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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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laut.
    Hoffnung belebte das Gesicht des Alten, während er sich die Hände über dem Feuer wärmte.
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, erwiderte Jack. »Er sah nicht so aus, als würde er sich so leicht abschrecken lassen.«
    »Vielleicht ist der zweite Zugang auch durch Schnee versperrt und er sitzt in seinem Tal fest.«
    »Wunschdenken«, erwiderte Hayato. »Dann findet Akuma einen neuen Weg – oder macht einen. Wahrscheinlich hat ihn nur der Schneesturm vergangene Nacht aufgehalten.«
    Doch die Bauern stellten sich lieber vor, dass Akuma nicht kam.
    »Ich glaube, Toge hat Recht«, meldete sich ein anderer Mann zu Wort. »Bald wird es wieder hell und der Schwarze Mond greift nie bei Tag an.«
    »Dann haben wir mit Exerzieren, Graben und Barrikadenbauen nur unsere Zeit verschwendet«, klagte Toge.
    »Noch steht nicht fest, dass Akuma wegbleibt«, wandte Hayato ein. »Er hat noch Zeit.«
    »Aber bisher ist er nicht gekommen«, beharrte ein anderer Bauer. »Und er kommt auch nicht mehr!«
    Die falsche Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Anwesenden und Jack und Hayato wechselten besorgte Blicke.
    »Seht da!«, rief Sora plötzlich und zeigte auf einen hellen Punkt im Gebirge. »Die Sonne geht gleich auf.«
    Aber es war nicht die Sonne. Oben in den Bergen war ein Signalfeuer aufgeflammt und im nächsten Augenblick tönte scheppernd der Alarm durch die stille Nacht.

43
Angriff
    »Er greift von Norden an!«, brüllte Yori vom Turm herunter, als Jack im Laufschritt zum Dorfplatz zurückkehrte.
    »Bleib oben und halte weiter Ausschau«, rief Jack. »Vielleicht hat Akuma seine Leute ja aufgeteilt.«
    Er rannte die Straße zur Barrikade im Norden hinauf. Yuudai hatte seine Leute bereits versammelt. Geduckt standen sie hinter dem zweiten Wall aus Heuballen und hielten ihre Speere bereit. Das Feuer auf dem Berg brannte hell, aber unten im Tal herrschte finstere Nacht. Das Getrappel der Pferde wurde lauter und aus der Dunkelheit ertönte schon bald das Geschrei der Banditen. Die Bauern bekamen es mit der Angst zu tun und einige wollten schon ihre Stellung verlassen.
    »Hiergeblieben!«, befahl Yuudai wütend.
    Und dann tauchten Akuma und seine Kumpane aus der Nacht auf. Wie schwarze Gespenster jagten sie die Straße entlang. Der flackernde Schein des Wachfeuers beleuchtete ihre blutrünstigen, grausamen Gesichter. Mit gezogenen Schwertern näherten sie sich dem Dorf, um alles kurz und klein zu schlagen, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Jack konnte den Bauern nachfühlen, warum sie eine so panische Angst vor dem Schwarzen Mond hatten. Er hätte sich selbst in seinen schlimmsten Albträumen keinen furchterregenderen, schrecklicheren Anblick vorstellen können.
    Wegen der Dunkelheit bemerkte Akuma die Barrikade vor ihm erst im letzten Moment. Wütend riss er sein Pferd herum, die Männer neben ihm folgten seinem Beispiel. Einige übersahen das Hindernis allerdings vor lauter Angriffslust. Als es unvermutet vor ihnen auftauchte, bremsten die galoppierenden Pferde so abrupt ab, dass die Reiter mit dem Kopf voraus darauf zuflogen. Einige verloren beim Aufprall das Bewusstsein und einer landete mitten auf einem Bambuspfahl, dessen Spitze sich ihm in die Brust bohrte.
    Die Banditen fanden sich zu ihrer Verwirrung in einer Sackgasse wieder, in der es nicht weiterging. Chaos brach unter ihnen aus. In ihrem Eroberungswillen gebremst, wussten sie nicht, was sie tun sollten. Akuma fand sich am schnellsten in der neuen Situation zurecht. Er brüllte einige Befehle und versammelte seine Männer in sicherer Entfernung um sich. Dann griff er mit einigen von ihnen erneut an. Die Banditen waren jetzt abgestiegen, um die Barrikade zu Fuß zu stürmen.
    »Erste Reihe fertig machen«, befahl Yuudai seiner Truppe leise.
    Die Bauern sahen dem Angriff zitternd entgegen, doch das Durcheinander unter den Banditen hatte zugleich ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Yuudai griff nach einem Samuraispeer, Jack kauerte mit gezogenem Schwert neben ihm.
    »Wenn sie durch die Barrikade brechen, knöpfen wir sie uns einzeln vor«, erklärte Yuudai. Er bedeutete Jack zu bleiben, wo er war. »Du musst notfalls die zweite Abteilung anführen.«
    Jack nickte.
    Die Banditen schickten sich an, die Barrikade hinaufzuklettern, was sich jedoch als schwierig erwies, da ihre Waffen sie dabei behinderten. Das verschaffte den Bauern einen entscheidenden Vorteil. Als Akumas Männer halb hinaufgeklettert waren, gab Yuudai das Zeichen zum

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