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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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draußen zu gelangen, eine Flammengasse durchqueren.
    Das Leinen auf seinem Rücken war inzwischen so trocken wie Zunder und fing Feuer. Jack hatte keine andere Wahl. Er schüttelte es sich von den Schultern, drückte das Baby fest an seine Brust und rannte mit gesenktem Kopf auf den Ausgang zu. Die Flammen leckten bereits an seinen Kleidern und nur noch sein feuchter Kimono schützte ihn.
    Das Haus knarrte und ächzte bedrohlich und begann genau in dem Moment einzustürzen, in dem Jack auf den Platz hinaustaumelte. Hustend und nach Luft schnappend brach er im Schnee zusammen.
    »Mein Baby!«, rief die Mutter des Kindes und riss sich aus den Armen ihres verängstigten Mannes los. »Mein Baby!«
    Jack gab ihr das schreiende Kind, und sobald es ihre Arme spürte, verstummte es getröstet. Die Frau betrachtete ihr Baby überglücklich, dann sah sie Jack mit Tränen der Dankbarkeit in den Augen an.
    »Arigat ō gozaimasu« , schluchzte sie und verbeugte sich tief.
    Ihr Mann trat ebenfalls hinzu und Jack machte sich darauf gefasst, zum zweiten Mal aus dem Dorf gejagt zu werden. Stattdessen fiel der Mann auf die Knie, streckte die Arme aus und berührte zum Zeichen tiefster Demut mit der Stirn den Boden.
    »Wir stehen für immer in deiner Schuld, junger Samurai«, sagte er. »Ich heiße Yuto. Ich bin der Vater dieses Kindes und ab jetzt dein ergebener Diener.«

8
Entführt
    Jack fiel über die größte Schale Reis her, die er je gesehen hatte. Die Frauen des Dorfes waren gekommen und hatten ihm etwas zu essen gebracht. Unter geschicktem Einsatz seiner Stäbchen verschlang er den Reis und machte sich dann gleich an die Misosuppe und das gekochte Gemüse. Sogar ein Stück geräucherte Makrele gab es. Angesichts seiner letzten Erfahrungen mit den Bauern verschwendete er keinen Gedanken mehr an die Etikette, sondern nutzte die Gunst der Stunde.
    Er saß in Junichis Haus und wärmte sich am Feuer. Da die Mutter des Babys darauf bestanden hatte, seinen schmutzigen blauen Kimono zu waschen, trug er einen frischen. Neko war leise hereingeschlichen, kniete neben ihm und bewachte stolz seine Schwerter und sein Bündel. Junichi, Yoshi und Toge saßen ihm gegenüber und leisteten ihm bei einer Tasse frisch gebrühten Grüntee Gesellschaft. Hinter ihnen knieten Sora und Kunio, der den neuen Helden des Dorfes wie gebannt anstarrte.
    »Bitte verzeih uns, dass wir dich so schlecht behandelt haben«, wandte sich Junichi mit einer Verbeugung an Jack. »Mir lag nur die Sicherheit des Dorfes am Herzen. Dass du ein Ausländer bist, hat uns erschreckt und wir wollten uns dem Befehl des Shoguns nicht widersetzen.«
    »Das verstehe ich«, sagte Jack. Er wusste, dass der Shogun über Leben und Tod seiner Untertanen gebot.
    »Wir würden uns wünschen, dass du zumindest einige Tage bleibst, bis du dich vollkommen erholt hast«, fuhr Junichi fort. »Wenn du natürlich länger bleiben willst …«
    »Darüber muss ich erst nachdenken«, sagte Jack. Die Bauern hatten gezeigt, wie schnell sie ihre Meinung änderten, deshalb wollte er sich nicht festlegen. Das Angebot, einige Nächte zu bleiben, nahm er dagegen gerne an.
    »In dir brennt ein starkes Feuer«, sagte Yoshi. »Du hast selbst gesehen, wie ängstlich unsere Leute sind. Wir brauchen jemanden, der so mutig ist wie du.«
    »Er mag mutig sein«, brummte Toge und schlürfte mürrisch seinen Tee, »aber das macht ihn noch lange nicht zu einem Samurai.«
    Da riss Jack der Geduldsfaden. Er ließ die Stäbchen fallen und zog blitzschnell sein Langschwert aus der Scheide. Die rasiermesserscharfe Klinge schnitt mitten durch Toges Teetasse hindurch und im nächsten Moment tropfte ihm der heiße Tee in den Schoß.
    Vor Schreck wie versteinert, war Toge nur zu einem jämmerlichen Wimmern fähig, als der Tee durch den Stoff seines Kimonos sickerte. Sobald er sich wieder ein wenig gefasst hatte, überprüfte er hastig seine Finger auf Vollzähligkeit.
    Neko klatschte entzückt in die Hände, Kunio wollte sich über Toges Schrecken ausschütten vor Lachen. Und sogar Yoshi würdigte Jacks Kunststück mit einem zahnlosen Grinsen.
    »Wenn du immer noch Zweifel hast«, kicherte er, »dann fordere den Jungen doch zum Zweikampf heraus.«
    »Ja, ein Zweikampf!«, rief Kunio eifrig. »Jack macht gerade seine Kriegerwallfahrt. Seine beiden Schwerter sind sehr gefährlich!«
    Toge verschränkte die Arme und schwieg beschämt.
    Junichi stellte hastig seine Tasse ab. »Ich zweifle nicht an deinen Fähigkeiten, junger

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