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Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
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Abbitte.
    Am Abend, nach der Vesper, richtete sie es so ein, dass sie allein miteinander waren. Offen schilderte sie Miraval ihre Erlebnisse auf Servian, in Gellone und Montpellier - und er erzählte ihr im Anschluss daran vom Scheitern seiner eigenen Mission: „Meister Gibel habe ich nicht mehr gesehen“, beendete er seinen Bericht. „Ich weiß nicht einmal, ob er noch lebt. Ich warte täglich auf eine Nachricht.“
    Froh, dass Miraval ihr wieder vertraute – er hatte vor dem Essen sogar Hagelstein freundlich begrüßt und ihr ein in kostbare Seide verpacktes Geschenk überreicht -, fasste Sancha nach seiner Hand. „Hinter diesem Tor muss sich etwas so Wertvolles oder Gefährliches befinden, dass gewisse Leute selbst vor Mord nicht zurückschrecken“, flüsterte sie.
    Miraval nickte zustimmend. „Schon die Suche danach ist gefährlich. Doch wer das Spiel aufgibt, hat es verloren.“
    Später lagen sie beieinander, genossen die verbotene Zweisamkeit. Es war wie vor ihrer Trennung und doch ganz anders. Sie küssten und streichelten sich bis zur Grenze ihrer Lust, flüsterten sich Worte ins Ohr, die diese überschritten, und Treueschwüre, von denen sie beide wussten, dass sie nicht zu halten waren. Und als Miraval endlich Sanchas Hüften anhob und in sie eindrang, dachte sie bei sich, es könne kein größeres Glück mehr für sie auf Erden geben.
    Irgendwann lauschten sie schläfrig und eng umschlungen auf das durchdringende Geschrei der Pfaue, die draußen in den Gärten vor Unwettern warnten.
    Da fragte Miraval nach Rosaire.
    Sancha war sofort hellwach. "Du weißt über sie und Roç Bescheid?"
    "Ich weiß viele Dinge, mein Liebes ..."
    „Nun, von Montpellier aus sind wir noch einmal nach Servian geritten, um nach ihr zu sehen. Doch sie hatte noch nicht entbunden. Deshalb habe ich Petronilla bei ihr gelassen, die sich in Frauensachen auskennt. Mein Gemahl wird sicherlich nicht von mir erwarten, dass ich mithelfe, seinen Bastard auf die Welt zu bringen“, fügte sie recht zynisch an.
    Weil Miraval ihr nicht sofort antwortete, löste sie sich von ihm und setzte sie sich auf. "Weshalb fragst du nach ihr?"
    "Ich denke nur daran, dass wir beide vorsichtig sein müssen", sagte er ernst.
    Sancha nahm das Nachtlicht auf und betrachtete lange sein Gesicht. "Willst du mich schon wieder loswerden? Ziehe, mein Liedlein, ziehe?“
    „Aber nein, Sanchie.“ Er schüttelte den Kopf, blies das Licht aus. „Komm noch einmal zu mir. Ich liebe deine Unbekümmertheit, aber sie macht mir auch Angst", sagte er mit warmer Stimme, die das abermalige Verlangen nicht verbergen konnte. „Ich habe vor dir keine Frau wie dich gekannt.“ Er lachte spöttisch auf. „Übrigens auch keine, die sich an den empfindlichen Stellen ihres Körpers die Haare entfernen lässt. Hat er dir diesen Rat erteilt?“
    „Er?“ Sancha schmunzelte. Offenbar war Miraval noch immer eifersüchtig. „Wen meinst du?“ Sie begann zärtlich seine Brustwarzen zu streicheln. Als Miraval verhalten lachte, ließ sie die Hand nach unten wandern, bis ihr Geliebter aufstöhnte.
    „Sag du es mir, sag es, Sancha!“
    „Aber nein, nicht Hagelstein, wo denkst du hin. Es war Zibelda, meine Amme. Sie meinte, ich sei von der Natur ziemlich vernachlässigt, also gelte es, diese zu überlisten.“
    Nun musste Miraval herzlich lachen. Er warf sie auf den Rücken, beugte sich über sie, fuhr mit seiner Zunge in ihren Mund und drang zugleich in ihren Schoß ein.
    Sancha ließ sich fallen . Sollte auch ich irgendwann einen Bastard in die Welt setzen , fuhr es ihr durch den Kopf, so wird diese wohl nicht daran zugrunde gehen ...

    Als sie am Morgen aufwachten, dämmerte es gerade.
    „ Es gibt drei Tore “, sinnierte Miraval. „ Wenn eines offen ist, sind zwei geschlossen. Wenn zwei offen sind, ist eines geschlossen. W as das ist? ... Ich kann es dir sagen, meine Liebste, es ist mir nämlich über Nacht eingefallen. Das ist ein alter Kinderreim. Tore erdacht für Toren. Bist du dir sicher, dass dir die Knappen die Wahrheit erzählt haben?“
    „Wie hätten sie das geschwärzte Pergament fälschen können? Ich habe die Schrift mit eigenen Augen gesehen.“
    „Aber das Steinerne Buch nicht?“
    Sancha schüttelte den Kopf. "Nein. Du meinst, es könnte sich noch ein anderes Wort darauf befunden haben, das sie mir verschweigen?"
    "Kannst du das ausschließen?"
    "Nein, aber bei Gott, ich knüpfe die beiden eigenhändig an den Galgen, wenn sie mich hintergangen

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