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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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gesucht, der offenbar aus dem Haus
geflohen war, und war dabei angeschossen worden.
    Bariello wollte sich aufsetzen, doch der Schmerz in
seiner linken Seite ließ ihn auf die Matratze zurückfallen.
    »Bleiben Sie liegen, Commissario.« Rebecca sah
übernächtigt aus. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Mir brummt der Schädel. Wo bin ich?«
    »In der Gemelli-Klinik in Rom. Es ist nur eine
Fleischwunde und eine leichte Gehirnerschütterung. Aber Sie haben viel Blut
verloren.«
    Er starrte sie an. »Haben Sie etwa geweint, Rebecca?«
    »Na, ist das ein Wunder, Commissario? Meine Schuld,
dass Sie niedergeschossen wurden.« In diesem Augenblick wirkte die rassige
Reporterin unfassbar jung, fast wie ein Kind.
    »Dann existiert diese mysteriöse Frau, die Sie
angeblich immer wieder anruft, also doch nicht und Sie stecken selbst mit
drin.«
    »Doch sie existiert.«
    »Dann haben Sie keine Schuld.«
    »Mein Gefühl ist ein anderes.«
    »Was wiegt schwerer? Das Gefühl von Schuld oder die
Sorge um mich?«
    »Machen Sie sich lustig?«
    »Keineswegs.« Ihre Blicke hingen ineinander. »Wie
lange habe ich geschlafen?«
    »Eine Nacht, Commissario. Mein Gott, gestern Abend dachte
ich, Sie seien tot. Da war so viel Blut.«
    »Was ist mit Kardinal Gutenberg?«
    »So wie es aussieht, haben Sie ihm das Leben gerettet.
Jedenfalls ist er diesem Kerl entkommen und ist jetzt hier in der
Gemelli-Klinik. Ein junges Paar hat ihn gefunden. Er ist ihnen auf der Via
Aurelia Antica direkt vor das Auto gelaufen. Der Papst hat ihm seine Räume in
der oberen Etage zur Verfügung gestellt. Allerdings …«
    »Was?«
    »Die Ärzte wissen noch nicht, ob er überlebt.«
    »Ist er wach? Konnte er seinen Entführer identifizieren?«
    »Soweit ich weiß, nein.«
    »Wird er bewacht?«
    »Wahrscheinlich. Vor Ihrem Zimmer sitzt auch eine
Wache, Commissario. Und da ist noch etwas.«
    »Was?«
    »Ihre Beurlaubung ist aufgehoben. Primo Dirigente
Donizetti hätte getobt, als er davon erfahren hat, soll ich Ihnen von Ihrer
Kollegin Commissaria Capecci ausrichten.«
    »Rufen Sie Marisa an, Rebecca. Sagen Sie ihr, sie soll
einen Phantomzeichner herschicken.«
    »Sie müssen sich ausruhen.«
    »Verdammt noch mal! Ich hab dem Kerl, der Kardinal
Gutenberg entführt hat, in die Augen gesehen, einen Moment nur, aber … Rufen
Sie Marisa an.«
    Rebecca fischte ihr Handy aus ihrer Handtasche, die
neben ihr auf dem Boden stand. »Ihre Kollegen konnten Ihre Frau nicht
erreichen.« Sie wählte Marisas Nummer und hielt sich das Handy ans Ohr.
    »Meine Frau ist in Florenz. Kein Grund, sie anzurufen.
Ich lebe ja noch.« Bariellos zweiter Versuch, sich aufzurichten, gelang besser
als der erste. Dennoch sank er auf die Matratze zurück. »Sie sehen schlecht
aus, Rebecca. Haben Sie die ganze Nacht an meinem Bett gesessen?«
    »Die haben mich rausgeschmissen. Sie bräuchten Ruhe.«
    »Das ist auch so.« Weder Rebecca noch Bariello hatten
die vollschlanke Krankenschwester eintreten sehen. »Endlich aufgewacht,
Commissario? Wie geht es uns denn?«
    »Wie es Ihnen geht, weiß ich nicht, Schwester. Mir
brummt der Schädel.«
    Rebecca ging mit dem Handy am Ohr zum Fenster.
    »Commotio Cerebri, Commissario. Gehirnerschütterung.«
Die Schwester wechselte die Infusionsflasche, deren flüssiger Inhalt in
Bariellos Körper gelaufen war.
    Bariellos Blick hing an ihrem unsympathischen
Damenbärtchen.
    Die Schwester sah ihn nicht an. »Außerdem hat sich die
Kugel tief in Ihre linke Bauchseite gebohrt, Commissario. Sie haben viel Blut verloren.
Bleiben Sie liegen. Die Naht könnte aufreißen.«
    Bariellos gelang es endlich, sich aufzusetzen. »Geben
Sie mir das Handy, Rebecca. Ich möchte Marisa sprechen.«
    »Commissario, wenn Sie nicht liegen bleiben …«
    Bariello blickte die Schwester an. »Wenn Sie hier
fertig sind, dann gehen Sie bitte raus. Nein, vorher ziehen Sie mir noch den
Urinkatheter und machen die Infusion ab.«
    »Wie bitte?«
    Bariello nahm Rebecca das Handy aus der Hand. »Ja,
Bariello hier, Marisa. Spar dir die Frage, wie es mir geht. Das hat jetzt keine
Bedeutung. Schick bitte einen Zeichner her. Ich habe den Kerl gesehen.
Vielleicht können wir ja ein brauchbares Phantombild erstellen. Und lass sofort
etwas Sauberes zum Anziehen für mich besorgen. Mein Anzug ist sicher ruiniert.
Wird Gutenberg bewacht?«
    »Ich hole einen Arzt.« Sichtlich
eingeschnappt lief die Schwester aus dem Zimmer.
    *
    Eine
Stunde später rief Bariello von seinem Krankenbett aus zum dritten Mal
Ispettore

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