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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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enttäuscht worden.
    »Hm, das ist ja eine Überraschung!«, sagte Hayato und hob die Augenbrauen. »Es gibt tatsächlich Bauern mit Anstand und Ehrgefühl.«
    Als sie sich kurz darauf auf den Rückweg zu ihrer Unterkunft machten, um zu frühstücken, kam ihnen Kunio auf der Straße entgegen. Er fuchtelte wie wild mit den Armen, stolperte, fiel in den Schnee, rappelte sich wieder auf und rannte weiter. Vor Atemnot konnte er kaum sprechen.
    »Ich … habe … sie … gesehen«, keuchte er. »Die Banditen!«

30
Kundschafter
    Kunios Eintreffen alarmierte auch die Bauern. »Die Banditen kommen früher!«, rief Junichi und stürzte nach draußen. Die Bauern drohten in Panik zu geraten.
    »Aber mein Graben ist noch nicht fertig!«, rief Saburo aufgeregt.
    »Und die Brücke steht noch«, fügte Hayato hinzu. Er nahm den Bogen von der Schulter.
    Jack sah die Eisenringe an Yoris Priesterstock zittern. Zwar machte Yori ein tapferes Gesicht, aber Jack wusste, dass sein Freund im Grunde seines Herzens kein Krieger war. Doch Yori war nicht als Einziger nervös. Auch die anderen wirkten angespannt. Der Moment der Wahrheit war gekommen und es gab kein Zurück mehr. Jack schluckte seine Angst hinunter und versuchte die Gefährten zu beruhigen.
    »Dafür wurden wir ausgebildet. Wir sind Samurai …«, er warf Miyuki einen Blick zu, »… und Ninja! Geht mit euren Leuten auf die vereinbarten Plätze. Wir haben immer noch den Überraschungseffekt auf unserer Seite.«
    Er legte Yori beruhigend die Hand auf die Schulter. »Du bleibst bei mir. Ich brauche im Kampf deinen Rat.«
    Durch Jacks Vertrauen gestärkt, packte Yori seinen Stock fester.
    »Kunio, alarmiere das Dorf!«, befahl Jack.
    »Aber … sie sind nur zu zweit«, erklärte der Junge atemlos.
    Hayato sah ihn verwirrt an. »Du hast von vierzig gesprochen, Junichi.«
    Junichi nickte. »So war es auch immer.«
    »Überlasst die beiden mir«, erklärte Yuudai grinsend und krempelte sich die Ärmel hoch. »Die hole ich mir zum Frühstück.«
    »Vielleicht handelt es sich nur um Kundschafter«, überlegte Miyuki laut. »Dann dürfen sie uns nicht sehen, sonst ist Akuma vorgewarnt.«
    Jack nickte. »Stimmt. Lasst uns zuerst einen Blick auf die beiden werfen. Wo sind sie, Kunio?«
    Kunio zeigte hinter sich. »Unten an der Brücke.«
    Sie liefen zum östlichen Rand des Dorfes, duckten sich vor dem letzten Haus hinter den Wall aus Heuballen und spähten die Straße entlang, die zur Brücke führte. Zwei Reiter näherten sich der Mühle. In ihren bunt zusammengewürfelten Rüstungen und über und über mit Waffen behängt sahen sie schon von Weitem wie Banditen aus.
    »Das sind ganz bestimmt Kundschafter«, meinte Miyuki.
    Die beiden betrachteten die Brücke und ließen den Blick über den Horizont wandern.
    »Gut, dass wir die Brücke noch nicht abgerissen haben«, sagte Hayato. »Damit hätten wir uns verraten.«
    »Und mein Graben?«, fragte Saburo.
    »Der sieht auf diese Entfernung wahrscheinlich aus wie ein Entwässerungskanal«, beruhigte Miyuki ihn. »Wenn die beiden keine Ninja sind, werden sie seinen wahren Zweck nicht erkennen.«
    »Kennst du einen von ihnen?«, wollte Jack von Kunio wissen.
    Der Junge nickte ängstlich. »Der Mann rechts ist Nakamura, das Narbengesicht.«
    »Welch passender Name für einen so gut aussehenden Krieger!«, bemerkte Saburo und schluckte nervös.
    Der Bandit hielt eine große, schartige Axt in der Hand und trug einen dicken Lederpanzer und einen halbmondförmigen Helm. Sein wettergegerbtes Gesicht verschwand unter einem struppigen Bart und über die linke Wange zog sich eine wulstige rote Narbe.
    »Und links von ihm reitet Sayomi, die Frau der Nacht.«
    Sayomi hatte lange schwarze Haare, die auf ihren blutroten Brustpanzer fielen. An ihr Pferd war eine zweischneidige Schwertlanze geschnallt, außerdem war sie mit Pfeil und Bogen und einem Langschwert bewaffnet. Ihr Gesicht war gespenstisch weiß, die schwarzen Augen lagen tief in den Höhlen und ihre dünnen Lippen waren von einem grellen Rot wie die Beeren der Stechpalme.
    Jack erschauerte bei ihrem Anblick. Er konnte den Bauern jetzt besser nachfühlen, warum sie so schreckliche Angst vor Akumas Leuten hatten. Wer sich diesen Banditen entgegenstellte, musste auf einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod gefasst sein.
    Während die Samurai noch ihre Gegner einzuschätzen versuchten, kam eine alte Frau aus der Mühle gehumpelt und hob wütend ihren Gehstock gegen die beiden Banditen.
    »Das

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