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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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endet hier.«
    In der Ferne hörten sie den Bären wieder brüllen.
    Miyuki begann zu zittern. »Bestimmt hat er sie erwischt.«
    Auch Jacks Kehle war auf einmal wie zugeschnürt. Alles war so schnell gegangen. Zuerst der Bär, dann Neko. Neko hatte sich für ihn und seine Gefährten geopfert. Wie betäubt blieb er neben Miyuki stehen. Der Schreck saß ihm noch in den Knochen und er wusste nicht, was er tun sollte.
    »Wir sollten gehen, bevor der Bär zurückkehrt«, sagte Sora leise und ließ den Blick ängstlich über die Büsche wandern.
    »Aber wir können Neko doch nicht einfach im Stich lassen …«, begann Jack und brach mitten im Satz ab. Aus einem Baumloch blickten ihn zwei schwarz glänzende Augen an. »Neko!«, rief er erleichtert. Das Mädchen kletterte aus ihrem Versteck und grinste triumphierend.
    Alles in Ordnung? , fragte Jack mithilfe der Handzeichen, die Miyuki ihm beigebracht hatte.
    Neko nickte. Sie hatte nur einige Kratzer abbekommen.
    Auch Miyuki war überglücklich, dass ihr junger Schützling unverletzt geblieben war. »Ich sagte doch, sie wäre ein idealer Ninja!«, rief sie.
    »Und ein miserabler Samurai«, fügte Hayato hinzu. »Sie ist uns entgegen unserer Befehle gefolgt und hätte fast mit dem Leben dafür bezahlt.«
    »Aber wenn sie nicht gewesen wäre, wären wir jetzt tot!«, erwiderte Miyuki.
    »Ich bin ihr ja auch dankbar«, sagte Hayato. »Aber warum ist sie uns überhaupt gefolgt?«
    Miyuki übersetzte die Frage für Neko in Gesten und erklärte dann: »Sie sagt, sie hätte das Gefühl gehabt, uns helfen zu können.«
    »Genau das hat sie ja auch getan!« Jack sah ihre stumme Retterin lächelnd an.
    Sie gingen den Weg zurück, den sie gekommen waren, und folgten wieder der Spur der Pferde. Neko kam mit ihnen. Immer tiefer drangen sie in das Gebirge ein. Die Landschaft wurde karg und zerklüftet, um sie ragten steile Felsen auf. Am Nachmittag stiegen sie einen schwindelerregenden, in eine Felswand gehauenen Weg hinauf und gelangten in eine enge Schlucht.
    »Wie weit ist es deiner Meinung nach noch?«, fragte Jack Miyuki.
    Miyuki wollte gerade antworten, doch Sora kam ihr zuvor.
    »Still!«, zischte er und legte einen Finger an die Lippen.
    Die drei Krieger griffen unwillkürlich nach ihren Waffen und sahen sich suchend um. Doch in der Schlucht war nichts zu sehen.
    Was ist? , fragte Jack lautlos.
    Sora zeigte nach oben und flüsterte: »Lawinengefahr!«
    Über ihnen hing an der oberen Felskante der Schlucht eine gewaltige Schneewehe. Stumm gingen sie in die immer enger werdende Klamm hinein. An ihrem Ende ragte eine senkrechte Felswand auf.
    »Bist du dir sicher, dass die Banditen hierher gegangen sind?«, flüsterte Jack.
    Miyuki nickte und zeigte auf zwei Spuren, die vor ihnen weiterführten.
    »Vielleicht haben sie sich verirrt?«, meinte Hayato.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Miyuki leise. »Es führen keine frischen Spuren heraus.«
    »Dann gehen wir weiter«, beschloss Jack.
    Sie setzten ihren Weg fort und die Wände der Schlucht traten immer näher zusammen, bis der Himmel über ihnen nur noch eine dünne blaue Linie zwischen zwei schneebedeckten Felskanten war. Der Berg schien sie gleichsam zerquetschen zu wollen.
    »Wir sollten umkehren«, sagte Sora und hob den Kopf. Über ihnen zogen dunkle Wolken auf. »Da braut sich ein Unwetter zusammen.«
    Doch Jack wollte der Spur unbedingt weiter folgen. Sie näherten sich dem Ende der Schlucht und dort sah Jack zu seiner Überraschung, dass die Felswand ganz hinten nach rechts abknickte. Was aussah wie eine Sackgasse, war gar keine. In Wirklichkeit führte der Pfad durch einen schmalen Spalt weiter.
    Als sie ihn passiert hatten, öffnete sich dahinter zu ihrer Verblüffung ein verborgenes Tal.

32
Akuma
    Ein Wasserfall stürzte in Kaskaden einen felsigen Hang hinunter in einen kristallklaren See. An die steile Talflanke daneben klammerten sich die winterharten Bäume eines kleinen Wäldchens, auf dem verschneiten Hang dahinter waren im Windschatten eines überhängenden Felsens einige hölzerne Gebäude zu erkennen – ein Speicher, ein Stall und eine größere Baracke. Durch ein Loch in ihrem Strohdach quoll Rauch.
    »Das muss ihr Lager sein!«, rief Jack.
    »Wir sollten bis Einbruch der Dunkelheit warten«, riet Miyuki. »Damit wir nicht entdeckt werden.«
    Sie kauerten sich hinter einen Felsblock und suchten das Lager mit den Augen nach Lebenszeichen ab. Einige Männer gingen umher und versorgten offenbar die Pferde,

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