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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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sich vor dem Rat, dann erstattete er Bericht.
    Shonin hörte ihm stumm zu. Anschließend fragte er: »Ist die Sicherheit des Dorfes gefährdet?«
    Zenjubo schüttelte den Kopf. »Der Junge hat nichts gesagt.«

36
Einer der Unseren
    »Ich muss mich bei dir entschuldigen«, sagte Miyuki.
    Jack sah sie entgeistert an. Er war nach der Ratssitzung zum Dorfteich gegangen, um sich ein wenig zu erholen und seine Gedanken zu ordnen. Miyuki hatte ihn offenbar gesucht und stand jetzt mit respektvoll geneigtem Kopf vor ihm. Die Frage, wer ihn verraten hatte, war nach wie vor unbeantwortet. Zwar wurde zunehmend wahrscheinlich, dass es sich dabei nur um eine List Gemnans handelte, aber Jack war als Samurai immer noch nicht restlos von der Aufrichtigkeit und Treue der Ninja ihm gegenüber überzeugt. Die Ninja mochten einem eigenen Verhaltenskodex folgen, aber sie waren nicht den Tugenden des Bushido verpflichtet wie die Samurai.
    Er hatte Miyuki kommen sehen und sich schon auf einen weiteren Streit gefasst gemacht. Mit einer reumütigen Entschuldigung hatte er nicht im Entferntesten gerechnet.
    »Entschuldigen?«, fragte er.
    Miyuki sah ihn an. Der Hass in ihren schwarzen Augen war verschwunden.
    »Ich hatte Unrecht«, sagte sie. »Ich war so verbittert über das Schicksal meiner Familie, dass ich nur den Samurai in dir sehen konnte.«
    Jack hörte ihr sprachlos zu. War dies dasselbe Mädchen, das ihn in den Misthaufen hatte springen lassen? Dasselbe Mädchen, dass ihn bewusstlos geschlagen und ihm zweimal das Messer an die Kehle gesetzt hatte?
    »Soke sagte mir einmal, ein einzelner Baum mache noch keinen Wald«, fuhr Miyuki fort. »Aber ich glaubte, alle Samurai-Bäume stammten vom selben Schössling ab. Du hast mir gezeigt, dass das nicht stimmt. In dir lebt der Geist des ninniku.«
    Sie legte die Hand auf die Brust. »Du hast ein reines Herz, Jack. Du hast uns nicht an den Daimyo verraten. Das macht dich in meinen Augen zu einem wahren Ninja.« Sie verbeugte sich tief und verharrte in dieser Stellung. »Kannst du mir verzeihen?« Ihre Stimme zitterte.
    Jack wusste, wie viel eine Entschuldigung den Japanern bedeutete.
    Eine echte, aufrichtige Entschuldigung löschte alle Vergehen aus. Er wusste auch, wie viel Mut es Miyuki gekostet haben musste, zuzugeben, dass sie sich geirrt hatte, nachdem sie ihn so angefeindet hatte. Aber er war nicht nachtragend. Hatte nicht auch er sich schuldig gemacht und die Ninja zu Unrecht verdächtigt? Miyuki hatte ihn nicht verraten, es sei denn, sie spielte ein ganz durchtriebenes Spiel. Und er tat sich keinen Gefallen, wenn er ihre Entschuldigung zurückwies. Er beschloss, das Risiko einzugehen und ihr zu vertrauen.
    »Natürlich«, sagte er. »Wenn du mir verzeihst, dass ich deinen Wasserkrug zerbrochen habe.«
    Miyuki nickte und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    Am Abend veranstaltete Shonin eine Feier anlässlich der offiziellen Aufnahme Jacks in die Gemeinschaft der Ninja. Er lud die Oberhäupter aller Familien zu einem festlichen Abendessen in sein Haus ein, außerdem Tenzen, Miyuki und Hanzo. Zu Jacks Überraschung setzte sich Miyuki neben ihn.
    »Darf ich?«, fragte sie und bot ihm Tee an.
    Jack zögerte. Er konnte nach all dem Streit zwischen ihnen beiden immer noch nicht fassen, dass sie jetzt so nett zu ihm war. Außerdem erinnerte er sich daran, dass sie vorgeschlagen hatte, den Becher des Gegners zu vergiften, als es darum ging, wie man Wasser als Waffe einsetzen konnte.
    »Ich habe den Tee nicht vergiftet, wenn du das denkst.« Miyuki lachte.
    »Nein, natürlich nicht.« Jack überlegte sich hastig eine Entschuldigung. »Es ist nur so, dass sich in England ein Mann selber einschenkt.«
    »Na gut, aber du bist jetzt in Japan«, sagte Miyuki und schenkte ihm ein.
    »Wie ist England denn?«, fragte Hanzo, der auf Jacks anderer Seite saß.
    Als Jack kurz überlegte, packte ihn ganz unerwartet Heimweh. Er erinnerte sich an grüne Felder, schmutzige Straßen, geschäftige Häfen, den Geruch frischen Brotes, an den Gestank der Gerbereien, das Läuten der Glocken am Sonntag und das Lachen seiner kleinen Schwester. Er war schon viel zu lange fort.
    »Ganz anders als Japan«, sagte er. Ein abwesender Blick war in seine Augen getreten. »Einiges ist aber auch gleich. England ist wie Japan eine Insel. Wir haben auch Burgen und Bauernhöfe, aber wir bauen Weizen an statt Reis. Tee trinken wir nicht, aber wir essen auch Fisch, allerdings nicht mit Stäbchen.« Er nahm ein Stück rohen

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