Sandkasten-Groupie
hartnäckig sein, wenn er etwas will!“ Lizzy zwinkerte und Mia seufzte.
„ Wenn du ihn loswerden willst, erledige ich das gern. Nicht wahr, Nic?“, schlug Liam grinsend vor. Nic nickte abwesend und ließ sein Croissant achtlos auf seinem Teller liegen. Plötzlich hatte er keinen Hunger mehr.
„ Nein, so ist das nicht!“, sagte Mia niedergeschlagen und griff zu ihrem Handy. Sie hob ab und stand zeitgleich von ihrem Stuhl auf.
„ Hey Chris! Sorry, ich war gerade beim Frühstück!“, sprach sie in das kleine Mobiltelefon und trat aus der Küche auf die große Terrasse hinaus. Kurze Zeit später kam sie zurück und wurde sofort von Lizzy befragt.
„ Und was wollte er?“
„ Das gute Wetter ausnutzen! Er wollte mit mir nach London fahren.“ Lizzy schüttelte resigniert den Kopf.
„ Shoppen?“
„ Wahrscheinlich!“
„ Ausgerechnet mit dir! Die, die für sich selbst näht und nur in kleinen Boutiquen, Secondhandläden oder Versandhäusern einkauft. Mir sollte so was passieren…“, murmelte Liz.
„ Soll ich anrufen und fragen, ob er dich statt meiner Person mitnehmen will?“ Mia streckte ihrer Freundin eine Zunge raus.
„ Sei nicht albern…“
Mia lächelte und sah herausfordernd in die Runde. „Nun was treiben wir heute?“
Allgemeines Schweigen traf sie und Mia rollte mit den Augen.
„ Ich habe grade ein wirklich heißes Date abgesagt, also …“, scherzte Mia, wurde jedoch von einem unterkühlten Kommentar von Nic unterbrochen: „Meinetwegen kannst du diesen Anzugtypen ruhig treffen!“ Der Spott schwang völlig unvermittelt in seiner Stimme mit und Mia musterte ihren Lieblingsfreund seltsam. Warum war er nur so bissig? Heute Morgen waren sie sich noch so nahe gewesen… Doch insgeheim stolperte ihr Herz ein klein wenig. Konnte es sein, dass Nic womöglich mehr als rein freundschaftliche Gefühle für sie hegte? Aber warum machte er es ihnen beiden so schwer? Natürlich war Mia keine Idiotin, denn schließlich gab es häufig sehr innige Momente zwischen ihnen. Es handelte sich hier nun mal nicht um irgendeinen Mann. Es war Domenic, ihr Freund aus Kindertagen, ihr bester, bester Freund. Es würde ihr das Herz brechen, wenn er ihre aufkeimenden Gefühle womöglich nicht erwidern würde und doch würde ihre Welt zusammen brechen, sollte sie ihn als ihren Freund verlieren. Ein Dilemma…
„ Sei nicht albern, Nic! Ich wollte eigentlich Zeit mit euch verbringen, wo ihr gerade mal hier seid!“
„ Ich will dir nicht dieses heiße Date versauen…“, sagte er schlicht, jedoch mit deutlichem Hohn in der Stimme, und Mia seufzte genervt und schnappte: „Okay… vielleicht sollte ich doch zusagen!“ Mia hatte nicht die größte Geduld und ein klein wenig wollte sie Nic einfach auf die Probe stellen. Doch er kam ihr mit Gleichgültigkeit entgegen.
„ Ja, das würde ich dir vorschlagen! Ich bin sowieso schon anderweitig verabredet!“ Achselzuckend trank er einen Schluck seines Kaffes und stellte den heißen Becher eine Spur zu feste ab. Ungläubig starrte Mia auf Domenic. ‘Na toll, Emilia! Da hast du dich ja wiedermal selbst übertroffen!‘
Doch nun war der Karren schon mal in den Dreck gefahren, da konnte Mia aus ihrem Stolz heraus nicht mehr zurückrudern. Wobei es sie innerlich unter den Nägeln brannte zu erfahren, was er so Wichtiges geplant hatte, oder ob es sich einfach um eine Finte handelte. Hilflos blickte sie kurz zu Elisabeth, die angestrengt in der Besteckschublade kramte. Von dort war also keine Hilfe zu erwarten. Liam schien sich aus dem Gespräch grundsätzlich ausgeklinkt zu haben.
Nun kam Lynn zurück in die Küche und schaute die ‚Kinder’ fragend an.
„ Braucht ihr noch etwas?“ Mia und Nic sahen aneinander vorbei und schüttelten die Köpfe, während Liam antwortete: „Einen Stimmungs-Aufheller, bitte!“ Also hatte er das Gespräch sehr wohl verfolgt! Lynn verstand den Wink und sagte: „Nun fangt nicht schon an euch zu streiten! So lange seid ihr noch gar nicht hier!“ Tadelnd schüttelte sie ihre blonde Kurzhaarfrisur. Mia konnte einfach nicht anders, als Lynn zu mögen. Ganz davon abgesehen, dass sie beinahe ihre Mutter hätte sein können. Doch es gab in ihrem näheren Umfeld keine Frau mit solch einer gütigen Ausstrahlung. Sie war stets gepflegt, modern gekleidet und sie tat alles für ihre Familie und alle Menschen die ihr wichtig waren. Manchmal, ganz still und heimlich, hatte Mia sich
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