Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
Drachenauge hat er mit in den Tod genommen.«
    Masamotos Narben waren tiefrot angelaufen und die Schwerter zitterten in seinen Händen.
    »Ich soll Ihnen von Yamato sagen, er wisse, was es heißt, ein Masamoto zu sein. Man müsse Opfer bringen.«
    »Nichts weiß er!«, rief Masamoto schroff. »Ich sollte mein Leben für ihn opfer n – und für dich, wie dein Vater es getan hat.«
    Tränen traten ihm in die Augen. »Mein Soh n … Yamat o … mein tapferer Junge. Ich bi n … sehr stolz auf dich.«
    Er holte tief Luft und erschauerte.
    »Sein Opfer darf nicht vergeblich sein.«
    Er blickte auf das eingestürzte Teehaus. Hier war kein Entkommen mehr möglich. Sensei Yosa war zwar aufgestanden, doch in ihrem Bein steckte ein Eisensplitter. Hinkend trat sie zu ihnen. Sensei Hosokawa näherte sich im Laufschritt von der hinteren Brücke, im Rücken die erneut angreifenden Roten Teufel.
    »Akiko«, sagte Masamoto und sah sie scharf an. »Gibt es noch einen anderen Weg nach draußen?«
    Akiko schüttelte den Kopf.
    »Denk nach! Hast du nichts gehört?«
    »Die Ninjas sprachen einmal von einem Tunnel zu einem Brunnen.« Akiko versuchte sich mit gerunzelter Stirn an Einzelheiten zu erinnern. »Aber sie haben ihn nicht benutzt.«
    Jack fiel ein, was Yori ihnen erzählt hatte. »Der Brunnen des goldenen Wassers«, platzte er heraus. »Er ist durch einen Tunnel mit dem inneren Burggraben verbunden.«
    »Das ist die Lösung«, rief Masamoto. »Auf zum Brunnenhaus!«
    Zu dritt rannten sie über die Brücke und durch den Garten, dicht gefolgt von Sensei Yosa und Sensei Hosokawa. Die Roten Teufel griffen erneut an. Pfeile schwirrten an Jack, Akiko und Masamoto vorbei. Jemand schrie auf. Jack blickte zurück und sah, dass Sensei Yosa zu Boden gegangen war. In ihrer Seite steckte ein Pfeil. Die Roten Teufel hatten sie schon fast eingeholt.
    »Weiterlaufen!«, befahl Masamoto.
    »Aber was geschieht mit Sensei Yosa?«, rief Akiko und wollte umkehren.
    Masamoto hielt sie fest. »Sensei Hosokawa wird ihr helfen. Er weiß, was er zu tun hat.«
    Sensei Hosokawa erwiderte Masamotos Blick und verbeugte sich respektvoll.
    Masamoto verbeugte sich ebenfalls förmlich.
    Jack spürte, dass in diesem stummen Moment mehr gesagt wurde, als in einem ganzen Leben durch Worte ausgedrückt werden konnte.
    Es war das letzte Lebewohl des Schwertmeisters.
    Sensei Hosokawa rannte zurück, um Sensei Yosa zu retten. Schreiend zog er seine beiden Schwerter und schnitt eine Schneise durch die Roten Teufel, die sich anschickten, Sensei Yosa zu umzingeln. Unablässig wirbelten seine Schwerter durch die Luft, während er einen Krieger nach dem anderen niederschlug.
    Ein Pfeil traf ihn in die Schulter, doch er hielt sich trotz seiner Schmerzen aufrecht. Noch zwei Rote Teufel gingen unter seinen Schlägen zu Boden, dann wurde er durch einen zweiten Pfeil niedergestreckt.
    Sofort sprang er wieder auf und durchbohrte den nächsten Samurai. Weitere Pfeile wurden auf ihn abgeschossen, doch er wollte nicht zu Boden gehen.
    Bis zum letzten Atemzug verteidigte er Sensei Yosa und hielt die Roten Teufel so lange auf, dass Jack, Akiko und Masamoto das Brunnenhaus erreichen konnten.
    »In einem anderen Leben kämpfen wir unser Duell zu Ende, mein Freund!«, sagte Masamoto leise. Er schob Jack und Akiko in das Brunnenhaus. Auch seine beiden letzten Schüler sollten gerettet werden.
    »Seid ihr euch sicher?«, fragte Masamoto und spähte in das schwarze Brunnenloch hinunter.
    »Nein«, erwiderte Akiko. »Aber wir haben keine andere Wahl.«
    Sie stieg über den Brunnenrand und ließ sich an dem Seil, an dem der Eimer hing, hinab.
    Das Geschrei der Roten Teufel kam näher.
    »Jetzt du, Jack-kun«, drängte Masamoto.
    Jack stieg über den Rand und ließ sich vorsichtig in die Tiefe, bis er mit den Zehen an der schlüpfrigen Wand des Schachts Halt fand.
    »Sie sind hier!«, rief eine barsche Stimme draußen.
    Masamoto zog seine Schwerter und ging zum Eingang.
    »Sie kommen nicht mit?«, fragte Jack ungläubig.
    »Nein, Jack-kun. Ich kämpfe hier meinen letzten Kampf.«
    »Aber wir können fliehen!«
    Masamoto nickte. »Ihr ja. Mein Platz ist hier.«
    »Aber warum?«, protestierte Jack. Die Angst, zum zweiten Mal einen Vater zu verlieren, drohte ihn plötzlich zu überwältigen. Sein Vormund hatte ihm so vieles gegeben und so wenig dafür genommen. Wie konnte er ihm je seine Liebe und Dankbarkeit bezeugen? »Ich sollte hierbleiben und mein Leben für Sie opfern.«
    »Sorge dich nicht

Weitere Kostenlose Bücher