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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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seine Eltern denken? Er konnte die besorgte Stimme seiner Mutter perfekt in seinen Gedanken hören. ‚Sorgst du dich nicht um dich? Was soll nur aus dir werden?‘  
    Doch in Wahrheit provozierte ihn der Blick seines Vaters im Hintergrund viel mehr und auch wenn er es nie wirklich zugab, so tat er manche Dinge schlicht um diese angespannte Haltung seines alten Herrn zu sehen. Der vorwurfsvolle Blick war um einiges leichter zu ertragen, als der Enttäuschte, den er stets zur Schau trug. „Was willst du deiner armen Mutter nun eigentlich noch alles zumuten?“ Was natürlich nur ein Vorwand war, um sein Gewissen zu packen. In Wahrheit schämte er sich für seinen Sohn. Er schämte sich vor seinen Kollegen, Freunden und Nachbarn. Wahrscheinlich schämte er sich selbst vor dem Tankwart, der ihn mit seinem prominenten Zögling in Verbindung brachte. Und auch diesmal würde er sich ins nächste Mauseloch verkriechen wollen, sollte diese Geschichte an die Öffentlichkeit kommen. Und das würde sie – mit absoluter Sicherheit.  
    Das Dröhnen war nun unerträglich und so hob er den Arm und öffnete doch die Augen. Seine Sicht war nebelig und getrübt. Nur langsam gewöhnten seine Augen sich an das grelle Licht und Nic erinnerte sich daran, wieso er die Augen geschlossen hatte. Er starrte an die schmutzige Decke und betrachte die Deckenlampe näher. Verfluchte Scheiße, wozu brauchte man solch ein Licht? Das Klopfen war nun lauter geworden und Nic erkannte auch was es war. Das Hämmern war in seinem Kopf und wurde mit jeder Sekunde stärker. Was wohl an dem Rum lag… oder war es doch Whiskey gewesen? Die Erinnerung verschwamm, selbst bei gezielter Betrachtung. Er winkelte sein Bein an, nur um festzustellen, dass sein Körper noch fähig war, normale Bewegungen zu machen. Warum hatte der Alkohol seine geistigen Funktionen nicht außer Betrieb gesetzt, wie zeitweise seine körperlichen? Trotz des hetigen hämmern in seinem Kopf erinnerte er sich an ihr Lächeln, an das Gefühl seiner Hände auf ihrer Haut, an ihren Geschmack… an alles. Sobald der letzte Tropfen Wiskey, Burbon oder weiß der Himmel was es gewesen war aus seinem Körper war, würde seine Seele wieder geschunden sein. Ein lautes metallisches Geräusch ließ ihn zusammenzucken.  
    „ Donahue!“, brüllte der Wachmann und gab den Eisenstäben einen ordentlichen Hieb. „Ihre Mitfahrgelegenheit ist da!“ Nic richtete sich mit schmerzverzerrter Miene auf und starrte den Polizeibeamten aus geröteten Augen an. Wen hatten sie erreicht? Seine Jungs waren sicher selbst noch auf der Piste oder krochen grad volltrunken ins Bett. Er hatte keine Ahnung wer sich zu dieser unchristlichen Zeit auf die Straße begeben würde, um ihn aus dem Kittchen zu holen. Sein Vater hätte ihm einen Denkzettel verpassen wollen und seine Mutter sicherlich davon abgehalten in ein Auto zu steigen. Nic schien in Gedanken versunken zu sein, denn als der Wachmann ihn nun wieder ansprach, war er um einiges unfreundlicher, als er es ohnehin schon gewesen war. Er wirkte außerordentlich pflichtbewusst. Jeder Teil seiner Kleidung saß in Perfektion an seinem Körper und sicherlich schnitt er die Kanten seines Rasens mit der Schere. Scheinbar hasste er Randalierer und mit Sicherheit trug sein Promistatus nicht gerade dazu bei, dass er ihm sympathischer wurde. Aber was juckte es Nic? Seine Bekanntheit erwirkte zumindest, dass er eine ‚Ich komme aus dem Gefängnis frei‘ – Karte bekam.  
    Nic stand langsam auf, ignorierte seinen rebellierenden Magen, schnippte seine Zigarette zu Boden und folgte Mr. Perfekt aus der Zelle. Kurz vor dem Ausgang musste Nic eine Unterschrift leisten, bekam seine persönlichen Sachen wieder und wurde entlassen. Gelassen blickte er sich um und erstarrte bei dem Anblick der jungen Frau vor ihm. Langsam drehte sie sich zu ihm um und schaute zu ihm auf, als hätte sie mindestens zwanzig Sprüche auf der Zunge, die ihn da treffen sollten, wo es besonders weh tat. Nic durchfuhr ein seltsamer Schmerz, der rein gar nichts mit seinem drohenden Kater zu tun hatte. Lizzy starrte ihn weiter an, als wollte sie ihn mit ihrem Blick durchbohren. Nic war auf alles gefasst gewesen, doch das Einzige was seine sonst so schlagfertige Schwester sagte, war: „Können wir?“ Nic war zu verblüfft, um irgendwas zu entgegnen. Das war einfach zu seltsam. Elizabeth war ein sehr direkter Mensch und er liebte sie meistens genau deswegen so sehr. Abgesehen von Mia war sie der einzige

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