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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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eine von senkrechten Felswänden umschlossene große, blaue Lagune, ein idealer, von Wind und Wetter behüteter geheimer Hafen. Mindestens dreißig Piratenschiffe lagen an dem Schwimmsteg vertäut, der sich am Fuß der nördlichen Steilwand entlangzog. Jacks Aufmerksamkeit wurde von einer Mannschaft von Winddämonen angezogen, die gerade ein Schiff entluden, auf dem das Wappen einer Seeschlange prangte. Sie zogen ihre Beutegüter mit einem System von Flaschenzügen, Winden und hölzernen Plattformen den senkrechten Felsen hinauf. Jack hob den Blick und wollte seinen Augen nicht trauen. An den Steilwänden klebte eine ganze Siedlung mit Blick auf die Lagune. Ein Netz von Stegen und Leitern verband die in der Luft hängenden Hütten, Häuser und Schuppen miteinander, sodass der Eindruck einer senkrechten Stadt entstand. Ninja-Piraten schwärmten wie Ameisen die verschiedenen Ebenen hinauf und hinunter. Ganz oben, am oberen Rand des Steilhangs, thronte eine aus Holz erbaute Zitadelle. Sie erinnerte mit ihrem befestigten Balkon, der wie ein vorstehendes Maul über die Lagune ragte, an den Kopf eines Drachen.
    Am vorderen Rand des Balkons stand bewegungslos eine schwarze Gestalt und blickte der Schwarzen Spinne entgegen.

33
Tatsumaki
    »Die Pirateninsel ist ein eingestürzter Vulkan, dessen Krater vom Meer geflutet wurde«, erklärte Captain Kurogumo und lenkte die Schwarze Spinne zu einer freien Anlegestelle. »Ihre Lage ist ein mit Blut besiegeltes Geheimnis. Kein Winddämon wird sie je verraten.« Drohend fügte er hinzu: »Ihr auch nicht.«
    Jack sah seine Freunde ernst an. Sie erwiderten seinen Blick mit der Miene zum Tode Verurteilter, und auch er fragte sich beklommen, ob die versteckte Lagune wohl ihre letzte Ruhestätte werden würde. Die Reise nach Nagasaki und die anschließende Rückkehr nach Hause zu seiner Schwester Jess würde wohl trotz aller bisheriger Mühen und Strapazen ein Wunschtraum bleiben. Zu groß waren die Hindernisse auf dem Weg zum Ziel.
    Die Männer auf der Schwarzen Spinne warfen den auf dem Steg wartenden Piraten Leinen zu und das Schiff wurde vertäut und der Landesteg heruntergelassen.
    »Wir dürfen Tatsumaki nicht warten lassen«, sagte Captain Kurogumo und befahl Schädelgesicht und seinen Leuten, die Gefangenen zu begleiten.
    Schädelgesicht sorgte mit der Spitze seines Schwerts dafür, dass Jack und die anderen nicht trödelten. Sie mussten zum Landesteg hinuntersteigen. Auf dem Weg zu einem Aufzug, der mit einer Winde betrieben wurde, hörten sie von oben einen Schrei. Sie blickten auf und sahen einen menschlichen Körper zappelnd durch die Luft fliegen. Der Mann war vom Balkon gestürzt und fiel wie ein Stein nach unten. Mit einem hässlichen Klatschen traf er auf dem Wasser auf. Er war sofort tot.
    Die Winddämonen beachteten den Toten nicht weiter und er war sofort in der Lagune versunken. Die schwarze Gestalt stand immer noch am Rand des Balkons.
    »Offenbar ist Tatsumaki heute sehr schlecht gelaunt«, bemerkte Captain Kurogumo mit einem bedauernden Kopfschütteln.
    Er trat auf eine von Bambusstäben eingefasste Plattform und bedeutete Jack, Yori und Schädelgesicht, ihm zu folgen. Miyuki, Saburo und Cheng blieben unter Bewachung von Tiger und Schlange zurück. Vier Männer betätigten die Winde des Aufzugs und langsam, aber stetig hob sich die wacklige Plattform in die Höhe. Jack war froh, dass er keine Höhenangst hatte. Yori schien sich dagegen weniger wohl zu fühlen. Er klammerte sich an die Bambusstäbe, bis seine Knöchel weiß hervortraten. Sie fuhren an den verschiedenen Ebenen der Siedlung vorbei hinauf, und Jack stellte fest, dass sie ganz offensichtlich dem Rang nach angeordnet waren – je höher sie kamen, desto größer schien der unrechtmäßig erworbene Reichtum der jeweiligen Hausbesitzer zu sein und desto größer und besser ausgestattet waren die Häuser. Am oberen Rand des Steilhangs erinnerten einige Anwesen an luxuriöse Paläste.
    Der Aufzug erreichte die Ebene der Zitadelle. Die vier betraten einen luftigen Steg, und der Aufzug fuhr wieder hinunter, um die anderen zu holen. Vor einem abgesperrten Tor blieben sie stehen und warteten darauf, dass er zurückkehrte. Jack wusste nicht, was der Anführer der Winddämonen mit ihm und seinen Freunden vorhatte, aber er hatte Angst davor. Nur ein grausamer, gefühlloser Pirat stieß einen Menschen aus einer so gefährlichen Höhe in den Abgrund. Tatsumaki war offenbar ein noch größerer und skrupelloserer

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