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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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der Yagyu Ryu entfernten. »Sie trugen schwarze Kimonos mit roten Sonnen wie die anderen. Daran habe ich sie erkannt.«
    »Wir haben wirklich Glück gehabt, dass wir die Schule gerade noch rechtzeitig verlassen konnten«, sagte Ronin erleichtert.
    »Haben sie ausgesehen wie zugewachsene Affen?«, erkundigte sich Jack.
    Hana lachte. »Ja!«
    »Dann waren es Kazukis Cousins aus Hokkaido, Raiden und sein Bruder Toru. Sie sind beide Schüler der Yagyu Ryu.«
    »Dann war es vielleicht ein Zufall«, meinte Ronin. »Vielleicht sind sie nur zum Üben gekommen.« Er führte sie auf eine Brücke über den Kanal. »Aber bei so vielen Spitzeln brauchen wir unbedingt einen Ort, an dem wir uns verstecken können.«
    »Warum nicht Jacks alte Schule?«, schlug Hana vor.
    »Weil sie gleich neben der Burg Nijo liegt!«, sagte Jack und schüttelte den Kopf über so viel Naivität.
    »Genau deshalb!«, erwiderte Hana. »Dort suchen sie uns bestimmt nicht.«
    »Gute Idee«, stimmte Ronin zu. Jack war überrascht, dass er Hana überhaupt zugehört hatte. »Wo könnte man sich besser verstecken als vor der Nase des Gegners?«
    Überstimmt folgte Jack den anderen quer durch die Stadt zurück zur Niten Ichi Ryu. Hanas Vorschlag war gar nicht so übel, musste er ehrlicherweise zugeben. Es widerstrebte ihm nur, zu der zerstörten Schule zurückzukehren. Lieber behielt er sie in Erinnerung, wie er sie gekannt hatte.
    »Wir können nicht einfach durch das große Tor hineingehen«, bemerkte Ronin, als sie sich ihrem Ziel näherten. »Man könnte uns sehen.«
    »Es gibt einen Nebeneingang, den die Schüler benutzt haben«, warf Jack ein.
    Sie schlängelten sich durch ein Gewirr von Gassen und erreichten den Nebeneingang. Auch hier hing ein Schild mit der Aufschrift Auf Befehl des Shoguns geschlossen . Sobald die Straße leer war, näherten sie sich der Tür. Ronin drückte die Klinke.
    »Sie ist abgeschlossen!« Er ging einen Schritt zurück, um sie mit der Schulter einzudrücken.
    »Lass es mich zuerst versuchen«, sagte Hana und trat ihm in den Weg. »Sonst sieht man gleich, dass jemand eingebrochen ist.«
    Sie zog ein Messer heraus, das sie hinter ihrem Rücken heimlich in den Obi gesteckt hatte. Die Klinge funkelte, die Schneide war rasiermesserscharf.
    »Woher hast du das?«, wollte Ronin wissen.
    »Von dem Banditen mit der Zahnlücke.«
    »Du hast es ihm gestohlen?«
    »Nein«, sagte Hana in gespielter Empörung. »Er hat es weggeworfen. Und ich habe ihm mein altes dagelassen.«
    Sie steckte die Messerspitze ins Schloss, drehte sie behutsam und ruckelte daran, bis ein scharfes Klicken ertönte und die Tür aufsprang. Mit einem zufriedenen Grinsen drehte sie sich um.
    Ronin brummte anerkennend.
    »Gut gemacht!«, lobte Jack, froh darüber, dass Hana Ronin gleich zweimal hintereinander hatte zeigen können, wie nützlich sie war.
    Sie traten hastig ein und schlossen die Tür hinter sich. Ihre Füße knirschten laut im Kies, als sie den leeren Hof mit den verlassenen Gebäuden überquerten. »Eine äußerst beeindruckende Schule, wie ich sehe«, bemerkte Ronin und ging auf den Butokuden zu. »Was für ein Jammer!«
    Sie betraten die große Halle, deren runde Pfeiler aus Zypressenholz immer noch die gewaltige Kassettendecke stützten, die mit ihren gekreuzten Balken aussah wie das Skelett eines gestrandeten Wals. Die Strahlen der späten Nachmittagssonne fielen schräg durch den gewaltigen Raum und beleuchteten die geplünderte Waffenwand. Sie war leer geräumt worden, als der Kampf um die Schule entbrannt war. Nur ein abgebrochenes Kurzschwert und ein altes Übungsschwert lagen achtlos weggeworfen auf dem Boden davor.
    Staubkörnchen tanzten durch die abgestandene Luft und leuchteten im Licht auf. Ronin hob das Übungsschwert auf, wog es prüfend in der Hand und seufzte. »An einer solchen Schule zum Samurai ausgebildet zu werden, muss eine große Ehre gewesen sein.«
    Jack nickte zustimmend. Allerdings hatte er hier nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Sensei Kyuzo, sein zwergwüchsiger, dafür umso strengerer Lehrer im waffenlosen Kampf, hatte zu Demonstrationszwecken für die anderen Schüler oft unvorstellbar schmerzhafte Kampftechniken an ihm vorgeführt. Einmal hatte er Jack damit bestraft, eine ganze Nacht lang jede einzelne Holzplatte des Hallenbodens putzen zu müssen. Doch Jack hätte all diese Schikanen liebend gern noch einmal erduldet, wäre nur die Niten Ichi Ryu darüber wieder in ihrer früheren Herrlichkeit erstanden.
    Sie

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