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Sandrine

Sandrine

Titel: Sandrine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Berg
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nicht, und wir haben dieselbe Begabung, auch wenn wir moralisch Welten voneinander entfernt sind."
    "Ich - ich verstehe nicht!" Sie wirkte erschrocken, und das zeigte mir, daß sie durchaus verstand.
    "Ich werde es dir beibringen. Ich werde dich lehren, deinen Mann zurückzugewinnen. Und ihr werdet wieder ein Paar sein, glücklicher und besser als je zuvor. Sieh es weniger als ein Unglück an, was zur Zeit geschieht, sondern als eine Zeit des Lernens. Ihr wart bisher gut zusammen gewesen, aber wenn alles vorbei ist, werdet ihr nicht mehr gut zusammen sein, sondern einfach... spitzenklasse!"
    "N-nein!" stotterte sie.
    "Doch!" hauchte ich und drückte ihr einen ganz zarten Kuß auf den Mund.
    Sie war so erschrocken darüber, daß sie nicht auswich. Ich zog mich nur kurz zurück und betrachtete sie mit einem warmen Lächeln. Gott, was war ich scharf auf sie. Es fiel mir ganz schön schwer, mich zu beherrschen und sie nicht einfach an mich zu reißen, mit meinen heißen Küssen zu übersähen, ihr die Kleider vom Leib zu reißen...
    Nein, ich mußte sanft - ja: geduldig! - vorgehen. Ich durfte sie nicht noch mehr erschrecken.
    Es war offensichtlich, daß es für sie das erste Mal war, daß sie mit einer Frau etwas haben würde. Ich konnte mir vorstellen, daß sich alles in ihr dagegen sträubte. Aber ich hatte den Weg bereitet. Sie dachte an ihren geliebten Mann, daran, was dieser im gleichen Moment angeblich mit meiner Zwillingsschwester trieb.
    Sie ahnte ja nicht einmal, daß jene Zwillingsschwester überhaupt nicht existierte. Sie war ja überhaupt so etwas von ahnungslos... Die reine Unschuld. Und ich hatte beschlossen, sie ihr zu rauben. Endgültig. Für immer.
    Copyright 2001 by readersplanet

2
    Ich zog sie näher und drückte ihr abermals einen Kuß auf den Mund. Diesmal jedoch stieß meine Zungenspitze vor und versuchte, zwischen ihre fest zusammengepreßte Lippen hindurchzustoßen. Sie vereitelte es. Aber ich spürte, daß sie dabei zitterte.
    Es war die unendliche Enttäuschung über das, was ihr Mann angeblich tat. Dieses schlechte Gefühl war gepaart mit der Zuneigung zu mir, die ich wie ihr letzter Rettungsanker erschien.
    Ich hatte ihr Vertrauen gewonnen. Ich hatte ihr scheinbar größte Freundschaft bewiesen.
    Und jetzt wollte ich ihr den Weg heraus aus der Misere zeigen. Das mußte sie einfach erregt machen. Ich war der einzige Mensch, der sie in ihrer Situation zu verstehen schien. Ich war der Mensch, der als einziger noch lieb und zärtlich zu ihr war, sie glücklich machen wollte, ihr das Gefühl der Geborgenheit geben wollte.
    Der Widerstreit ihrer Gefühle war enorm. In ihrem Innern herrschte das totale Chaos. Und ich hatte mir vorgenommen, dieses Chaos, das ich ja selber erzeugt hatte, leidlich zu nutzen.
    Nicht nur zu meinem eigenen Vorteil, sonder natürlich auch zu ihrem. Das ist meine Grunddevise: Niemals etwas auf Kosten eines anderen Menschen, sondern immer nur zugunsten eines anderen Menschen. Jedenfalls unter dem Strich gesehen. Auch wenn manchmal drastische Maßnahmen erforderlich sind, ehe das große Endziel erreicht ist.
    Aber noch war es weit entfernt, jenes Endziel, wie auch immer es sich auch ausgestalten mochte. Ich drückte sie an mich, ließ sie meinen bebenden Busen spüren, streichelte ihren Rücken, küßte ihr liebes Gesicht, auch die Augen, die sie fest zusammenpreßte. Sie war steif wie ein Stück Holz in meinen Armen. Bis ich ein drittes Mal meinen Mund auf ihren drückte. Ich ließ meine Zunge vorschießen, und diesmal fand sie ihren Weg in den Mund, der sich ein wenig öffnete. Meine Zunge fand die ihrige. Sie erwiderte den Kuß nicht sofort. Aber ich ließ nicht locker. Meine Zunge spielte in ihrem Mund. Ihr Mund öffnete sich weiter. Ein Schauder durchlief ihren Körper, und dann klammerte sie sich an mich wie eine Ertrinkende.
    Wir küßten uns mit zunehmender Leidenschaft.
    Gott, ich wurde so naß zwischen den Beinen, daß es schon begann, an den Innenseiten meiner Schenkel herunterzusickern. Das war vielleicht ein Kuß...
    Nein, sie war nicht wirklich eine Ertrinkende, sondern ganz im Gegenteil: eine Verdurstende!
    Und eine Verhungernde: vor lauter Hunger nach Liebe, die ihr eigener Mann ihr anscheinend versagte - vielleicht sogar für immer, wie es ihr erscheinen mußte. Falls wir nicht gemeinsam Erfolg hatten...
    Und dann brach sie trotzdem ab. Tränen schossen ihr wieder in die Augen.
    "Ich - ich kann das nicht! Ich - ich kann meinen Mann nicht betrügen. Egal, was

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