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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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ist dieser Jan Herzog
möglicherweise einer von Sciuttos Auftraggebern.«
    Visconti schwieg.
    »Fabio? Bist du noch dran? Was ist los?«
    »Ich sage dir jetzt, wie sich mir die Verbindung
zwischen den Morden in Rom und dem Mord hier in Heiligenbrück erschließt,
Marisa. Aber du wirst mir das nicht glauben.«
    »Versuch es.«
    »Vor siebzehn Jahren wurde hier in Heiligenbrück in
der Nähe von Kloster Falzberg eine junge Frau ermordet. Der Täter soll ein
Klosterschüler sein, David Brunn, damals neunzehn Jahre alt. Zu seiner
Verurteilung kam es allerdings nur, weil ein Mönch geschworen hat, den Mord mit
eigenen Augen gesehen zu haben, Pater Jerome Chevalier.«
    »Was hat das mit unseren Morden zu tun?«
    »Was, wenn dieser Mönch gelogen hätte, Marisa,
vielleicht um jemanden zu schützen, den wahren Mörder?«
    »Sich selbst, weil er der Mörder ist?«
    »Wohl kaum. Wo wäre dann die Verbindung zu unseren
Morden in Rom? Aber was, wenn er stattdessen versucht hat, eine ranghohe
Persönlichkeit zu schützen? Es gibt nur einen, von dem ich erfahren habe, dass
er zur damaligen Zeit oft hier in Heiligenbrück war, Marisa. Das ist der Papst,
damals noch ein deutscher Bischof.«
    »Das ist absurd.«
    »Ich sagte ja, du würdest mir nicht glauben, Marisa.«
    »Wenn da etwas dran wäre, wäre das ein Faustschlag in
das Gesicht der Kirche, eine Bombe, von der sie sich kaum erholen würde.«
    »Was, wenn Jan Herzog, der Bruder der ermordeten Frau,
in Rom ist und Vergeltung am Papst üben will, Marisa? Was, wenn er ihn für den
Mörder seiner Schwester …«
    »Alles wilde Spekulation. Das ist mir zu wenig. Ich
will noch mehr wissen. Außerdem ist es keine Erklärung für die Morde an
Kardinal Dominguez, Costa, Martinez und die Entführung von Gutenberg.«
    »Es gibt noch einen Hinweis auf eine Verbindung der
Mordfälle, Marisa. Marie Herzog trug eine Halskette mit einem goldenen
Rosenkreuz.«

31
    Das
Telefonat mit Fabio Visconti ging Marisa im Vatikan in Rom eine halbe Stunde
später noch immer nicht aus dem Kopf.
    Was, wenn es nicht nur Viscontis Fantasie war, die mit
ihm durchging? Auch der Papst hatte eine Vergangenheit.
    Die Stimmen ringsherum, das Tippen auf den
Computertastaturen, das Rascheln von Papier hallten in dem prunkvollen Saal
wider, welcher der Polizia di Stato im Apostolischen Palast im Vatikan für ihre
Ermittlungen hinsichtlich der Morde zur Verfügung gestellt worden war.
    Der Stuhl, auf dem Marisa saß, knarrte, als sie die
Personalakte auf dem braunen Holztisch vor sich aufschlug und zu Frederica
Branca aufsah, die neben ihr stand.
    »Ich weiß es wirklich nicht, Commissaria.«
    Frederica Branca rückte ihre Brille zurecht.
    In den braunen Augen der hageren
Verwaltungsangestellten spiegelte sich offene Abneigung, während sie auf die
beneidenswerte Flut aus kastanienrotem Haar dieser jüdischen Commissaria Marisa
Capecci hinabblickte. Natürlich fühlte Frederica Neid, und natürlich war sie
sich dessen bewusst. Zu einfach vorstellbar, wie die Männer um diese Frau
herumschlichen, sie mit Komplimenten überschütteten, sich für sie zu Deppen
machten, nur um Eindruck bei ihr zu schinden. Mein Gott, grün, dachte
sie, als ihr Blick den von Marisa traf. Grüne Augen! Und diese Wimpern!
Nicht einmal Schminke hat die nötig.
    »CDSS.LPB«, sagte Marisa mit Blick auf die
verkniffenen Lippen von Frederica Branca. »Das ist doch ein Pseudonym für
jemanden. Sie müssen diese Personalakte hier doch einer echten Person im Vatikan
zuordnen können.«
    »Und wenn Sie mich noch hundertmal fragen.« Frederica
Brancas Stimme verfing sich in dem trotzigen Klang eines Kindes. »Diese
Personalakte ist schon da, seit ich hier beschäftigt bin, in dem gleichen
Zustand wie jetzt.«
    »Und Ihre Vorgängerin? Vielleicht weiß die mehr.«
    »In Rente. Auf Sizilien lebt sie jetzt, glaube ich.
Ich könnte versuchen, das herauszufinden.«
    »Tun Sie das.«
    Marisa gönnte ihr keinen Blick mehr, als Frederica
Branca davonging. Unmöglich aus dem Wenigen an Informationen in der Akte
zweifelsfreie Rückschlüsse zu ziehen. Die mit dem Pseudonym »CDSS.LPB«
bezeichnete Person war ein Mann, denn sie wurde mit Signore betitelt, und dann
war da noch dieses psychiatrische Gutachten, das Marisa keine Ruhe ließ.
    Sie tippte die Adresse, die in dem Gutachten erwähnt
war, in ihren Computer und ließ sich von Google-Maps die Route errechnen. Gut
zwanzig Minuten würde die Fahrt dauern.
    »Das musst du dir ansehen, Marisa.« Ihr

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