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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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angegriffen und verletzt. Ispettore Endrizzi ist verheiratet und hat zwei
Kinder, Marisa.« Bariellos Stimme klang erstickt.
    In der Stille hätte man eine Nadel fallen hören
können.
    »Und Kardinal Gutenberg?«, sagte Marisa.
    »Gutenberg lebt. Ispettore Russo hat den Mordanschlag
auf ihn vereitelt. Allerdings schwebt er wieder in Lebensgefahr. Die Ärzte mussten
ihn mit Elektroschocks wiederbeleben. Im Moment ist er bewusstlos.«
    »Hat jemand den Täter erkannt? War es der Mann, von
dem du das Phantombild hast anfertigen lassen, Carlo?«
    »Von der Größe und Statur könnte er es gewesen sein.
Allerdings hatte der Täter hier dunkles Haar und trug eine abgedunkelte Brille.
Unklar, woher er wusste, dass Gutenberg in der Zimmerflucht des Papstes
untergebracht ist.«
    Marisa wandte sich dem zweiten Papstsekretär Francois
Dupont zu, der neben sie getreten war. Er war wesentlich älter und weniger
attraktiv als Monsignore Luca Belusco.
    Er hielt ihr ein Blatt Papier hin. »Ist das das
Phantombild, das Ihr Kollege hat anfertigen lassen, Commissaria? Es wurde uns
soeben gefaxt.« Er atmete hörbar aus, als sie nickte. »Der Mann auf dem Bild
ist Major Joel Born von der Schweizergarde.«
    »Was?« Oberst Scarlatti sprang von dem Stuhl vor dem
Schreibtische des Papstes auf, ging zu Francois Dupont und riss ihm das Papier
aus der Hand. »Das ist absurd. Major Joel Born ist einer unserer besten
Männer.«
    »Hast du das gehört, Carlo?«
    »Ja, Marisa«, war Bariellos Antwort über das Handy.
    »Ich melde mich später wieder. Danke, Carlo.« Marisa
drückte den Anruf weg und blickte Scarlatti an. »Ich möchte den Major auf der
Stelle sprechen, Oberst.«
    »Unmöglich.« Scarlatti schüttelte den Kopf. »Er ist
zurzeit beurlaubt. Jemand aus seiner Familie ist schwer erkrankt.« Er fasste
sich an die Stirn. »Nein, das kann nicht sein. Ich würde meine Hand für ihn ins
Feuer legen.«
    Marisa nahm ihm die Phantomzeichnung aus der Hand.
»Nicht, dass Sie sich dabei verbrennen, Oberst. Ich werde sofort eine Fahndung
nach diesem Mann einleiten, und Sie besorgen mir seine Personalakte.« Erst
jetzt sah sie, dass der Papst aufgestanden war. Totenbleich stand er neben
seinem Sekretär Monsignore Belusco.
    »Die geplante Heilige Messe heute Abend im Petersdom
darf nicht stattfinden, Heiliger Vater«, sagte Oberst Scarlatti, während der
Papst sich wieder setzte und das Gesicht in den Händen vergrub. »Herr, öffne
die Pforten deines Himmels für die Seele von Ispettore Endrizzi –«, die Stimme
des Papstes klang sanft, »als Zeichen deiner ewigen Liebe.«
    »Oberst Scarlatti hat recht. Die Messe ist ein nicht
einzuschätzendes Risiko«, sagte Marisa, als der Papst sich wieder aufrichtete,
»selbst, wenn eine Hundertschaft von Polizisten zuvor jeden Winkel des
Petersdoms absucht.«
    Der Blick des Papstes ruhte auf ihr. »Sie denken an
einen Mordanschlag auf mich? Aber noch unverantwortlicher wäre es, die Heilige
Messe nicht stattfinden zu lassen, meine Tochter. Unverantwortlich gegenüber
den Gläubigen in aller Welt, die sich um uns sorgen. Wissen Sie, was geschieht,
wenn der Vatikan jetzt schwächelt? Nur wenn wir inneren Zusammenhalt zeigen,
nicht verzagen, im Glauben stark sind, wird Gott seine schützende Hand über uns
halten. Jeder mögliche Teilnehmer wird über die Gefahr informiert. Jeder soll
selbst entscheiden, ob er sein irdisches Leben in Gottes Hand legt.«

29
    Zur
gleichen Zeit schwebten in Deutschland Nebelschwaden durch den Kiefernwald
hinter Kloster Falzberg.
    Der Hunger war unsäglich, und die Erschöpfung trotz
ein paar Stunden Schlaf machte Lenas Körper schwer wie Blei, während sie mit
Amelie durch den Wald Richtung Küste lief. Zusammengekauert in einer Grotte
hatten sie gemeinsam die kalte Nacht im Wald überstanden.
    Amelie hatte sich am Abend zuvor vor dem
Pistolenschuss erschreckt, der sich gelöst hatte, als David und Josua hinter
dem Kloster miteinander gekämpft hatten, und war in das riesige Gebiet aus
Kiefernwald gelaufen, und Lena war ihr gefolgt wie ein Reh seinem Kitz.
Wenigstens war Amelie trotz ihres Sturzes den Abhang hinunter abgesehen von ein
paar Schrammen unverletzt.
    David, dachte
Lena. Er war plötzlich da gewesen, nachdem sie aus dem Klosterkeller hatte
entkommen können. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er sie während der Nacht
im Wald suchen würde, gemeinsam mit der Polizei.
    Sie orientierte sich am Stand der Sonne über den
Wipfeln der Kiefern. Die Küste lag im

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