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Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: Sanctus Satanas - Das 5. Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothé Kanders
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haben es versaut, Herzog. Davon, Polizisten zu
erschießen, war keine Rede.« Die dunkle Stimme klang kalt.
    »Ist Gutenberg tot? Er kann mich identifizieren.«
    »Die Polizei hat Sie längst identifiziert, allerdings
nur in Ihrer Rolle als Major Born, soweit mir bekannt ist. Gutenberg war nur
ein Ablenkungsmanöver. Sie sollten ihn nicht töten.«
    »Es ging nicht anders, Mann. Sie müssen mir helfen.
Ich bin fertig. Angeschossen. Ich hab Fieber. Sie müssen es für mich zu
Ende bringen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil Sie es wollen. Weil Sie mir etwas schuldig sind
und ihn ebenso hassen wie ich. Er hat meine Schwester Marie ermordet.«
    Das Schweigen verstärkte das Rauschen der Verbindung.
    »Vorher müssen Sie noch etwas für mich tun, Herzog,
sonst kann ich es vielleicht nicht zu Ende bringen. Die Polizei überprüft
sämtliche Einwohner des Vatikans.«
    »Also gut.« Jan Herzog zog sich an der Theke hoch und
stützte sich darauf. Im ersten Augenblick ließ Schwindel ihn schwanken. Doch
das Morphin hatte die Schmerzen in seinem Bein ausgelöscht.
    Er blickte an dem Regal im Schaufenster vorbei nach
draußen auf zwei Frauen, die auf der anderen Straßenseite in ein Gespräch
vertieft waren. »Also, was soll ich tun?«
    »Sie fahren zur Viale Cortina d'Ampezzo, Herzog. Dort
ist eine psychiatrische Praxis …«
    Etwas schien das Interesse der Frauen zu wecken,
etwas, das sich links auf der Straße befand, etwas, das Jan Herzogs Blickfeld
aus dem Schaufenster nicht hergab.
    »Ja, ich habe verstanden«, sagte er in das Handy. »Ja,
ich mache es.«
    Eine der Frauen legte eine Hand vor den Mund.
    Adrenalin flutete Jan Herzogs Blutbahn. Das muss
nichts zu bedeuten haben, jedenfalls nicht das, was du denkst. »Mist!«
    Obwohl er es geahnt hatte, war der Schock
ohnegleichen, als er plötzlich den uniformierten Carabinieri draußen vor der
Schaufensterscheibe sah. Ihre Blicke trafen sich. Wie haben die mich hier
gefunden?
    Hastig machte er eine Wendung um hundertachtzig Grad,
stieß die Tür hinter der Ladentheke auf, rannte hindurch, drückte sie wieder
zu, schloss sie ab und rannte den nachfolgenden Flur entlang in den
rückwärtigen Teil des Hauses.
    Der Pistolenschuss und das Splittern einer Scheibe
hatten etwas von einer Detonation, ließen seine Nerven flirren.
    Simultan mit dem Knall, als er die Ladentür auffliegen
hörte, zog er seine Waffe aus dem Halfter und blickte zurück; in Sekunden würde
der Carabinieri in der Tür zwischen Flur und Laden stehen.
    Wie haben die mich gefunden?
    Der Ladenbesitzer , ging es ihm auf, als er an der Tür vorbei lief, hinter der er den
Mann eingesperrt hatte . Vielleicht ein versteckter Alarmknopf. Ein
Auflachen entrang sich seiner Kehle. Die halten mich für einen beschissenen
kleinen Ladendieb.
    Die Tür zwischen Flur und Laden hinter ihm krachte
gegen die Wand, als sie aufflog. »Stehenbleiben!«
    Der Rahmen der Holztür vor ihm splitterte, als der
Pistolenschuss haarscharf an ihm vorbei hineinpeitschte. Du wirst mich nicht
erschießen. Für dich bin ich ein Dieb, weiter nichts.
    Er fühlte die warme Flüssigkeit, die seine Hose
durchtränkte, als er in den sonnenheißen Hinterhof rannte. Die Schusswunde an
seinem Bein blutete wieder.
    Schwindel übermannte ihn. Das Handy fiel auf den
Boden. Er hob es wieder auf. Die Häuser rings um den Hinterhof begannen sich zu
drehen.
    Die Mauer links von ihm war nicht hoch, ganz nah und
doch Lichtjahre entfernt. Gegen den Schwindel kämpfend, schlug er einen Haken
nach links, erklomm die Mauer und sprang in den Hinterhof des Nebenhauses.
    »Stehenbleiben!«, hörte er die
Männerstimme, bevor er sich erneut nach links wandte und die Einfahrt entlang
zurück zur Via dell' Acquedotto Paolo rannte.
    *
    Die
psychiatrische Praxis, zu der Marisa aufgrund des Gutachtens in der
Personalakte im Vatikan gefahren war, lag im ersten Stock eines
terracottafarbenen Hauses in der Viale Cortina d'Ampezzo in Rom. Sie saß dem
Psychiater Lorenzo Castellari in dessen Büro gegenüber.
    Es war kein Schrei. Eher klang es wie das abgewürgte Fiepen
eines Hundes, das jäh durch die Tür hinter ihr in das Büro drang. Aber es
reichte, um Marisas Instinkte zu wecken, ihre Sinne zu schärfen. Sie stand von
dem Stuhl auf und blickte zu der Tür.
    »Wie ich schon sagte. Schweigepflicht. Über Patienten
darf ich Ihnen keine Auskunft geben.« Die Stimme des Psychiaters hatte etwas
Näselndes.
    Marisa horchte.
    Absolute Stille, als Lorenzo Castellari schwieg.
    Sicher

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