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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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ist Natsuko!«, rief Kunio. »Junichis Mutter.«
    Hayato stand auf und wollte schießen, aber Miyuki zog ihn wieder nach unten. »Die Banditen könnten dich sehen«, zischte sie.
    »Aber sie werden Natsuko töten!« Unwirsch machte Hayato sich von ihr los.
    »Schieß erst, wenn es nicht anders geht«, befahl Jack. »Wenn die Kundschafter nicht zurückkehren, ist Akuma gewarnt und wir hätten unseren größten Vorteil eingebüßt.«
    Hayato fügte sich widerstrebend. »Du bist der Anführer«, sagte er, ließ den Pfeil allerdings angelegt.
    Die Banditen lachten nur über die hilflosen Versuche der alten Frau, sie zu verscheuchen. Doch dann traf die Alte Nakamura am Schienbein und er heulte vor Schmerzen auf. Sayomi lachte immer heftiger, diesmal über ihn. Nakamuras Schreck wich der Demütigung und Wut und er stieß die alte Frau brutal zu Boden und spuckte auf sie.
    »Wir sehen uns an Neumond!«, brüllte er, während Natsuko ihm unerschrocken mit der Faust drohte.
    Hayato zielte, hinter einen Heuballen geduckt, auf Nakamura, bis der sein Pferd wendete und zusammen mit Sayomi in Richtung der Berge verschwand.
    »Ich folge ihnen«, sagte Miyuki kurz entschlossen.
    »Wieso?«, fragte Saburo entgeistert. »Denen sollte man lieber nicht zu nahe kommen!«
    »Sie können mich zu Akumas Lager führen.«
    »Musst du das wirklich riskieren?«, fragte Yuudai. »Wenn wir die Brücke einreißen, gleicht das Dorf einer Festung.«
    »Wer sich selbst kennt, kennt seinen Gegner«, erwiderte Miyuki. »Tausend Schlachten, tausend Siege. 1 Unser Großmeister glaubte an eine ähnliche Strategie wie der ruhmreiche Masamoto. Wir müssen herausfinden, mit wie vielen Gegnern genau wir es zu tun haben und mit welchen Waffen sie kämpfen. Wenn die anderen Banditen genauso schrecklich wie diese beiden sind, gilt es jeden Vorteil zu nutzen.«
    Jack nickte. »Eine gute Idee. Aber du solltest nicht allein gehen, das ist zu gefährlich.«
    »Ich komme mit«, verkündete Hayato zu Jacks und Miyukis Erstaunen.
    »Ich auch«, erklärte Jack, der dem Frieden nicht traute. »Ich muss diesen Akuma mit eigenen Augen sehen, schon um zu entscheiden, welche Strategie wir wählen.«
    »Aber das Dorf darf nicht schutzlos zurückbleiben«, gab Yori zu bedenken.
    Jack lächelte. »Deshalb ernenne ich dich für die Zeit meiner Abwesenheit auch zu meinem Stellvertreter.«
    Yori sah ihn verdattert an. Damit hatte er nicht gerechnet. »Aber …«
    »Ich vertraue dir voll und ganz«, erstickte Jack Yoris Selbstzweifel im Keim. »Außerdem bleibt ja auch Saburo hier. Er muss zusammen mit Neko und den anderen Dorfbewohnern den Graben fertigstellen. Und Yuudai wird mit den Bauern exerzieren.«
    »Aber wenn es schneit und die Spuren der Banditen nicht mehr zu sehen sind?«, gab Yuudai mit einem Blick zum Himmel zu bedenken.
    Jack sah Miyuki wissend an. »Keine Angst, die Ninja sind hervorragende Fährtenleser.«
    1 »Wer sich selbst kennt, kennt seinen Gegner. Tausend Schlachten, tausend Siege.« Sunzi, chinesischer General

31
Spurensuche
    Jack, Miyuki und Hayato packten nur das Allernötigste an Proviant ein. Dann brachen sie auf.
    »Wartet!«, rief Junichi und eilte ihnen nach. »Ihr braucht einen Führer. Im Winter ist es in den Bergen gefährlich.« Er drehte sich zu einigen Bauern um, die auf dem Dorfplatz standen. »Wo ist Toge?«
    Die Bauern sahen einander fragend an und zuckten mit den Schultern.
    »Wir können nicht länger warten«, erklärte Miyuki und zog die Kapuze ihrer weißen Jacke über den Kopf.
    »Ich komme mit«, bot sich Sora sichtlich nervös, aber fest entschlossen an.
    Miyuki schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber das ist zu riskant. Wenn wir fliehen müssen, bist du zu langsam.«
    »Wir brauchen aber jemanden, der sich in der Gegend auskennt«, wandte Hayato ein.
    »Stimmt.«
    »Und ich bin schneller, als es den Anschein hat«, sagte Sora und nahm einen Wanderstock, der an der Tür lehnte.
    »Dann gehen wir!« Jack setzte seinen Strohhut auf.
    Sie eilten aus dem Dorf und über die Brücke. Natsuko saß auf einem Hocker vor ihrer Mühle und war immer noch empört.
    »Richtet dem Narbengesicht aus, dass ich ihm das nächste Mal, wenn ich ihn sehe, beide Kniescheiben zertrümmere!«, krächzte sie und schwang ihren Stock wie eine Streitaxt.
    Ihre Unerschrockenheit machte ihnen Mut und sie versprachen Natsuko, ihre Worte auszurichten, wenn sich die Gelegenheit dazu ergab.
    Wenn doch nur alle Bauern so furchtlos wären, dachte Jack.
    Miyuki

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