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Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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verbunden«, flüsterte sie und nahm Jacks Hand.
    Er wollte etwas antworten, da schlug eine weitere Kanonenkugel in den Turm ein. Das Zimmer begann einzustürzen. Trümmerteile fielen auf Jacks Kurzschwert und drohten auch ihn und Akiko unter sich zu begraben.
    »Wir müssen gehen«, sagte er. Er half Akiko auf und steckte den Portolan wieder ein.
    Er hatte das Logbuch wieder. Dafür hatte er fast alles verloren. Masamotos Schwerter, seinen Freund Yori und einen Bruder, der Samurai war wie er selbst.
    Auf keinen Fall durfte er auch noch Akiko verlieren.
    Nur noch ein Gedanke beherrschte ihn: wie sie von hier entkommen konnten.

57
Sensei Kyuzo
    Sie eilten die Treppe hinunter und an den Leichen Satoshis und seiner Gefolgsleute vorbei. Im Laufen hob Jack zwei Kurzschwerter auf und gab eins davon Akiko, die ihren Bogen beim Sturz über den Balkon verloren hatte.
    Im sechsten Stock stellten sie fest, dass Daimyo Kamakuras Ninjas offenbar erneut in den Turm eingedrungen waren. Vier Samurai lagen tot am Fuß der Treppe, und am Ende des Korridors huschten Ninjas hin und her und ermordeten lautlos die Leibwache der Regenten.
    »Daimyo Takatomi!«, rief Akiko erschrocken. »Er ging auf sein Zimmer, um nach Emi zu sehen.«
    Sie bog in einen Nebengang ein und Jack folgte ihr auf den Fersen. Als sie sich der Schiebetür näherten, bestätigten sich ihre schlimmsten Befürchtungen. Daimyo Takatomis Leibwächter lagen mit durchgeschnittenen Kehlen auf dem Boden.
    Jack spähte durch die offene Tür. Ihm bot sich ein bizarrer Anblick inmitten des blutigen Gemetzels: Daimyo Takatomi bereitete Tee zu. Neben ihm saß Emi, das verbundene Bein ausgestreckt und eine Tasse in der Hand. Die beiden wurden von vier Ninjas bewacht, waren aber unverletzt. Die Ninjas schienen sie nur gefangen zu halten. Offenbar hatte Daimyo Kamakura mit seinem ehemaligen Freund etwas anderes vor.
    Jack fing Emis Blick auf. Emi wirkte völlig unbesorgt. Als Jack ihr durch Zeichen bedeutete, sie retten zu wollen, schüttelte sie nur ganz leicht den Kopf. Lächelnd hob sie die Teetasse, als wollte sie ihrem Vater zutrinken, und formte mit dem Mund ein stummes »Sayonara, Jack«.
    Ein von zwei Ninjas verfolgter Samuraiwächter rannte hinter ihnen den Gang entlang. Jack und Akiko flohen rasch in die entgegengesetzte Richtung und wieder in den sechsten Stock hinauf. Anschließend stiegen sie Pater Bobadillos Geheimtreppe nach unten.
    Als sie aus seinem Studierzimmer traten, empfing sie das reinste Chaos. Die Roten Teufel hatten sich Zugang zum Turm verschafft und die Soldaten Satoshis unternahmen einen letzten verzweifelten Versuch, sie am Eindringen zu hindern. Ein grausam aussehender Roter Teufel entdeckte Jack und Akiko und rannte auf sie zu. Seine Rüstung war blutbespritzt und er selbst war zwar kleiner als die meisten anderen, wirkte aber wild wie ein Tiger.
    Jack und Akiko wollten gerade fliehen, da riss der Rote Teufel seine Gesichtsmaske herunter.
    Darunter kam Sensei Kyuzo zum Vorschein.
    Mit einem erleichterten Seufzer senkte Akiko ihr Schwert. Doch ihr Lehrer lief mit finsterer Miene weiter auf sie zu und zog ein Messer aus dem Gürtel. Jack sah das angriffslustige Funkeln in seinen Augen und zog Akiko zurück. Sensei Kyuzo war ein Verräter wie Kazuki. Er stand auf Daimyo Kamakuras Seite und schien fest entschlossen, sie zu töten.
    »Jack-kun!«, rief Sensei Kyuzo barsch und warf das Messer auf Jack.
    Gefangen zwischen Ninjas, Roten Teufeln und einem tobenden Sensei, konnte Jack nirgendwohin fliehen.
    Der Messer flog an seiner Schulter vorbei und bohrte sich in einen Ninja, der sich von hinten an Jack angeschlichen hatte. Der Ninja brach zusammen.
    »Kamakuras Ninjas sind überall«, knurrte Sensei Kyuzo. Er zog das Messer heraus und wischte die Klinge an dem toten Ninja ab. »Wo ist Yamato-kun?«
    Jack konnte vor lauter Schreck nichts antworten. Außerdem schämte er sich, Sensei Kyuzo für einen Verräter gehalten zu haben.
    »Er ist tot«, sagte Akiko heiser.
    Der Sensei starrte sie unverwandt an und setzte seine Gesichtsmaske wieder auf. »Masamoto-sama wartet.«
    Er nahm ihre beiden Schwerter und warf sie ohne eine weitere Erklärung weg. Dann packte er sie an den Armen und führte sie den Gang entlang und zu einer Treppe. Vier Rote Teufel kamen ihnen mit gezogenen Waffen entgegen. Jack und Akiko blieben erschrocken stehen.
    »Weiter!«, zischte Sensei Kyuzo und stieß sie unsanft an.
    Die Roten Teufel beachteten sie nicht und rannten an ihnen

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