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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Hände sinken, doch dann packte sie Jack einfach am Arm und zog ihn vom Weg in den Wald, führte ihn einen Hang hinauf zu einer kleinen Lichtung und zeigte eindringlich auf das Dorf Tamagashi unter ihnen.
    Durch die Dämmerung sah Jack ein Feuer auf dem Dorfplatz brennen, das offenbar außer Kontrolle geraten war. Zu seinem Schrecken stand bereits ein Bauernhaus in Flammen.

7
Ein Baby
    Jack rannte hinter Neko her. Sie war nicht nur flink wie ein Wiesel, sie besaß auch eine beeindruckende Überzeugungskraft. Stumm hatte sie ihn angefleht, zum Dorf zurückzukehren, und seinen Arm erst losgelassen, als er zugestimmt hatte. Jack konnte nur vermuten, dass Akuma aufgrund der heftigen Schneefälle früher gekommen war und jetzt den Reisspeicher der Bauern plünderte.
    Sie ließen den Wald hinter sich und eilten auf dem morastigen Weg zum Dorfplatz. Dort hatten sich die Bauern versammelt und starrten entsetzt auf das Inferno vor ihnen. Das Strohdach eines Hauses stand lichterloh in Flammen. Einige Männer versuchten das Feuer mit Eimern kalten Wassers aus dem Teich zu löschen, sie konnten aber nur wenig ausrichten und das Feuer breitete sich immer weiter aus.
    Eine lauthals weinende Frau wollte sich gerade von einem rundgesichtigen Mann mit schütterem Haar losreißen, der ebenfalls verzweifelt zu sein schien. Offenbar beabsichtigte sie, sich in das brennende Haus zu stürzen.
    Neko und Jack blieben neben Sora stehen, dessen Gesicht noch trauriger wirkte als sonst.
    »Wo ist Akuma?«, rief Jack und sah sich nach den Banditen um.
    »Akuma?«, fragte Sora verwirrt. Der Name erschreckte ihn fast genauso wie Jacks unerwarteter Anblick. »Nein … das waren keine Banditen. Ein Topf mit kochendem Öl ist umgekippt und hat das Haus in Brand gesetzt.«
    Verärgert darüber, dass Neko ihn nur deshalb zurückgeholt hatte, steckte Jack sein Schwert wieder ein. So tragisch es war, dieses Unglück ging ihn nichts an. Kurz entschlossen wandte er sich zum Gehen.
    »A-a-aber das Baby ist noch drinnen«, stammelte Sora.
    Über das Tosen der Flammen und das Jammern der Mutter hinweg hörte Jack jetzt das Geschrei eines kleinen Kindes. Das Haus konnte jeden Moment einstürzen, doch die Bauern standen einfach nur untätig da und hatten Angst, ihr Leben zu riskieren.
    Es gab keine Zeit mehr zu verlieren. Jack drückte Neko seine Schwerter und sein Bündel in die Hände, eilte zu einem nahen Schuppen und riss das Sackleinen herunter, das dort vor einem Fenster hing. Dann nahm er von einem Bauern einen vollen Eimer Wasser und goss ihn über sich selbst aus. Zitternd vor Kälte nahm er einen zweiten Wassereimer und tauchte das Sackleinen hinein. Dann wickelte er sich in das nasse Tuch ein, holte tief Luft und rannte in das brennende Haus.
    Die Hitze, die ihm entgegenschlug, war einfach unerträglich. Sengend heiß brannte die Luft in seiner Lunge. Hustend spähte er durch einen Schlitz in dem nassen Stoff. Asche und Rauch wirbelten durch das Zimmer und überall züngelten Flammen. Die Wand rechts von ihm brannte bereits lichterloh und der Küchenbereich war ein einziges Flammenmeer, in dem niemand überleben konnte. Selbst die erhöhte hölzerne Schlafplattform links von ihm rauchte bereits, hatte aber noch nicht richtig Feuer gefangen.
    In der hinteren Ecke stand ein einfaches Kinderbettchen. Von dort kam das gellende Geschrei des verängstigten Babys. Rauch hüllte das Bettchen ein und der Säugling begann zu husten und zu würgen.
    Jack zog sich das nasse Leinen fester vors Gesicht und rannte darauf zu. Die glühende Hitze der hölzernen Dielen war schon deutlich durch die Sohlen seiner Sandalen zu spüren. Bald würde die ganze Plattform in Flammen stehen.
    Als er bei dem Baby ankam, stellte er zu seinem Erstaunen fest, dass es unverletzt war. Sein Gesicht war durch ein altes Schultertuch geschützt. Jack nahm den Säugling hastig aus dem Bettchen und schob ihn unter das Sackleinen. Der Stoff war allerdings schon fast trocken und würde das Feuer bald nicht mehr abhalten. Dann eilte er zum Ausgang. Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen. Er hob den Kopf und sah, dass ein brennender Dachbalken geborsten war.
    Der Balken stürzte herunter, doch Jack konnte ihm im letzten Augenblick ausweichen. Mit dem Baby in den Armen rollte er über die hölzerne Plattform. Als er wieder aufsprang, musste er feststellen, dass sie inzwischen auf allen Seiten von Feuer umgeben waren.
    Er sah den Ausgang bereits vor sich, doch musste er, um nach

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