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Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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vorbei.
    Ohne anzuhalten, führte Sensei Kyuzo Jack und Akiko ins Erdgeschoss hinunter. Sie wollten gerade ins Freie treten, da stellte sich ihnen ein Roter Teufel mit goldenen Hörnern in den Weg.
    »Verräter, die hingerichtet werden sollen«, rief Sensei Kyuzo als Erklärung.
    »Ich übernehme das«, sagte der Rote Teufel und zog sein Schwert.
    »Nein!«, erwiderte Sensei Kyuzo fest.
    Der Rote Teufel sah ihn wütend an. »Du willst dich mit mir anlegen?«
    »Die beiden sollen zu Daimyo Kamakura«, erklärte Sensei Kyuzo mit einer respektvollen Verbeugung. »Sie sind Schüler der Niten Ichi Ryu und der Fürst wünscht sie persönlich zu bestrafen. Insbesondere den Gaijin.«
    Er schüttelte Jack grob am Arm.
    Der Rote Teufel wich zurück. Seine Enttäuschung war ihm deutlich anzumerken.
    »Meinetwegen«, brummte er und ließ sie durch.
    Sensei Kyuzo führte sie nach draußen, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Im Hof wurde an verschiedenen Stellen immer noch gekämpft. Sensei Kyuzo marschierte ungerührt geradeaus und bog zwischen den Bäumen scharf nach rechts ab.
    »Masamoto-sama hält die Gegner am Teegarten auf«, flüsterte er und nahm Helm und Gesichtsmaske ab. »Auf Befehl von Daimyo Takatomi sollen wir alle noch lebenden Samuraischüler aus der Burg bringe n …«
    Er zog plötzlich sein Messer und warf es in einen Baum. Im nächsten Augenblick fiel ein Ninja aus den Ästen und blieb tot auf dem Boden liegen.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, fuhr Sensei Kyuzo fort und suchte mit den Augen die Blätter über ihnen ab. »Es gibt einen Geheimgang. Sensei Kano wird euch führen.«
    »Sensei Kano lebt!«, rief Jack.
    Sensei Kyuzo nickte ungeduldig. »Er ist durch den Gang in die Burg zurückgekehrt. Unterwegs beschaffen wir euch Waffen.«
    Vor ihnen ließen sich sechs Ninjas aus den Bäumen fallen. Der Sensei blieb stehen.
    »Geht!«, befahl er und schob Jack und Akiko in Richtung Garten.
    »Aber das ist doch Selbstmord«, sagte Jack, als er begriff, dass der Sensei allein gegen die Ninjas kämpfen wollte.
    »Bilde dir nicht ein, dass ich es für dich tue, Gaijin«, fauchte Sensei Kyuzo. »Ich diene Masamoto-sama. Und jetzt befehle ich euch zu gehen!«
    Zutiefst erschüttert über das Opfer des Lehrers wandte Jack sich zum Gehen. Sensei Kyuzo handelte nach dem Kodex des Bushido. Obwohl er Jack nicht leiden konnte, betrachtete er es ganz selbstverständlich als seine Pflicht, den jungen Samurai mit seinem Leben zu schützen.
    Jack blickte noch einmal zurück. Umringt von den Ninjas hatte Sensei Kyuzo die Fäuste gehoben und wartete gelassen auf ihren Angriff.

58
Der letzte Kampf
    Jack und Akiko rannten unter den Bäumen hervor und durch den Teegarten zur Insel. Masamoto und Sensei Hosokawa verteidigten die Brücke auf der anderen Seite. Blitzend wie Sternschnuppen fuhren ihre Schwerter durch die Nacht und streckten jeden Roten Teufel nieder, der sich ihnen zu nähern wagte.
    Auf der Insel stand Sensei Yosa und beschoss die gegnerischen Bogenschützen auf den Mauern, während die überlebenden Schüler der Niten Ichi Ryu über die diesseitige Brücke zum Teehaus eilten. Im Teehaus dirigierte Sensei Kano sie durch eine verborgene Falltür in einen unterirdischen Geheimgang.
    Fast alle Schüler waren schon im Teehaus verschwunden, als Jack und Akiko die Brücke überquerten. Cho, die vor ihnen lief, legte gerade die letzten Meter zur Falltür zurück. Da warf ein Ninja von der Mauer eine faustgroße schwarze Kugel aus Eisen in das Teehaus. Sie schlug auf dem Boden auf, rollte ein Stück und blieb neben Cho liegen. Die Zündschnur des Geschosses knisterte und glühte im Dunkeln rot.
    »Eine Bombe!«, schrie Cho mit panisch aufgerissenen Augen.
    Sensei Kano packte sie, zog sie in den Gang und schlug die Falltür hinter ihr zu.
    Im nächsten Augenblick explodierte der Brandsatz und sprengte das Teehaus in die Luft. Sensei Yosa wurde umgerissen, Holz- und Steintrümmer flogen durch die Luft. Jack und Akiko gingen eilends in Deckung.
    Masamoto rannte zu ihnen. Seine Augen funkelten scharf. »Seid ihr verletzt?«
    »Ich glaube nicht.« Jack stand auf und half auch Akiko aufzustehen.
    »Wo ist Yamato-kun?«
    Jack fand keine Worte und senkte nur stumm den Kopf. Er konnte seinen Vormund nicht ansehen.
    »Nein!«, rief Masamoto gepresst und schüttelte den Kopf, als wollte er etwas ungeschehen machen. »Sag, dass es nicht wahr ist.«
    »Yamato hat uns das Leben gerettet«, sagte Jack leise. »Er starb einen ehrenhaften Tod.

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