Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sandrine

Sandrine

Titel: Sandrine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Berg
Vom Netzwerk:
Thema von vorhin zu tun: Was wäre, wenn ich ein einziges Mal nur wie ein Mann fühlen könnte, während ich mit einer Frau...?
    Na, ich erzähle doch erst mal die Geschichte in den wesentlichen Teilen nach: Copyright 2001 by readersplanet

2
    Sie starrte in das diffuse Dunkel und fragte sich: Was ist geschehen? Sie schaute zum Fenster hinüber. Das Rollo war zu, aber es dunkelte nicht ganz ab. Dafür war es nicht dicht genug. Es ließ jenes Diffuse zu. Es war nicht ganz dunkel im Schlafzimmer, aber auch nicht so hell, daß man Einzelheiten hätte erkennen können. Nicht einmal den großen Schrank gegenüber dem Fußende ihres Bettes. Sie drehte den Kopf und schaute zum Nachbarbett, wo sie ihren Mann wußte. Sie konnte nichts von ihm sehen und war dennoch sicher, daß etwas sie geweckt hatte, was mit ihm zusammenhing.
    Sie spürte aufkeimendes Entsetzen: Was war los mit ihm? War er über Nacht krank geworden? Mit angehaltenem Atem lauschte sie. Und sie hörte seinen Atem. Nicht tief und gleichmäßig wie bei einem normalen Schläfer, sondern... heftig. Ja, da stimmte etwas nicht!
    Sie erhob sich halb und drehte sich dem Nachttisch zu, um das Licht einzuschalten.
    "Nicht!" sagte er in diesem Augenblick. Schwang so etwas wie... Panik in seiner Stimme mit?
    Überhaupt, wieso klang sie so seltsam? Es war seine Stimme, ohne Frage. Sie war jedenfalls überzeugt davon. Nun, wessen Stimme denn sonst?
    "Bitte, laß das Licht lieber aus!" Er flehte regelrecht darum. Und er lag nicht mehr flach im Bett, sondern hatte sich aufgerichtet. Saß er auf dem Bettrand?
    "Was - was ist denn los?" stotterte sie und gehorchte unbewußt. "Geht es dir nicht gut oder was?"
    "So etwas Ähnliches. Nein, nicht daß du meinst, ich sei krank geworden. Es ist etwas anderes." Er zögerte. Dann: "Viel schlimmer!"
    "Wie denn schlimmer? Was könnte denn sonst noch passiert sein? Du warst doch gestern abend noch ganz in Ordnung."
    "Wir sind jetzt seit fast fünfzehn Jahren verheiratet, stimmt's?"
    "Ja, stimmt. Na und?"
    "Du kennst mich - und ich kenne dich. Wie man sich nur nach all dieser Zeit kennen muß.
    Wir führen eine harmonische Ehe... Führten!" setzte er bitter hinzu.
    Sie rang nach Atem. Er hat eine andere! dachte sie. Es war wie ein Schock. Und jetzt konnte er nicht schlafen und hat beschlossen, es mir endlich zu sagen!
    "Bitte, rede mit mir!" bat er sie.
    "Du - du..." Sie brach ab.
    "Nein, nein, nicht was du jetzt meinst!" rief er erschrocken. "Es ist nicht wegen einer anderen Frau. Es ist nicht, weil ich dich verlassen will. Es ist nur... Ich habe mich verändert, ganz einfach verändert. So über Nacht. Ich kann überhaupt nichts dafür. Ich bin aufgewacht, vorhin... und habe es bemerkt. Es war ein solcher Schock für mich. - Immer noch!" betonte er.
    "Wieso verändert?" fragte sie zurück. Doch keine andere? Was sonst? "Wie kann man sich einfach so verändern? Spinnst du auf einmal oder was?"
    "Viel schlimmer, glaube mir. Es ist der reine Horror. Es ist das schiere Grauen. Es ist das Schlimmste, was einem normalen Mann jemals passieren könnte. Und es ist... praktisch völlig unmöglich! Es ist ein Alptraum, der Wirklichkeit wurde."
    "Was redest du denn für einen Unsinn?"
    "Glaubst du, daß es außer diesem Universum noch ein anderes gibt, völlig parallel zu unserem?!"
    Copyright 2001 by readersplanet
    "Nein. Das ist Quatsch."
    "Und wenn doch nicht? Stell dir vor, in diesem Universum hier, auf dieser Welt, auf dieser Erde, jetzt und hier ist irgendwer ein Mann. Aber es gibt sozusagen ein Gegenstück von ihm.
    Von jedem Mann. Nicht hier und heute, sondern im parallelen Universum. Für jeden Mann gibt es dort... eine Frau! Er ist es sozusagen selber. Er ist hier ein Mann und dort eine Frau.
    Jeder Mann ist im Paralleluniversum eine Frau."
    "So einen Quatsch habe ich mein Lebtag nicht gehört!" Sie schüttelte den Kopf und versuchte, ihren Mann in der Dunkelheit zu entdecken. Aber sie konnte nur die Stimme hören. Und die klang tatsächlich... total verändert. Aber sie kam einfach nicht darauf, was sie verändert haben könnte. Das heißt, eigentlich war es offensichtlich, aber sie verdrängte die Erkenntnis so erfolgreich, daß sie einfach nicht dahinter kam.
    "Quatsch? Ja, das hätte ich gestern abend auch noch gesagt. Aber jetzt... Jetzt ist es Wirklichkeit geworden - für mich. Du wirst mich ab sofort wohl hassen, verachten oder was weiß ich was... Aber du wirst es wohl niemals akzeptieren können. Auch wenn du mir glauben

Weitere Kostenlose Bücher