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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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von Panik getrieben auf.
    Bessie schrie auf und packte Charlie am Arm, damit diese nicht womöglich aus der fahrenden Kutsche sprang. Als Charlie die # Hand des Mädchens abgeschüttelt hatte, bemerkte der Mann auf dem rückwärtigen Lakaientritt die geöffnete Tür, stieß einen Warnruf aus, und der Wagen rollte langsam aus. Als er beinahe zum Stehen gekommen war, taumelte Charlie hinaus zum Straßenrand.
    Der Schurke von hinten stellte sich sofort streng und stark vor sie und versperrte ihr den Weg. Charlie hielt sich den Mund zu, wollte den Mann umrunden, doch dieser folgte ihrer Bewegung, um zu unterbinden, was er für einen Fluchtversuch hielt.
    Erneut versuchte Charlie, ihm auszuweichen, während ihr Magen immer heftiger rebellierte, doch der Mann blieb unmittelbar vor ihr stehen. Als ihr Magen sich schließlich weigerte, seinen Inhalt noch länger bei sich zu behalten, und der Kerl sich weigerte, ihr aus dem Weg zu gehen, vermochte sie nicht mehr viel gegen das zu tun, was dann passierte: Charlie erbrach sich über Beine und Füße des Mannes.
    „Verdammt! Verdammte Schei …! Igitt!“ Der Mann stolperte ein paar Schritt rückwärts, um dem ekligen Zeug zu entgehen, das jedoch klebte bereits an ihm, und er konnte ihm nicht mehr entkommen.
    Einen Moment lang war es Charlie peinlich, doch dann sagte sie sich, dass sie schließlich alles getan hatte, um das Vorkommnis zu vermeiden. Und im Übrigen war er ja der Schuft.
    „Sie waren hier, Mylord.“
    Radcliffe richtete sich wieder auf. Er hatte gerade die frischen Pferde begutachtet, welche der Stallmeister im Austausch gegen das ursprüngliche Vierergespann an die Kutsche schirrte. Jetzt blickte er Stokes fragend an. „Charlie?“
    „Jawohl, Mylord. Anscheinend ist ihr sehr übel geworden. Sie hat ihr Frühstück … äh … an einen der Kerle weitergegeben. Hier machten sie Halt und ließen den Burschen reinigen. Außerdem kauften sie etwas Laudanum, wahrscheinlich in der Hoffnung, die Lady für den Rest der Reise einzuschläfern, damit sie keinen weiteren Ärger mehr machen konnte.“
    „Wie lange ist das schon her?“
    „Angeblich kamen sie hier vor sechs Stunden an, hatten jedoch Schwierigkeiten, das Laudanum zu beschaffen, so dass sie erst vor vier Stunden wieder abreisten.“
    „Wenn wir sofort aufbrechen, haben wir zwei Stunden Vorsprung aufgeholt“, rechnete Tom aufgeregt vor.
    Obwohl ihn diese Tatsache nicht so sehr aufregte, nickte Radcliffe. Die Schurken hatten immer noch einen Vorsprung von vier Stunden, und wenn Charlie unter dem Einfluss des Laudanums schlief, bestand kaum Aussicht, dass sie die Schurken weiterhin aufzuhalten vermochte. Eine Hoffnung, sie einzuholen, bestünde nur, falls der andere Wagen ein Rad oder dergleichen verlöre, bevor sie Gretna Green erreichten.
    Der Mann hinten brüllte los, und die Leute vorn fielen in seinen Schrei ein, als sie sich umschauten und sahen, wie Charlie den Wagenschlag aufstieß. Es gelang ihnen, die Kutsche im selben Moment zum Stehen zu bringen, da Charlie hinaussprang.
    Am Straßenrand fiel sie auf die Knie und erbrach die letzte Dosis Laudanum, die man ihr eingeflößt hatte. Diesmal störte ihre Übelkeit sie nicht mehr. Als man sie das erste Mal gezwungen hatte, die Arznei hinunterzuschlucken, hatte sie das in der festen Absicht getan, sich den Finger in den Hals zu stecken und die Droge wieder herauszuwürgen. Doch das war gar nicht nötig gewesen.
    Die Kutsche hatte sich kaum in Bewegung gesetzt, da begann Charlies Magen erneut zu rebellieren. Gerade lag die erste Wegbiegung hinter ihnen, als sie merkte, dass ihr das Laudanum in die Kehle stieg. Genau wie bei der Tinktur, die Beth ihr auf dem Weg nach London eingegeben hatte, weigerte sich jetzt ihr Magen, die Arznei bei sich zu behalten. Seitdem hatte sich Charlie in regelmäßigen Abständen übergeben müssen, und die Kutsche war – sehr zum Missfallen ihrer Besatzung – immer wieder zu einem Halt gezwungen gewesen.
    Zu schade aber auch, dass Bessie nicht Recht behalten hatte und dass Radcliffe sie nicht verfolgte. Dann würden sich wenigstens diese ekelhaften Brechanfälle als nützlich erwiesen und es dem Lord ermöglicht haben, sie einzuholen. Allerdings konnte er gar nicht wissen, dass sie entführt worden war und wohin man sie brachte …
    „Es ist nicht mehr weit.“
    „Ja, doch werden wir noch rechtzeitig ankommen?“ Müde strich sich Radcliffe übers Gesicht.
    Gegenwärtig fuhr Tomas wieder. Stokes schlief hinten im Wagen

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