Sandkönige - Geschichten
Hause!«
Hairy Hals Zuhause: Eine 4-Zimmer-Wohnung nahe des Concourse, dicht bei der Silver Plaza. Das war gut fürs Geschäft. Die Tür war aus schwerem Durallit. Ein großes, quadratisches Zimmer, entlang einer Wand eine niedrige Couch, gegenüber eine Einbauküche. Über der Couch Regale mit Büchern und Tonbändern. Für einen aus den Starslums war Hal ein Intellektueller. Hairy Hal ließ Golden Boy, der noch immer ohnmächtig war, auf die Couch fallen und setzte sich dann an den Tisch. Er deutete auf einen zweiten Stuhl, und Janey setzte sich ebenfalls. Dann — noch bevor einer von ihnen ein Wort sagen konnte — betrat Mayliss den Raum.
Mayliss war sehr groß, sehr königlich; schlanke Beine, große Brüste und ein sehr hartes Gesicht mit kleinen grünen Augen. Sie bemalte ihren Kopf hellrot, um die Leute wissen zu lassen, was sie war. Und sie war eins von Hals Mädchen. Im Augenblick war sie sein einziges Mädchen.
Sie blieb unter der Tür zu ihrem Schlafzimmer stehen, betrachtete Janey und Golden Boy und blickte dann zu Hal. »Erzähl!« sagte sie.
Also erzählte Hairy Hal. »Starlady wurde niedergeschlagen«, berichtete er ihr. »Crawney hat 'ne Leibwache engagiert, um die Schildchen zu klauen, dann haben sie ihm eins über- und sie durchgezogen.« Er zuckte die Schultern.
Ihre Miene verhärtete sich. »Und Hairy Hal hat die ganze Zeit zugesehen, was? Ohne einen Finger krumm zu machen?« Sie seufzte. »Nicht wahr?«
»Schon gut, Mayliss«, brummte Hal. Er wandte sich wieder Janey Small zu und lächelte sein Lächeln. »Starlady weiß, was jetzt kommt?« fragte er.
Janey fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, sie zögerte. Schließlich meinte sie: »Wenn es hier wirklich keine Polizei gibt, nehme ich an, daß wir für eine Weile hier bleiben werden.«
Hal nickte. »Gut so. Denk daran, sonst könnte dir was passieren. Auf Thisrock passiert leicht etwas, anders als auf Rhiannon. Schau!« Während er noch sprach, griff er mit seiner linken Hand quer über seinen Körper nach einem Zipfel seines schweren grünen Umhangs und schlug ihn über die Schulter zurück. Dann packte er seinen rechten Arm am Handgelenk und hob ihn auf den Tisch.
Janey Small schnappte nicht nach Luft, sie war eine starke Frau, diese Janey Small. Sie schaute nur. Hairy Hals rechter Arm war kaum noch so zu bezeichnen. Er bog und drehte sich an einem halben Dutzend Stellen, an denen sich ein Arm nicht biegen sollte, und er war streichholzdünn. Die Haut war von einem rötlichen Schwarz die Hand eine verschrumpelte Klaue. Hal schloß seine Faust, so wie sie dalag, und der Arm zitterte fürchterlich.
Als sie schließlich genug gesehen hatte, nahm er den Arm mit seiner linken Hand wieder vom Tisch.
Dann lächelte er sie an. »Es passiert leicht etwas«, wiederholte er.
Sie kaute an ihrer Lippe. »Kannst du ihn nicht wieder richten lassen?«
Er lachte. »Starlady, auf Rhiannon — wahrscheinlich. Wahrscheinlich könnten es Prometheaner auch. Aber Hal ist hier, und während des Zusammenbruchs hat Thisrock eine Menge vergessen. Nein. Noch nicht einmal, wenn Hal ein Insider wäre, und Hal ist kein Insider. Hairy Hal ist ein Starslum-Zuhälter.«
Janeys Augen wurden groß. »Das interessiert mich nicht«, sagte sie. »Du bist besser als diese anderen. Du hast uns geholfen.«
Hinter ihm lachte Mayliss. Hal beachtete sie nicht. »Paß auf, Starlady«, sagte er und grinste. »Hör zu und lerne, und zwar: schnell! Starslumer helfen niemandem, es sei denn, sie hätten etwas davon. Hal ist kein Held, hat noch nicht einmal versucht, bei dem Überfall einzugreifen, klar? Aber Hal macht dir ein gutes, ordentliches Angebot, also hör dir an, was er zu sagen hat: Starlady und Golden Boy können bis Tagesanbruch bleiben. Wenn es wieder hell wird, müssen sie verschwinden. Entweder sie hauen ab und versuchen es auf eigene Faust, dann viel Glück, oder ...«, er sah sie fragend an, » ... sie bleiben und arbeiten für Hal.«
Dann hob er seinen rechten Arm, der schlotterte und zitterte, ohne seine linke Hand zu benutzen. Er schlug mit einem dumpfen Laut auf dem Tisch auf. Wieder lachte Mayliss.
»Hairy Hal war mal gut mit dem Lichtdolch«, sagte er, während er seinen Arm mit der gesunden Hand streichelte. »Trotzdem ... Entscheide dich.«
Nun, ich habe Ihnen ja gesagt, er war kein Held. Janeys Gesicht nahm einen ungläubigen Ausdruck an, als sie Hals Worten lauschte. Dann begann sie, ohne es zu wollen, zu weinen. Mayliss lachte noch immer,
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