Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
Vom Netzwerk:
ist im Haus als Krankenpfleger verkleidet, möglicherweise groß, dunkles
krauses Haar, abgedunkelte Brille. Ich glaube, ich bin entsprechender Person
begegnet.« Der Krankenpfleger, der ihm zuvor im Flur am Aufzug begegnet war! Er
war es. Er musste es sein. »Wahrscheinlich, dass Haare und Brille
nur Verkleidung sind, Ispettore Cortese. Der Mann hat bei dem Versuch,
Gutenberg zu töten, Marco Russo verletzt und Filippo Endrizzi erschossen.«
    Als der Flur zu schwanken anfing, setzte sich Bariello
auf einen der beiden Stühle. Er fühlte den Schweiß auf seiner Stirn. Die
Schusswunde in seiner linken Bauchseite schmerzte. Wie in Trance sah er, dass
Endrizzis Leiche davongetragen wurde. Niemand beachtete ihn und er wartete.
    »Commissario?«, tönte es nach einer Weile rauschend
aus dem Funkgerät.
    »Ja, Cortese?«
    »Verdächtige Person ist geflohen, wohl mit einem
Krankenwagen. Zwei unserer Leute sind verletzt, zum Glück wahrscheinlich nicht
lebensgefährlich.«
    »Danke, Cortese.« Bariello legte das Funkgerät
beiseite, starrte auf den Boden und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Noch immer waren Stimmen aus Gutenbergs Zimmer zu
hören, der monotone helle Ton des Herzmonitors und das Geräusch des
Defibrillators, der den Strom durch Gutenbergs Körper jagte.
    Sinnlos, dachte Bariello.
    Doch plötzlich war da ein Piepsen, erst unregelmäßig,
dann regelmäßiger.
    Ruckartig richtete sich Bariello auf.
    »Wir haben ihn wieder!«, brüllte eine Männerstimme.
»Kreislauf stabilisieren!«

28
    Wenig später lag eine ausgebreitete Morgenausgabe der
Tageszeitung La Piccola Gazzetta di Roma auf dem Schreibtisch des Papstes im
Apostolischen Palast im Vatikan in Rom.
    Kardinal
James William O´Neill
    Vertuschung
von Kindesmissbrauch durch einen Sexpriester?
    Anonym wurden der La Piccola Gazzetta di Roma am
gestrigen Tage Unterlagen zugespielt.
    Die Dokumente lassen auf die
Vertuschung von Kindesmissbrauch durch einen Priester mithilfe von Kardinal James
William O´Neill vor gut zwanzig Jahren in seiner damaligen Funktion als
Generalvikar schließen …
    »Das
ist lachhaft.«
    Eine Zornesfalte bildete sich auf der Stirn des
Kommandanten der Schweizergarde Oberst Scarlatti, während er auf einem Stuhl
vor dem Schreibtisch des Papstes Platz nahm.
    Commissaria Marisa Capecci stand neben dem Fenster und
hielt ihr Handy ans Ohr. Die Regentropfen auf der Fensterscheibe fingen das
aufkommende Sonnenlicht ein und die goldenen Brokatvorhänge wehten leise.
    Marisa sah den Papst in seiner weißen Soutane hinter
seinem Eichenschreibtisch sitzen, Bücherregale im Hintergrund. Sein
Privatsekretär Monsignore Luca Belusco stand neben ihm, während sein zweiter
Sekretär Francois Dupont in diesem Augenblick den Raum betrat.
    Das milde Lächeln des Papstes, das er in der
Öffentlichkeit regelmäßig offenbarte, zeigte sich nicht. Sein Gesicht unter der
dünnen weißen Kappe, dem Pileolus, war ernst.
    »Dieser Artikel ist Schund, Eure Heiligkeit«, sagte
Oberst Scarlatti. »Sensationspresse, Lüge, Rufmord, Verleumdung, um das
Vertrauen der Menschen in den Vatikan zu untergraben. Nur ein weiterer Versuch,
den Vatikan zu diskreditieren.«
    Schweigend hörte Marisa zu, was ihr Commissario
Bariello über das Handy mitteilte.
    »Er ist tot, Marisa.« Bariellos Stimme klang erstickt.
»Ispettore Filippo Endrizzi ist tot.«
    Der Papstsekretär Monsignore Luca Belusco schaute zu
Marisa hinüber. Ihre Blicke trafen sich. Offenbar sah er ihre Erschütterung,
denn mit wenigen Schritten war er bei ihr. »Was ist passiert, Commissaria
Capecci?«
    »Bleib bitte dran, Carlo.« Marisa nahm das Handy vom
Ohr. »Sie müssen das Gespräch zwischen dem Papst und Oberst Scarlatti bitte
unterbrechen, Monsignore.«
    Monsignore Luca Belusco fragte nicht. Er widersprach nicht. Wie in Trance verfolgte Marisa
seine Schritte, als er zum Papst ging und ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    Der Papst schaute Marisa an. »Sagen Sie, was Sie uns
zu sagen haben, Commissaria Capecci.«
    »Wiederhole bitte, was du mir gerade erzählt hast,
Carlo«, sagte Marisa in das Handy, bevor sie es auf Lautsprecher stellte.
    Bariellos Stimme klang fester als zuvor, obwohl seine
innere Anspannung zu spüren war. »Ein als Krankenpfleger getarnter Mann ist in
Kardinal Gutenbergs Krankenzimmer eingedrungen. Ispettore Filippo Endrizzi
wurde erschossen und Ispettore Marco Russo ist schwer verletzt. Außerdem hat
der Täter bei seiner Flucht mit einem Krankenwagen zwei weitere unserer

Weitere Kostenlose Bücher