Sandkasten-Groupie
einem Buch, welches sie auf dem Hinflug nach Frankreich gekauft hatte, gelesen, dass die innere Einstellung zur Schwangerschaft einiges ausmachte. Zum Beispiel ging man davon aus, dass eine Frau, die ungewollt schwanger wurde, wesentlich mehr unter Übelkeit litt, als eine Frau, die geplant schwanger wurde. Das tröstete Mia allerdings eher weniger. Aber sie musste schon zugeben, dass sie sich sehr sorgte. Wie sollte es nur weiter gehen? Seit sie nun zu Hause war, schienen diese Gedanken mehr Raum zu beanspruchen und Mia kam immer mehr zu dem Schluss, dass eine weitere Flucht nicht in Frage kam. Sie musste sich ihrer Zukunft stellen. Der erste Schritt war, Nic endlich alles über das Baby zu erzählen. Mia hatte viel darüber nachgedacht und hatte entschieden, dass sie es nicht weiter vor sich her schieben wollte. Zum Essen würden Nic und Liam nicht da sein, doch am Abend würde Mia all ihren Mut zusammen nehmen. Lizzy war sehr erleichtert und zuversichtlich. „Du wirst sehen, alles wird gut werden, sobald er Bescheid weiß!“, hatte sie ihr am Morgen gesagt. Doch Mia war skeptisch.
Der Tisch wurde auch für die Familie Donahue gedeckt. Es war eine Art Tradition geworden, dass sie gemeinsam aßen, wenn ihre Kinder mal alle versammelt waren. Eigentlich wollten Liam und Nic nicht dabei sein, weil sie sich in der Stadt mit ihrem Manager trafen, um einem regionalen Blatt ein Interview zu geben. Es war also noch Zeit, um sich für das Gespräch am Abend zu wappnen.
Doch an diesem heißen Tag, sollte Mia so einiges an Entscheidungen abgenommen werden. Eine Karte im Kartenhaus wurde rausgenommen und alles brach in sich zusammen. Sie saßen alle unter ihrer Terrasse, als die Tür auf ging und Liam mit Nic hinein kam. Das Interview war ausgefallen und so waren sie wieder zurück gefahren. Mia rückte unruhig auf ihrem Stuhl umher, als Nic sich zwei Plätze neben sie setzte. Nach einigen Fragen von Richard und Lynn kam heraus, dass Nic noch nach dem Essen nach London aufbrechen würde, während Liam zu Hause blieb. Mia atmete tief durch. Warum konnte mal nichts so laufen, wie es geplant war? Alles wurde immer so kompliziert.
Es war eine allgemein angespannte Situation. Denn es war offenkundig, dass Nic nicht nach London musste, sondern wollte.
Als Sophie schließlich mit dem Schweinebraten anrückte und ihn vor Mias Nase positionierte, begann das unaufhaltsame Chaos. Der Geruch von Fleisch erregte nach wie vor bei Mia fürchterliche Übelkeit. Sie hatte sich in den letzten Tagen beinahe täglich übergeben. Ein seltsames Geräusch drang aus Mias Kehle und sofort griff ihre Großmutter zu der Platte.
„ Oh bitte entschuldige, Liebes! Ich hatte völlig vergessen, was Fleisch bei dir bewirkt.“ Doch da war es schon zu spät. Mia sprang vom Stuhl auf und rannte ins Haus. Ihr Weg führte sie nur noch bis zur Küchenspüle.
„ Oh je… ich bin aber auch eine alte schusselige Schachtel!“, schimpfte Sophie sich selbst.
„ Ist sie etwa immer noch krank?“, fragte Richard besorgt. „Vielleicht sollte sie einen Arzt aufsuchen. Ich hab erst neulich von einer dieser Krankheiten aus dem Ausland gehört. Vielleicht hat sie sich in Frankreich was eingefangen!“ Lynn schien allerdings ein Gedanke gekommen zu sein, denn sie sah Celin eindringlich in die Augen. Sie war schließlich auch zweimal Mutter geworden und der Weg dahin konnte manchmal unschön sein. Und ehe Sophie oder Celin etwas darauf erwidern konnte, ertönte Haleys kindliche Stimme: „Oh nein, das ist nur wegen dem Baby! Das bringt Mia dauernd zum brechen! Hat Mom mir erzählt.“ Lizzys Augen wurden groß und sie rief scharf: „Haley!“ Doch da war es schon geschehen.
Entsetzt wandte sich Celin zuerst an Haley, dann an ihre Schwester, die betont unschuldig dreinblickte. Doch der wahre Schock war Liam und ihren Gästen anzusehen. Nic war plötzlich aschfahl im Gesicht und brachte kein Wort heraus. Dafür war Liam umso lebendiger.
„ Baby? Was für ein Baby?“ Es herrschte Stille. Einige wenige Augenblicke später betrat Mia kreidebleich die Terrasse und blickte in erstarrte Gesichter. Entgeistert sahen sie alle an, was Mia verunsicherte. Sie schien etwas verpasst zu haben.
„ Bitte entschuldigt, ich fühle mich nicht sonderlich und gehe lieber in mein Zimmer.“
„ Wusstest du etwa davon?“, fragte Liam Nic, der nur noch aufstand und in den Garten hinaus trat, weswegen Celin ihn am liebsten erwürgt hätte. Doch ihr
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