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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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hinge sein Leben davon ab.
    Hayato stand neben dem Wachfeuer, um den Pfeil jederzeit anzünden zu können. Die Banditen waren zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber er musste die Explosion genau zum richtigen Zeitpunkt auslösen. Erfolgte sie zu früh, blieben die Banditen unversehrt, erfolgte sie zu spät, hatten die Banditen die Brücke womöglich schon überquert und fielen ins Dorf ein. Und wenn er danebentraf …
    Die Spannung wuchs und die Bauern verstummten.
    Jack versuchte die Gegner zu zählen. Zwar konnte er auf die Entfernung nichts Genaues erkennen, aber er schätzte sie auf etwas über dreißig. Plötzlich bemerkte er, dass vom Dach der Mühle ein dünner Rauchfaden aufstieg.
    »Wo ist deine Mutter?«, fragte er Junichi aufgeregt.
    »Meine Mutter hat einen schrecklichen Dickkopf«, antwortete Junichi resigniert.
    »Sie ist noch in der Mühle?«
    »Ich habe so oft auf sie eingeredet, aber es ist zwecklos …«
    Jack sprang über die Heuballen. Er hatte selbst erlebt, zu welchen Gräueltaten Akuma und seine Spießgesellen in der Lage waren. Einem solchen Schicksal konnte er die alte Frau unmöglich überlassen. Er befahl zwei Bauern, die Planke, mit der sie den Graben während der Aushebungsarbeiten überquert hatten, erneut über den Graben zu schieben.
    »Nein, Jack!«, rief Miyuki. »Das schaffst du nicht rechtzeitig zurück.«
    Aber Jack hatte den Graben schon überquert.
    »Warte!«, rief Junichi und rannte ihm nach. »Auf dich hört meine Mutter nicht.«
    »Auf dich auch nicht!«
    »Dann müssen wir sie gemeinsam aus dem Haus tragen. Anders wird sie nicht mitkommen.«
    Jack hatte keine Zeit zum Streiten und so eilten sie gemeinsam die Straße zur Brücke hinunter.

45
Die Brücke
    Akuma und seine Männer kamen unaufhaltsam über die Ebene näher. Jack zwang sich, noch schneller zu laufen. Der Schnee unter seinen Füßen knirschte. Als er auf die Brücke kam, wäre er auf den vereisten Brettern fast ausgerutscht. Junichi versuchte keuchend mit ihm Schritt zu halten. Doch als er die Brücke erreichte, war Jack bereits bei der Mühle angelangt.
    Die Banditen waren inzwischen so nahe herangekommen, dass Jack Akuma an seinem leuchtend roten hachimaki erkennen konnte.
    Ungeduldig hämmerte Jack gegen die Tür. »Natsuko!«, rief er. »Aufmachen!«
    »Ich komme!«, krächzte drinnen eine Stimme.
    Die Alte schien eine Ewigkeit zu brauchen und das Donnern der Pferdehufe wurde mit jedem Moment lauter. Jack wollte gerade die Tür eintreten, da wurde ein Riegel zurückgeschoben und sie ging auf. Das runzelige Gesicht Natsukos erschien im Türrahmen.
    »Endlich kommst du mich einmal besuchen«, sagte sie freundlich und bevor Jack sie festhalten konnte, schickte sie sich an, wieder hineinzugehen. »Komm herein, das Frühstück ist fast fertig.«
    Jack folgte ihr hastig. »Wir müssen sofort weg von hier!«, rief er und packte sie am Arm.
    »Aber wir haben noch nicht einmal zusammen Tee getrunken«, erwiderte sie, empört über Jacks Unhöflichkeit.
    Im selben Moment erschien Junichi schwer atmend in der Tür. »Mutter, Akuma kommt!«
    Die Alte seufzte. »Ich habe es dir doch schon gesagt, mein Sohn. Ich bin so alt, dass ich keine Angst mehr vor ihm habe.«
    »Für Diskussionen ist jetzt keine Zeit!«, rief Junichi und blickte verzweifelt über die Schulter. »Er ist schon fast da!«
    »Dann lass ihn rein«, sagte Natsuko und schwang ihren Stock. »Ich verpasse ihm eine Tracht Prügel, die er nicht vergisst!«
    »Bitte, Mutter, sei vernünftig …«
    In einiger Entfernung knallte ein Musketenschuss, im nächsten Moment traf das bleierne Geschoss Junichi und er wurde gegen den Türrahmen geworfen. Er spuckte Blut, presste die Hände gegen die Brust und sank zu Boden. Jack eilte zu ihm, doch Junichis Kräfte schwanden rasch. Sein zerknitterter Kimono war blutgetränkt.
    Natsuko humpelte zu ihm und fiel auf die Knie. »Ich sagte doch, du sollst mich hierlassen!«, schluchzte sie und wiegte ihren sterbenden Sohn in den Armen.
    Junichis Gesicht war leichenblass und er atmete rasselnd. Mit letzter Kraft richtete er den Blick auf Jack. »Du darfst nicht zulassen, dass Akuma siegt«, röchelte er. »Rette meine Mutter … Rette das Dorf …«
    Dann wurde sein Blick glasig und er verstummte. Von Kummer überwältigt, strich Natsuko ihm über die Haare. Was um sie herum geschah, nahm sie nicht mehr wahr.
    Jack hörte von draußen bereits das hasserfüllte Geschrei der Banditen. Er steckte den Kopf hinaus, um

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