Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
Vom Netzwerk:
hervortraten. Schweiß strömte ihnen über den Rücken; die Balken der Koketsu ächzten und knarrten.
    Jack sah durch das Bullauge am Heck. Die Koketsu lag bewegungslos, wie tot im Wasser.
    »Stärker rudern!«, schrie er gegen die unerbittlichen Schläge des Trommlers an.
    Der Kampf der Koketsu gegen den Koloss Nihon Maru erinnerte an ein Tauziehen zwischen David und Goliath. Das Flagschiff der Meeres-Samurai rührte sich nicht von der Stelle.
    »Es funktioniert nicht!«, sagte Tatsumaki und sah Jack wütend an.
    »Es wird funktionieren«, erwiderte Jack. »Wartet ab!«
    Doch auch ihm kamen erste Zweifel. So sehr die Winddämonen sich auch ins Zeug legten, sie waren einfach nicht stark genug, um die gewaltige Nihon Maru zu bezwingen. Immer wieder tauchten die Piraten die Ruder ins Wasser. Die Leinen waren zum Zerreißen gespannt. Zwei rissen. Jacks Plan schien nicht aufzugehen.
    » LOS !«, brüllte er. »Für eure Königin!«
    Noch einmal mobilisierten die Winddämonen all ihre Kräfte. Die Koketsu kroch über eine Welle. Drei weitere Seile rissen. Die Ruder tauchten ins Wasser ein und trieben die Koketsu an. Verzweifelt starrte Jack auf das gegnerische Flaggschiff. Dann plötzlich begann der große Turm sich zur Seite zu neigen und das Deck gefährlich zu krängen. Die Meeres-Samurai, die endlich begriffen, was hier geschah, eilten auf die Backbordseite, um die Schlagseite auszugleichen, doch da begann die Nihon Maru bereits zu kippen.
    Je größer sie sind, mit desto mehr Wucht fallen sie, dachte Jack .
    Er hatte erkannt, dass die Nihon Maru zwar stark und groß war, aber aufgrund ihrer Konstruktion auch kopflastig und instabil. Die Aufbauten waren die Achillesferse des Schiffs. Die Nihon Maru kippte wie ein Wal an der Harpune. Ein letzter Ruderschlag der Piraten und sie stürzte mit Getöse ins Wasser.
    Als die Samurai auf den anderen Booten sahen, dass ihr Flaggschiff gekentert war und langsam sank, breiteten sich Verwirrung und Panik aus. Mit der Niederlage ihres Daimyo erlosch auch ihr Kampfgeist und sie wendeten sich zur Flucht.
    Die Winddämonen auf der Koketsu stimmten ein triumphierendes Geheul an, das von den Männern auf der Schwarzen Spinne und den anderen noch seetüchtigen Piratenschiffen aufgenommen wurde. Sie hatten die Schlacht gewonnen.

57
Die zweite Flotte
    »Die Winddämonen stehen für immer in deiner Schuld, Jack«, sagte Tatsumaki. »So wie ich auch.«
    Sie standen auf dem gepanzerten Dach, während die Koketsu am Kai in der Lagune festmachte und die Winddämonen ihren Sieg bejubelten.
    Hinter ihnen legten weitere Piratenschiffe an. Auch sie waren ramponiert und die Besatzungen vom Kampf erschöpft, aber in Feststimmung.
    Jack bedankte sich mit einer höflichen Verbeugung. »Ihr könnt diese Schuld ganz leicht zurückzahlen.«
    Tatsumaki hob die Augenbrauen. »Ach ja?«
    »Lasst mich und meine Freunde frei.«
    Die Piratenkönigin schob die Lippen vor und schien zu zögern.
    »Findest du, ich sollte das tun, Saru?«, fragte sie den Affen, der auf ihrer Schulter saß. Saru nickte begeistert und Tatsumaki lächelte Jack an. »Dein Wunsch sei dir erfüllt.«
    »Außerdem hätte ich gern meine Schwerter und unsere anderen Waffen.«
    »Von mir aus gern«, sagte Tatsumaki und lächelte liebenswürdig. »Obwohl Captain Kurogumo sich wahrscheinlich nur ungern von deinen Shizu-Schwertern trennt.«
    »Und gebt mir den Portolan meines Vaters zurück.«
    Tatsumaki lachte. »Als Nächstes willst du wahrscheinlich noch ein Schiff!«
    Jack nickte. »Das wäre nicht schlecht.«
    Die Piratenkönigin musterte ihn. »Willst du wirklich nicht bleiben und das Leben eines Winddämons führen? Wir können dich vor dem Shogun schützen. Und du hast bewiesen, dass du ein guter Pirat bist. Ich würde dich zum Kapitän eines eigenen Schiffs machen.«
    Diesmal musste Jack lachen. Sein Vater würde sich bei der Vorstellung, dass sein Sohn Pirat wurde, im Grab umdrehen. Er schüttelte den Kopf. »Ich muss nach Nagasaki und nach Hause zu meiner Schwester.«
    Tatsumaki nickte. »Wir haben alle verschiedene Ziele im Leben«, sagte sie ein wenig melancholisch. »Ich gebe dir ein Schiff.«
    »Und der Portolan?«
    Das Gesicht der Piratenkönigin wurde hart. »Der gehört mir.«
    »Aber wir haben bei unserem Blut geschworen!«, rief Jack und hob die Hand, in die Tatsumaki ihn geschnitten hatte.
    »Ich habe nur versprochen, dass ich euch freilasse«, erwiderte Tatsumaki unbeeindruckt. »Was ich soeben getan habe. Du kannst von

Weitere Kostenlose Bücher