Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
die noch lebenden Banditen zu ihren Pferden zurück. Akuma riss sein Pferd herum und verschwand in Richtung der Berge. Seine Männer folgten dicht hinter ihm.
    »Sie ziehen ab!«, rief einer der Bauern erstaunt.
    »Wir haben gewonnen!«, rief ein anderer.
    Begeistert von dem unerwarteten Erfolg brachen auch die anderen Bauern in Siegesgeheul aus.
    Doch Jack und Yuudai wussten es besser. Der Kampf hatte gerade erst angefangen.

44
Die Mühle
    Die Sonne erschien am Horizont und der Morgenhimmel verfärbte sich rot. Jack, der neben Junichi auf dem Dorfplatz stand, musste unwillkürlich an einen Spruch aus seiner Kindheit denken:
    Abendrot – Gutwetterbot,
Morgenrot – Schlechtwetter droht.
    Die Prophezeiung hätte nicht besser passen können, obwohl Akuma bisher noch nicht wieder aufgetaucht war. Die Samurai hielten Wache, während die erschöpften Bauern versuchten ein wenig Schlaf nachzuholen.
    »Bist du sicher, dass er noch einmal kommt?«, fragte Junichi und fuhr sich über das stoppelige Kinn.
    Jack nickte mit einem Blick auf den Reisspeicher des Dorfes. »Er hat kaum noch oder gar nichts mehr zu essen. Er braucht euren Reis, wenn er den Winter überleben will.«
    »Dann weiß er ja jetzt, wie es uns immer geht«, sagte Junichi grimmig. »Aber wir haben ihn entscheidend geschwächt. Offenbar wurden acht seiner Männer getötet!«
    »Das ist ihm egal.« Jack musste an den verwundeten Banditen denken, den Akuma ungerührt hatte sterben lassen. »Er würde alle seine Leute opfern, um uns zu besiegen.«
    »Vielleicht überfällt er ja statt uns ein anderes Dorf.«
    »Das bezweifle ich. Wir haben seinen Zorn heraufbeschworen und der nächste Zusammenstoß wird viel gefährlicher sein, weil wir den Überraschungseffekt nicht mehr auf unserer Seite haben.«
    Jack hörte Schritte hinter sich und drehte sich um. Miyuki kam vom Wald auf ihn zu.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er, überrascht, dass sie ihren Posten verließ.
    »Neko hat die Wache übernommen, damit ich ein wenig ausruhen kann.« Miyuki rieb sich die Augen. Sie waren vor Müdigkeit gerötet.
    »Soll ich ihr helfen?«, bot Jack an.
    »Nein, sie hat Adleraugen. An ihr kommt niemand vorbei, ohne dass wir es erfahren.« Miyuki wischte den Schnee von der Veranda, setzte sich und nahm die Kapuze ab. »Wie ich höre, hat Yuudai beim Angriff Akumas keinen einzigen Mann verloren.«
    »Das stimmt leider nicht ganz«, entgegnete Jack und sah sie bekümmert an.
    Miyuki hob erschrocken den Kopf. »Nicht? Wer wurde getötet?«
    Jack tat so, als wische er sich eine Träne aus dem Auge, und antwortete tiefernst: »Einer von Yoris Strohsoldaten.«
    Miyuki sah ihn verwirrt an, dann begriff sie, dass er nur einen Scherz gemacht hatte. »Ein Samuraiwitz, wie lustig!« Sie lachte. »Damit wären wir dann wohl quitt.«
    Mit diesen Worten stand sie auf, um sich in Soras Haus schlafen zu legen. »Weck mich in einer Stunde.«
    »Keine Angst«, sagte Jack. »Ich werde nicht zulassen, dass du etwas versäumst.«
    Miyuki war schon fast an der Tür, da wurde zum zweiten Mal Alarm geschlagen. Sie eilte zurück.
    Oben im Wachturm hatte Yori die Hand ausgestreckt. »Reiter von Osten!«, schrie er.
    Auch Jack war wieder hellwach. Gefolgt von Miyuki und Junichi, rannte er zu Hayatos Stellung. Hayato stand hinter dem schützenden Wall aus Heuballen am östlichen Zugang, hielt die Hand über die Augen und spähte zum Horizont. In der Ferne sah man die Banditen über die Ebene galoppieren. Ihre Silhouetten hoben sich schwarz von der aufgehenden Sonne ab.
    »Die werden bald hier sein«, sagte Hayato und nahm seinen Bogen zur Hand.
    »Viel Glück bei deinem Schuss«, sagte Miyuki.
    »Nicht nötig«, erwiderte Hayato gereizt. »Ich habe geübt.«
    Er zog einen Pfeil aus dem Köcher, der unterhalb der Spitze mit einem in Lampenöl getränkten Lappen umwickelt war.
    »Ich musste nur das zusätzliche Gewicht und den zusätzlichen Luftwiderstand ausgleichen, das war alles.«
    Jack blickte zur Brücke. Die Zielscheibe war verschwunden und das Fass mit Schießpulver hinter dem Mittelpfeiler kaum zu sehen. Er hatte volles Vertrauen in Hayato, aber es war trotzdem ein extrem schwerer Schuss – zusätzlich dadurch erschwert, dass Hayato gegen die Sonne zielen musste.
    »Ich lasse noch Verstärkung kommen«, entschied er. »Nur für den Fall der Fälle.«
    Er wandte sich an einen der jüngeren Bauern. »Sag Yuudai, dass wir einen Teil seiner Leute brauchen.«
    Der Mann nickte gehorsam und rannte los, als

Weitere Kostenlose Bücher