, schrie seinem fliehenden Gegner etwas hinterher.
    Doch Masamoto wollte gar nicht fliehen. Er packte nur das lange hölzerne Ruder und wandte sich zu Godai um. Er besaß jetzt eine Waffe, die genauso lang war wie das nodachi .
    Godai griff sofort wieder an und Masamoto parierte seine Schläge mit dem Ruder. Holzspäne flogen durch die Luft. Dann führte Godai einen tiefen Schlag nach Masamotos Beinen.
    Masamoto sprang über die Klinge und schlug das Ruder auf Godais ungeschützten Kopf. Er traf ihn und unter der Wucht des Schlages knickten Godais Beine ein. Godai kippte wie ein gefällter Baum nach hinten um.
    Masamotos Samurai jubelten und die Menge feuerte ihn im Sprechchor an, Godai zu töten. Doch Masamoto senkte das Ruder und trat zurück. Er hatte eindeutig und ohne jeden Zweifel gesiegt und brauchte Godai nicht zu töten.
    Er ging auf die Menge zu und die Schaulustigen verstummten. Sie fielen auf die Knie und neigten die Köpfe über den

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