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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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geworden. Es hatte lange gedauert, bis sie diesen Tiefschlag überwunden hatte, erzählte ihre Mutter immer wieder. Denn umso stolzer war sie auf Lilian, dass es ihr mittlerweile so gut ging. Nun besuchten sie sich wieder regelmäßiger und Mia erinnerte sich noch genau daran, dass Lilian sie immer gedrängt hatte zu ihr zu kommen, sobald sie Semesterferien hatte. Die waren zwar gerade erst zu Ende, doch wer wusste schon, was bis dahin noch alles auf sie zukam. Mia hatte nicht die Absicht auf irgendetwas oder irgendwen Rücksicht zu nehmen.  
    Sie würde ihren Koffer und Lizzy einpacken und in einen Flieger steigen.  
     

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Kapitel 18
     
     
    Lizzy war Zuhause in ihrem Zimmer und packte ihren Koffer. Sie hatte keinen Kopf dafür genau zu überlegen, was sie wohl wirklich brauchen würde. Somit warf sie einfach alles, was ihr in den Sinn kam in den Koffer. Alles was fehlte, würde sie eben kaufen. Nur kurz nach Mias Entscheidung nach Frankreich zu flüchten, hatten sie schon zwei One-way Flugtickets übers Internet für den morgigen Tag gekauft. Lizzy hatte Mia immer versichert, dass sie den Fluchtwagen fahren würde, sollte sie jemals einen brauchen und das tat sie morgen auch. Lizzy wollte sich gar nicht vorstellen, wie Mia sich fühlen musste, aber sie bekam eine vage Vorstellung davon. Sie wusste, sie selbst wäre wahrscheinlich längst zusammengebrochen und man hätte sie in die Irrenanstalt stecken müssen. Lizzy wusste, dass sie im Moment Mias einziger Halt war und es fiel ihr im Traum nicht ein, sie allein zu lassen. Ihr Vater hatte sich kurz nach Lizzys Uni erkundigt, verstummte aber sofort, als er Lizzys eisigen Blick sah. Das war nicht der Moment, um sie auf ihre eigene kümmerliche Zukunft hinzuweisen. Und Lizzy wusste, Mia würde sich durch jedes Unwetter kämpfen um ihr beizustehen. Doch ihre Eltern waren selbst frustriert. Sie ärgerten sich über Nic, waren besorgt um Emilia und wussten einfach zu wenig, um sich ein richtiges Bild zu machen, was auch wieder ihr Glück war. Im Moment war es allerdings nicht wichtig, was alle anderen wussten oder eben nicht wussten. Lizzy holte im Bad ihr Kosmetikartikel und ging schnurstracks an Nics Zimmer vorbei. Sie selbst hatte gemischte Gefühle für ihren Bruder über. Sie hasste ihn dafür, was er Mia antat und doch war sie sich sicher, dass er Mia liebte. Lizzy selbst schwankte zwischen dem Bedürfnis ihren Bruder zu erwürgen und im Garten zu vergraben oder ihn langsam zu Tode zu quälen. Sie verbot sich jeden Gedanken an ihn und warf alles auf ihre Klamotten. Während sie ein Buch aus dem Regal nahm, klingelte ihr Telefon. Sie dachte sofort an Mia, denn es war schon so spät, dass sie keinen Anruf mehr erwartete. Doch als sie auf ihr Display sah, war es Liams Nummer. Mit ihm hatte Lizzy nun gar nicht gerechnet. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. „Liam?“ „Liz, wir haben ein Problem!“, lallte Emilias Bruder in ihr Telefon. Sie schloss ihre Augen und ahnte schon, was sie gleich hören würde. „Was hat er wieder angestellt?“ „Er wird mich dafür umbringen, wenn er erfährt, dass ich dich angerufen habe. Aber mir fällt niemand anderes ein. Nic ist im Knast!“ Lizzy seufzte und ließ sich aufs Bett fallen. Sie sehnte sich sehr danach unter ihre Bettdecke zu kriechen. „Wo seid ihr?“, war alles was sie fragte, ging den Flur entlang, zog ihre Jacke vom Haken und verließ mit ihren Autoschlüsseln das Haus.  
     
     

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    Nic führte seinen Glimmstängel erneut an seine Lippen, nahm einen tiefen Zug davon. Kurz hielt er die Luft an, um die Wirkung der Zigarette besser entfalten zu lassen. Nichts konnte ihn davon abhalten, diese eine Zigarette ordentlich zu genießen. Was war das nur für ein hämmerndes Geräusch? Widerstrebend ließ er den Rauch wieder aus seinen Lungen entweichen und empfand Wehmut. Wieder hämmerte es und das Dröhnen wurde lauter. Einen Arm hatte er über seine Augen gelegt und der andere hing kraftlos hinunter. Sein muskulöser Körper lag ausgestreckt auf der langen, schmalen und harten Bank. Gemütlich war anders, doch er hatte seine Zeit schon unbequemer totgeschlagen. Das Dröhnen nahm nun weiter zu und so langsam nervte ihn das Hämmern doch. Allerdings war er noch nicht bereit seine Augen zu öffnen. Was sollte das auch bringen? Die Realität konnte warten… was war die Realität schon, wenn er sie einfach ignorierte? Was würden

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