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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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»Scheiße, Mann, lassen Sie uns raus!«
    »David.« Dieses Mal zuckte er nur zusammen, als sie
ihn am Arm berührte, und lehnte seine Stirn gegen die Tür. »David.« Sie legte
eine Hand auf seine Schulter. »Wir können hier raus.«
    Sein Blick, als er den Kopf hob, nahm ihr den Atem.
Was hatte dieser Mann erlebt, das ihn so ausrasten ließ? Sie lächelte. »Kein
Problem hier rauszukommen. Sie müssen nur von der Tür weggehen. Hier.« Sie
hielt ihm ein Taschentuch hin. »Ihre Hand blutet.«
    Er nahm es entgegen und trat von der Tür weg.
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sein Körper sich
versteifte, als sie ihr dunkles Damenjackett öffnete, das sie über ihrer hellen
Bluse trug, und die halbautomatische Pistole aus ihrem Halfter zog.
    Ohne zu zögern, zielte sie auf das Türschloss und
drückte ab.
    Der Widerhall der Schüsse schien durch ihre Köpfe zu
jagen. Lena drückte die Türklinke hinunter. »Offen.«
    Davids Lächeln hatte etwas Ironisches. »Was sind Sie?
Der Dorfsheriff oder eine schießende Amazone? Muss ich Angst vor Ihnen haben?«
    »Keine Amazone. Kommissarin beim Landeskriminalamt
Berlin.«
    Sein Lächeln erlosch.
    »Bleiben Sie bitte hinter mir, David. Es könnte jemand
…«
    »Keine Chance.« Barsch drückte er sie beiseite und
öffnete die Tür.
    Lena sah ihn gerade noch am oberen Treppenabsatz
verschwinden, während sie selbst durch die Tür trat.
    Draußen vor der Haustür war niemand; keiner, der sie
eingesperrt haben konnte.
    David wartete auf sie. Kirschblütenblätter rieselten
auf sein zerzaustes Haar.
    Was war das in seinem Blick?
    Feindseligkeit, Hass?
    »Sind Sie Kommissarin geworden, um Ihr schlechtes
Gewissen zu beruhigen?«
    »Was ist eigentlich Ihr Problem?« Sie steckte die
Waffe wieder ins Halfter. »Ist es, weil ich Polizistin bin?«
    »Keineswegs.«
    »Was dann?«
    Das Taschentuch, das sie ihm gegeben hatte, färbte
sich rot, als er es um seine verletzte Hand wickelte. »Schleppen Sie im Urlaub
immer Ihre Dienstwaffe mit sich herum, Lena?«
    »Das ist nicht meine Dienstwaffe«, log sie. »Und
eigentlich auch kein richtiger Urlaub«, sagte sie wahrheitsgemäß. »Vor vielen
Jahren ist hier etwas passiert, an das ich mich nicht erinnern kann und …«
Warum erzählte sie ihm das?
    »Dann stimmt das also.« Die Feindseligkeit aus seinem
Blick verschwand. Plötzlich wirkte er wie verloren. »Aber später … später
müssen Sie sich doch wieder erinnert haben.«
    »Wie bitte?«
    »Nichts.«
    »Woher kennen Sie mich?«
    »Das tue ich nicht, Lena.«
    »Natürlich tun Sie das.« Lena wurde wütend. Am liebsten
hätte sie diesen rätselhaften Mann, zu dem sie sich gegen ihren Willen
hingezogen fühlte, geschüttelt.
    Sein Lächeln hatte etwas Jungenhaftes. »Vergessen wir
das.«
    »Wie sollte ich, wenn Sie mir Rätsel aufgeben?«
    »Vergessen Sie es. Lassen Sie uns ein Stück spazieren
gehen, und Sie erzählen etwas über sich.«
    Ich über mich und du über dich, David Winter? Nein,
natürlich nicht. Du erzählst nichts über dich. Mit dir stimmt etwas nicht.
Anscheinend bist du verrückt.

11
    »Der
Vatikan lässt sich nicht erpressen«, sagte Kardinalstaatssekretär Rodriguez zur
gleichen Zeit am Kopfende des langen Konferenztisches im Saal Bologna des
Apostolischen Palastes im Vatikan in Rom stehend.
    Die meisten der Kardinäle, die im Vatikan oder in
dessen Nähe lebten, waren an dem Tisch versammelt.
    Das Entsetzen über die Ermordung von Kardinal
Dominguez und Kardinal Martinez und über die beiden anonymen Briefe, die den
Vatikan erreicht hatten, war ihnen in die Gesichter geschrieben.
    Diese alten Männer standen unter Schock. Der Vatikan
stand unter Schock.
    »Ein III. Vatikanisches Konzil zur Änderung von
Kirchengesetzen wird es nicht geben, gleichgültig, ob es in diesen infamen
Briefen verlangt wird«, Kardinal Rodriguez' Stimme hatte einen festen Klang,
»und obwohl Kardinal Dominguez auf der Engelsbrücke ermordet aufgefunden worden
ist und obwohl Kardinal Martinez seinen Verletzungen und der Qual, die man ihm
durch das Aufhängen an dem Seil zugefügt hat, erlegen ist.«
    Commissario Bariello nahm die Zeitung, die neben
Kardinal Rodriguez auf dem Tisch lag, an sich. Ein Foto des von der Engelsburg
an dem Seil hängenden Kardinal Martinez war dort abgebildet, neben der
lächerlichen Schlagzeile »Sanctus Satanas zweites Opfer«. Die haben Nerven! So
einen Scheiß konnte sich auch nur die Presse ausdenken.
    Stumm vibrierend meldete sich Bariellos Smartphone in
seiner

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