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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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los.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Jack.
    »Shiro benachrichtigt bereits Shonin von deiner Gefangennahme, Tenzen begleitet ihn. Zenjubo ist in die Burg zurückgekehrt, um dich zu suchen. Gehen wir.« Sie schulterte ihr Bündel.
    »Sollten wir nicht auf ihn warten?«
    Miyuki schüttelte den Kopf. »Zenjubo kann selbst auf sich aufpassen.« Sie ging los, in Richtung Süden.
    »Aber liegt das Dorf nicht in dieser Richtung?« Jack zeigte nach Osten.
    Miyuki sah ihn wütend an. »Du darfst nicht wie ein Samurai denken. Denk wie ein Ninja. Willst du Akechis Truppen den Weg zeigen? Ja? Warum, glaubst du, hat er dich so leicht entkommen lassen?«
    »Leicht? Ich wurde in einen Käfig gesperrt und musste das Schloss aufhebeln, über eine Mauer klettern, mich in einem Wasserfass verstecken und um mein Leben rennen!«
    »Der Daimyo ist nicht dumm. Eine einzige Wache für einen erklärten Feind des Shoguns? Akechi hat dich absichtlich entkommen lassen.«
    Sie durchbohrte Jack mit ihren Blicken, als wollte sie in sein Innerstes vordringen. »Ich wette, du hast mit ihm über deine Freilassung verhandelt.«
    Jack starrte sie entgeistert an. »Ich habe niemanden verraten!«, protestierte er.
    »Wir werden ja sehen.«
    Shonin, Momochi und Soke berieten sich im Empfangsraum des großen Hauses. Jack kniete vor ihnen. Miyuki, Shiro und Tenzen, die bereits ihre Version des Geschehens geschildert hatten, saßen hinter ihm und hörten zu, wie Jack von seiner Flucht berichtete. Zenjubo war noch nicht zurückgekehrt.
    »Und du hast wirklich nicht verraten, wo unser Dorf liegt?«, fragte Shonin.
    »Nein«, erwiderte Jack.
    »Er lügt«, sagte Momochi. »Wie sollen wir glauben, dass er ohne fremde Hilfe eine Wache überwältigt hat und aus einem abgesperrten Käfig ausgebrochen ist? Er muss uns verraten haben.«
    »Nein!«, rief Jack empört. »Wenn jemand verraten wurde, dann ich.«
    »Erkläre das bitte.« Shonin gebot Momochi, der schon zu einer Entgegnung ansetzen wollte, mit erhobener Hand zu schweigen.
    Jack brauchte einen Augenblick, um sich zu fassen. Momochi hatte seine Aussage von Anfang an angezweifelt und ihn sofort als Verräter hinrichten wollen. Doch jetzt würde Jack den Spieß umdrehen. Er wollte wissen, ob Momochi ihn verraten oder ob Gemnan gelogen hatte.
    »Der Folterknecht des Daimyo meinte«, er sah Momochi bei diesen Worten direkt an, »ein Ninja hätte Daimyo Akechi über meine Anwesenheit informiert.«
    Die drei Männer schwiegen bestürzt. Soke sah Momochi fragend an.
    »Wenn das eine Anschuldigung gegen mich sein soll«, entgegnete dieser, »dann überlegt doch mal: Ich war zwar von Anfang an dagegen, dass wir einen Samurai bei uns aufnehmen, aber ich würde niemals die Sicherheit unseres Dorfes gefährden. Schließlich lebt auch meine Familie hier. Ich erkenne Euch als Oberhaupt an, Shonin, und hätte Euch über einen solchen Plan informiert.«
    Jack war sich ziemlich sicher, dass Momochi und auch Shonin die Wahrheit sagten. Blieb noch Miyuki. Aber sie war die ganze Zeit über bei ihm gewesen. Doch nein, nicht die ganze Zeit: Miyuki hatte ohne ihn den Priester des Tempels aufgesuch t – zumindest hatte sie das behauptet.
    »Dann war es vielleicht jemand anders.« Er drehte sich zu Miyuki um.
    »Schluss mit dem Unsinn!«, rief Miyuki jetzt. »Ein Ninja würde nie durch so etwas einen Einsatz gefährden. Dieser Gemnan wollte dich nur zum Reden bringen. Und das ist ihm wahrscheinlich auch gelungen!«
    »Ich habe rein gar nichts verraten«, erwiderte Jack heftig. »Ich war bereit, mein Leben zu opfern, um das Dorf zu schützen.«
    »Ich glaube dir, Jack-kun«, sagte Soke.
    »Natürlich!«, rief Momochi wütend. »Aber Eure Menschenkenntnis hat Euch ja schon einmal im Stich gelassen, Soke.«
    »Genug!«, fiel Shonin ihm ins Wort, der nicht wollte, dass die alte Wunde wieder aufgerissen wurde. »Ich habe euch beide gehört wie auch Jacks Bericht. Wir müssen jetzt zu einer Entscheidung kommen. Wo ist Zenjubo?«
    Miyuki verbeugte sich. »Er ist zur Burg zurückgekehrt, um Jack zu rette n – oder dafür zu sorgen, dass er nicht redet.«
    Jack begriff schaudernd, was das bedeutete. Hätte er nicht fliehen können, wäre er von einem Ninja ermordet worden.
    »Shonin«, rief ein an der Tür postierter Ninja, »Zenjubo ist soeben zurückgekehrt.«
    Im nächsten Augenblick trat Zenjubo auch schon ein. Er war von der Reise schmutzig und erschöpft und streifte Jack im Vorbeigehen nur mit einem flüchtigen Blick. Er verbeugte

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