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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Niki. „Ruth, die geht in unsere Schule, die hat‚s gehört und mich an Fedor verpfiffen. Jetzt muß ich denen jede Woche die Hälfte von dem Geld abliefern, das ich mir mit zusätzlichem Prospektaustragen verdiene. Die andere Hälfte, von der meine Mutter weiß, kommt auf mein Sparkonto; da kann ich nicht ran.“
    Gesine sah einen Hoffnungsschimmer. „Meinst du, daß ich auch so eine Arbeit finden könnte?“
    Niki hob zweifelnd die Schultern. „Schwer. Die Studenten sind wild auf so ‚n Job. Bei denen geht‚s fixer. Die ackern mit ihren Autos an einem Abend einen ganzen Stadtteil durch, deshalb übertragen die Geschäfte lieber denen die Arbeit.“
    „Was soll ich bloß machen? Ich weiß nicht, wo ich jede Woche zwanzig Mark hernehmen soll“, klagte Gesine verzweifelt.
    „Bei mir sind‚s jetzt fünfundzwanzig!“ Herbert spuckte verbittert aus. „Ich bringe die um, das schwöre ich euch!“
    „Machst du ja doch nicht. Kommst du gar nicht zu. Die nehmen dich vorher auseinander“, sagte Niki sachlich. „Die einzige Möglichkeit wäre, daß wir uns alle zusammentun und gemeinsam zur Polizei gehen.“
    „Spinner!“ sagte Herbert. „Du weißt genau, was dann passiert.“
    „Alle können sie uns nicht umbringen“, meinte Niki.
    „Einer genügt — wenn ich das bin“, sagte Herbert. „Außerdem glaube ich nicht, daß die anderen mitmachen. Jetzt, wo die Sache mit Maria passiert ist, haben sie noch mehr Schiß.“
    „Werden außer uns denn noch andere erpreßt?“ fragte Gesine.
    „‚ne ganze Menge“, bestätigte Niki. „Ich könnte mir in den Hintern beißen wegen dieser blöden fünf Mark.“
    „Warum sagst du es nicht deinem Vater? Ist doch nicht schlimm, wenn man mal fünf Mark klaut — seinem eigenen Vater! Dafür kann die Polizei dich nicht drankriegen. Dein Vater würde dich bestimmt nicht anzeigen“, überlegte Gesine.
    „Mann, du redest! Mein Vater ist Jugendrichter. Ich habe dem Fedor unterschreiben müssen, daß ich freiwillig Mitglied der Fedorbande bin. Mein Vater könnte seinen Hut nehmen, wenn das rauskäme. Als Jugendrichter wäre er fertig.“
    Es war nicht ganz logisch, was Niki sagte.
    Sobald nämlich die Fedorbande aufflog und die Polizei ihre Ermittlungen aufnahm, würde schnell bekannt werden, daß Niki und die anderen Kinder erpreßt worden waren.
    Natürlich würden ihre Vergehen, die zu den Erpressungen geführt hatten, ihnen Unannehmlichkeiten bereiten. Doch die meisten von ihnen waren noch nicht strafmündig und deshalb gerichtlich nicht zu belangen. Sie hätten höchstens ein paar unangenehme Stunden oder Tage zu Hause durchzustehen. Auch das Jugendamt würde sich mit ihnen befassen. Doch das alles wäre nicht annähernd so schlimm wie das, was sie jetzt durchmachten.
    Die Kinder mußten nur den Mut haben, sich ihren Eltern anzuvertrauen.
    Leider fanden sie diesen Mut nicht. Sie waren zu sehr von den Foltermethoden der Fedorbande verschreckt und verängstigt, daß sie die Möglichkeit, sich von der Bande zu befreien, gar nicht ernsthaft zu überlegen wagten.
    Auch Gesine nicht. Sie fühlte sich von allen verlassen und hatte das Gefühl, der Fedorbande ausweglos ausgeliefert zu sein.
    „Ist alles Mist“, seufzte Niki. „Also dann, bis Montag, tschau!“
    Ihr gemeinsamer Weg war zu Ende. Die alte Landstraße mündete in eine Vorortstraße ein, die keinen Fahrradweg besaß. Niki und Herbert waren gezwungen, mit ihren Fahrrädern die Fahrbahn zu benutzen.
    Sie radelten eilig davon.

Die Geburtstagsparty

    Die nächste Woche war schrecklich für Gesine.
    Sie wußte nicht, wie sie die zwanzig Mark für Fedor zusammenbringen sollte und lauerte jeden Tag auf eine Möglichkeit, ihre Großeltern zu bestehlen.
    Glücklicherweise schickte ihre Großmutter sie regelmäßig zum Einkäufen in den SB-Laden. Meistens gelang es Gesine, einen von den Kassenbons, die die Hausfrauen in ihren Einkaufskarren zurückließen, gegen ihren eigenen Bon auszutauschen, dessen Endsumme vielleicht eine oder zwei Mark unter dem Fremdeinkauf lag. Ihre Großmutter überprüfte die Einzelpositionen nicht. Sie kontrollierte lediglich die Endsumme des Kassenbons und zählte das Wechselgeld nach.
    Einige Groschen fand Gesine in den Rocktaschen ihres Großvaters, die sie durchsuchte.
    Doch bis Freitag hatte sie, einschließlich ihres Taschengeldes, erst vierzehn Mark sechzig zusammen.
    Es war in der letzten Unterrichtspause.
    Gesine hatte sich von den anderen abgesondert. Was allerdings niemand

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