Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
Vom Netzwerk:
geschnappt. Wen denn sonst? Hoffentlich haben sie sie nicht umgebracht. Guter Gott, Olivier, die Templer sind doch schon immens reich, weshalb ..."
    Olivier lachte auf. " Ein Reicher stets nach Arglist trachtet, nur jener nicht, der Armut achtet! Behauptet das nicht immer Hagelstein, der falsche Hund?“
    „Ob er das wirklich ist, wissen wir nicht.“
    „Weshalb nimmst du den Heuchler jetzt in Schutz? Der Narr ist ein hochgestellter Templer, ich sage es dir, und er steckt mit Pons unter einer Decke!"
    „Aber wie kann das sein, Olivier, die Gräfin hat ihn doch aus Zaragoza mitgebracht. Sie kennt ihn seit Jahren. Du siehst wirklich überall Gespenster!“
    „Ich? Du vermutest doch hinter jedem Busch die weißen Mäntel mit dem roten Kreuz. Erst gestern hast du mir gesagt, du wärest dir sicher, dass sie uns bis hierher gefolgt sind. Und was ist heute los? Hagelstein haut plötzlich ab, angeblich, um einen bestimmten Weg zu suchen. Aber wo will er ihn finden? Er kennt sich hier doch gar nicht aus! Weshalb fragt er nicht die Kastellanin? Nein, nein, irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Und wenn es nicht die Templer sind, so haben ihn Montforts Kelchbuben am Wickel. Hagelstein und Pons sollen dich ausspionieren, und bei dieser Gelegenheit auch gleich den Grafen Raymond umbringen."
    "Und wenn die Weißen Büßer Pons gedungen haben? Dann steckt wohl Bischof Fulco hinter aller Wirrniss.“
    "Dass der ein ganz besonders übler Bursche ist, pfeifen in Toulouse die Raben von den Dächern.“
    „Die Spatzen!“ Damian senkte die Mundwinkel. „Ich hab nichts gegen Hagelstein, ich will nur nicht, dass er dabei ist, wenn wir zu meiner Großmutter reiten. Vom Engel darf er nichts wissen.“
    „ Hélas , vermutlich weiß er auch darüber längst Bescheid“, warf Olivier ein. „Die Herrin wird sich ihm anvertraut haben.“
    „Ha!“ Stolz warf Damian den Kopf in den Nacken.
    „Ha!? Was soll denn das jetzt wieder heißen?“
    „Nun, dass ich Gräfin Sancha nicht alles anvertraut habe. Im Grunde ... weiß sie nichts. Und damit auch nicht Hagelstein, Pons, die Templer oder dieser Bischof. Niemand weiß etwas.“
    Olivier schnappte nach Luft. „Niemand? Du vertraust mir wohl auch nicht“, zischte er. “Ein schöner Blutsbruder bist du. Rache für Termes, Rache für Carcassonne – alles Mist!“
    „Sprich nicht so zu mir und fluche nicht ständig wie ein Bauer! Mein Schweigen hat nichts mit dir und unserer Freundschaft zu tun. Ich habe dafür schwerwiegende Gründe.“
    „Na klar, hast du! Der Schatz Salomos! Hauptsache der schwarze Lockenschopf weiß Bescheid. Deinem Schatz Gala wirst du es doch brühwarm erzählt haben; sie himmelt dich ja geradezu an!“ Wütend schlug Olivier die rechte Faust in die linke Handfläche. „Da wird es nicht mehr lange dauern, bis auch sie mit einem dicken Bauch herumläuft!“
    Ein Aufschrei! Damian stürzte hoch, warf sich auf Olivier. Er schlug ihm ins Gesicht und prügelte auf ihn ein, wo er ihn nur zu fassen bekam. „Halt dein dämliches Schandmaul!“, schrie er aufgebracht.
    Gekonnt wehrte Olivier die Schläge ab und setzte noch eines drauf: „Du wirst sie bald pimpern, deine schwarze Gala mit den Wangengrübchen, so wie unser Herr die Rosaire gepimpert hat ...“
    Mitten im Ausholen hielt Damian inne. „Du Verleumder!“, zischte er. „Was hat Graf Roç mit Rosaire zu tun!“
    Olivier stutzte. Dann ließ er sich lachend aufs Stroh fallen. Er lachte und lachte, ja, er strampelte gar mit den Beinen. „Sag bloß“, japste er, „sag bloß, du bist der einzige, der nicht weiß, wem die Rosaire ihren Zustand zu verdanken hat?“
    Damian war ehrlich verblüfft. „Aber ... aber, die Herrin ... sie ...“
    „Die Herrin? Je nun! Deine gute Sancha lässt sich vom Troubadour beglücken, von Miraval. Weiß auch das ganze Schloss!“
    Er setzte sich wieder auf, zupfte sich das Stroh aus den Haaren. „He, du, Grünschnabel, sieh mich an. Ich glaub, du weißt gar nicht, was ... pimpern ist?“
    Damian, finster vor sich hinstarrend, zuckte die Achseln. „Man steckt sein Ding in den Schoß der Frau und stöhnt dazu - hélas , die einfachste Sache der Welt.“
    „Genau!", Olivier lenkte ein. "Wie es auch die Viecher machen. Und dann kommen die Kinder. Los, vertragen wir uns wieder!“ Er versetzte seinem Freund einen Schlag auf den Hinterkopf, „mit mir geht halt manchmal der Ackergaul durch. Sieh her!“ Feierlich streckte er drei Finger seiner rechten Hand in die Luft. „Ich schwöre

Weitere Kostenlose Bücher