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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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bedeckten den Boden und am anderen Ende des Raumes erhob sich eine hölzerne Plattform, auf der drei Männer saßen und Jack anblickten. Hinter ihnen an der Wand hing eine Tuschezeichnung. Sie stellte einen Eisvogel dar, der sich auf einem Ast über einem Bach niedergelassen hatte.
    »Du sagtest doch, er sei ein Samurai«, flüsterte der Mann in der Mitte. Er erinnerte Jack mit seinem feisten Gesicht, dem wulstigen Doppelkinn, dem über den Mund hängenden Schnurrbart und der Glatze an ein Walross. Auf den ersten Blick schien er eine seltsame Wahl als Shonin und er hatte auch wenig Ähnlichkeit mit seinem athletischen Sohn. Doch dieses Bauerndorf brauchte wohl keinen kampferprobten Krieger als Anführe r – und offenbar auch keinen mit diplomatischen Fähigkeiten.
    »Der Junge war Schüler der Niten Ichi Ryu«, sagte Soke, der zur Linken des Mannes saß.
    »Aber er ist Ausländer«, beharrte der Dicke, während Jack sich der Plattform näherte.
    »Deshalb ist er trotzdem ein Samurai. Sein Vormund ist Masamoto Takeshi.«
    »Das erklärt zumindest, warum so viel Geld auf seinen Kopf ausgesetzt ist.« Der Dicke nickte zufrieden. »Wir könnten ihn in den Verhandlungen mit Daimyo Akechi als Pfand einsetze n …«
    »Mit diesem Fürsten kann man nicht verhandeln«, fiel Soke ihm ins Wort. »Und vergiss bitte nicht, dass der Junge fließend Japanisch spricht.«
    Das Gesicht des Mannes erstarrte vor Schreck. »Das hättest du mir auch gleich sagen können!«, zischte er und zwang sich zu einem Lächeln.
    Jack tat so, als habe er den Wortwechsel nicht gehört, kniete vor den drei Männern nieder und verbeugte sich tief. Der Mann mit dem feisten Gesicht schien ihn nicht zu mögen, aber Höflichkeit konnte nie schaden. »Es ist mir eine Ehre, Euch kennenzulernen, Shonin.«
    »Jedenfalls weiß unser Freund sich zu benehmen«, sagte der dritte Mann lächelnd. Er war schlank und gut aussehend, hatte die Haare zu einem ordentlichen Knoten aufgebunden, trug einen dunkelgrünen Kimono und strahlte unerschütterliches Selbstvertrauen aus. Er musterte Jack mit den Augen eines Falken.
    »Wenn du dich so gut zu benehmen weißt, womit hast du dann den Shogun verärgert? Wir wissen, dass er die Ausländer verbannt hat, aber warum lässt er ausgerechnet dich suchen?«
    Jack beschloss, dem Mann, der intelligenter zu sein schien als Shonin, die Wahrheit zu sagen, allerdings nicht die ganze. Den Portolan wollte er verschweigen. »Ich habe im Krieg gegen den Shogun gekämpft und vor zwei Jahren auch in einem Wettkampf gegen seine Schule gewonnen. Das hat er mir wahrscheinlich nicht verziehen.«
    Der Mann lachte. »Ich habe gehört, dass der Shogun ein stolzer Mann ist. Deshalb erträgt er einen solchen Gesichtsverlust bestimmt nur schwer. Aber warum reist du allein? Du hast doch bestimmt Freunde unter den Samurai?«
    »Ja, aber ich will sie nicht gefährden.«
    »Das ist sehr nobel von dir. Außerdem zeugt es von großer Tapferkeit, eine solche Reise allein zu unternehmen. Wie ich höre, bist du unterwegs nach Nagasaki. Aber wie willst du durch die Kontrollen an den vielen Raststationen kommen?«
    Jack zuckte die Schultern. »Ich finde schon einen Weg. Bis hierher habe ich es auch geschafft.«
    »Auch das zeugt von Mut.« Der Mann wandte sich an die anderen. »Der Junge ist ein Samurai. Offensichtlich folgt er den Regeln des Bushido. Vier der sieben Tugenden hat er schon gezeigt: Höflichkeit, Treue, Mut und Wahrhaftigkeit. Ich mag ihn. Er sollte bleiben.«
    Shonin bekundete seine Zustimmung mit einem widerstrebenden Kopfnicken.
    Der Mann im grünen Kimono wandte sich wieder an Jack. »Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen, Jack Fletcher. Du bist in meinem Dorf willkommen.«
    Jack starrte ihn überrascht an, denn er begriff auf einmal, dass in Wirklichkeit dieser Mann Shonin war. In Japan galt die Regel, dass die ranghöchste Person in der Mitte saß. Shonin hatte gegen diese Regel verstoßen. Anders ausgedrückt, er hatte sich einen Scherz mit Jack erlaub t – oder er war besonders listig.
    »Danke«, sagte Jack. Jetzt fiel ihm auch die Ähnlichkeit zwischen dem Mann und seinem Sohn Tenzen auf. »Ich habe allerdings nicht die Absicht zu bleiben. Ich bin Soke für seine Hilfe sehr dankbar, aber ich will Euch und Eurem Dorf nicht zur Last fallen.«
    »Ich weiß, dass du gehört hast, was Momochi-san vorhin sagte, Jack.« Shonin zeigte ehrerbietig auf den Mann in der Mitte. »Aber sei deshalb unbesorgt. Momochi würde alles tun, um dieses

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