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Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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auf. Niemand schien auf den Verdacht zu kommen, zwei Gegner könnten frech durch das Haupttor nach draußen spazieren.
    Als sie sich dem Tor näherten, wurde ein Roter Teufel auf sie aufmerksam. Akiko neigte grüßend den Kop f – tief genug, um ihren Respekt zu bekunden, aber nur kurz zum Zeichen ihres höheren Ranges. Der Rote Teufel senkte den Blick und verbeugte sich ebenfalls. Dann nahm er Jack in Augenschein. Jack verneigte sich tief. Der Rote Teufel erwiderte die Verbeugung und kniff die Augen zusammen.
    Hinter ihm sah Jack die Tenno-ji-Ebene. Nur noch ein Tor, ein Fallgitter und eine Zugbrücke trennten sie von der Freiheit. Er konnte schon die Schritte zählen, die sie noch machen mussten.
    Während sie an ihm vorbeigingen, starrte der Rote Teufel Jack mit wachsendem Misstrauen an.
    »Blaue Augen?«, brummte der Samurai, als könnte er nicht glauben, was er gesehen hatte.
    Jack beschleunigte seinen Schritt. Dabei verrutschte sein Helm und eine blonde Locke sah darunter hervor. Der Rote Teufel riss die Augen auf, packte Jack und zerrte ihm Helm und Gesichtsmaske herunter.
    »Ein Gaijin!«, brüllte er entgeistert.
    Ohne zu zögern, versetzte Jack ihm einen Vorwärtstritt gegen die Brust.
    Akiko zog Jack auf das Pferd und trieb es an.
    Doch der Rote Teufel hatte sich schon von dem Tritt erholt. »Halt!«, schrie er.
    Vom unerwarteten Auftauchen eines blonden Samurai überrumpelt, rappelten sich einige Samurai benommen auf. Jack und Akiko ritten bereits durch das Tor.
    »Ihnen nach!«, befahl der Rote Teufel wütend.
    Akiko drehte sich zu Jack um. »Nimm die Zügel!«
    Sie packte ihren Bogen, legte einen Pfeil ein, drehte sich um, zielte auf das Halteseil des Fallgitters und schoss, wie sie es beim Yabusame gelernt hatte.
    Der Pfeil spaltete das Seil, das Seil riss unter dem Gewicht des Gitters und das Gitter fiel krachend nach unten.
    Die Samurai mussten abrupt stehen bleiben und konnten nur noch zusehen, wie die beiden sich im Galopp über die Zugbrücke in Richtung Freiheit entfernten.
    Jack und Akiko ritten auf die Ebene hinaus. Sie wollten so viel Entfernung wie möglich zwischen sich und ihre Gegner bringen. Doch ein schrecklicher Anblick brachte sie zum Stehen.
    Tausende gefallener Samurai bedeckten den Boden, so weit das Auge reichte. Die Ebene war buchstäblich damit gepflastert. Im Burggraben hinter ihnen lagen so viele Leichen, dass man ihn trockenen Fußes überqueren konnte. Krähen hatten sich auf den toten Körpern niedergelassen und das Gestöhn der Sterbenden füllte die Luft.
    Jack dachte an den armen Yori, dessen Leiche irgendwo auf diesem höllischen Friedhof liegen musste. Wie konnten so viele Leben dem Willen eines einzigen Mannes, Daimyo Kamakura, geopfert werden?
    »Lass uns nach Osten reiten, nach Toba zu meiner Mutter«, schlug Akiko vor. Sie nahm ihren Helm ab und schnallte den Bogen an den Sattel. »In Kyoto sind wir nicht mehr sicher.«
    Jack nickte und schluckte den Kummer hinunter. Wenigstens waren er und Akiko dem Gemetzel entkommen. Das war immerhin ein kleiner Anlass zur Freude. Sie hatten noch eine Zukunft.
    Da zog Akiko abrupt an den Zügeln, kippte aus dem Sattel und blieb auf dem Boden liegen. In ihrer Seite steckte ein Pfeil.
    »Akiko!«, schrie Jack und sprang vom Pferd.
    Der Pfeil hatte die Rüstung durchschlagen und die Wunde blutete. Jack riss vom sashimono eines toten Samurai einen Streifen ab, um die Blutung zu stoppen. Akiko schrie auf, als er ihn auf die Wunde drückte.
    Nein, das darf nicht sein, dachte er. Nicht jetzt, wo wir fliehen konnten.
    »Der Pfeil galt eigentlich dir, Gaijin!«
    Ein kalter Schauer überlief Jack, als er die Stimme des Samurai hörte.
    Er hob den Kopf. Zwischen den Leibern der toten Samurai kam Kazuki auf ihn zu.
    Sein alter Rivale trug die Rüstung eines Roten Teufels.
    »Bogenschießen war nie meine Stärke, aber dass ich getroffen habe, ist nur die gerechte Strafe für Morikos Tod.« Kazuki warf den Bogen weg. »Jetzt wirst du leiden, wie ich es dir versprochen habe.«
    »Moriko starb in dem Feuer, das du gelegt hast!«, erwiderte Jack.
    »Nein, du bist für ihren Tod verantwortlich«, beharrte Kazuki. »Du und deinesgleichen, ihr seid ungebeten hierhergekommen. Davor war Japan ein reines Land. Die Gaijin werden vollkommen zu Recht verbannt.« Er grinste höhnisch. »Oder bestraft.«
    Er zog seine beiden Schwerter. An der Klinge des Langschwerts klebte frisches Blut.
    »Als treuer Gefolgsmann von Daimyo Kamakura und Gründer der

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