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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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riefen Lolita und Javier an, die sich immer gleich Sorgen machten, wenn Tochter und Enkeltochter verreist waren. Da die kleine Gesellschaft gerade sowieso auf den Nachtisch wartete, stand Olivia schnell auf. „Entschuldigen Sie mich, bitte …“
    Als sie wenig später wiederkam, sprang Kieran auf und rückte ihr den Stuhl zurecht. Dabei flüsterte er ihr zu: „Was ist denn los? Du bist kreidebleich wie ein Gespenst.“
    Seine Fürsorge tat ihr gut, gleichzeitig ärgerte sie sich über ihre Reaktion. „Nichts ist los. Das war nur meine Mutter.“
    Er sah sie zweifelnd an und erklärte dann zu den anderen gewandt: „Javier und Lolita Delgado sind Olivias Eltern.“
    Alle schauten sie erstaunt an. Gareth fand als erster die Sprache wieder. „Ich habe Lolita das erste Mal in Fly by Night gesehen, da war ich sechzehn. Sie war umwerfend.“
    „Und ich werde nie die erste große Rolle Ihres Vaters vergessen. Das war in Vigilante Justice . Ich fand ihn unglaublich cool“, warf Jacob ein.
    Dass selbst Kierans zurückhaltende Brüder sich so begeistert über ihre Eltern äußerten, machte Olivia wieder einmal klar, wie beliebt die beiden waren. Als Tochter sah sie natürlich manches anders, aber sie freute sich dennoch über die Bewunderung – die manchmal allerdings auch zu weit gehen konnte, wie ihr Lolita gerade am Telefon berichtet hatte.
    „Meine Mutter wird von einem hartnäckigen Fan verfolgt, was bereits zu Problemen geführt hat. Jetzt hat er ihre private E-Mail-Adresse herausgekriegt und schickt ihr alle möglichen seltsamen Mails.“
    Alle vier Wolffs sahen sie bestürzt an. „Was denn, zum Beispiel?“, fragte Kieran nach.
    Olivia warf einen besorgten Blick auf ihre Tochter. Doch als sie sah, dass Cammie sich auf eine kleine Katze konzentrierte, die ins Esszimmer gekommen war, sagte sie mit gesenkter Stimme: „Er droht ihr mit Gewalt, ihr und all denen, die ihr wichtig sind.“
    „Dann ist es ja gut, dass Sie hier sind“, sagte Victor bedächtig. „Wie lange bleiben Sie?“
    „Bis Montag.“
    „Ich konnte sie leider nur dazu bringen, drei Tage zu bleiben“, fügte Kieran hinzu. „Aber ich hoffe, sie wird ihre Meinung noch ändern.“ Damit drehte er sich schnell zu ihr um und drückte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen.
    Vor aller Welt!
    Die Wolffs grinsten und Olivia wurde knallrot.
    Victor stand auf. „Okay, sag uns Bescheid, wenn wir dir in irgendeiner Weise helfen können.“
    Gracie ging um den Tisch herum und umarmte ihren Schwager. „Dank dir, dass du weibliche Unterstützung für mich in diese Wolfshöhle gebracht hast.“ Dann lächelte sie Olivia zu. „Ich habe gehört, dass Sie Kinderbücher illustrieren. Darüber würde ich mich sehr gern mal mit Ihnen unterhalten. Ich male selbst nämlich auch ein bisschen.“
    „Sehr gern.“ Olivia stand auf. „Aber jetzt muss ich erst einmal Cammie ins Bett bringen. Immer wenn wir Zeitzonen überfliegen, kommt sie in ihrem normalen Rhythmus ganz durcheinander.“
    Kieran nahm sie beim Arm, als sie das Speisezimmer verließen. „Vergiss nicht, dass wir für heute Abend verabredet sind. Bei mir. Ich möchte nicht hinter dir herjagen müssen.“
    Sie zuckte zusammen und warf ihm schnell von der Seite her einen Blick zu. Er meinte, was er sagte, da bestand kein Zweifel. Sein Blick war ruhig und selbstbewusst. Sie konnte ihm nicht entkommen.
    Aus irgendeinem Grund war Cammie quengelig und reizbar. Vielleicht merkte sie, dass ihre Mutter nervös war. Erst kurz vor zehn schlief sie in ihrem Baumhausbett endlich ein. Eines der älteren Hausmädchen war bereit, auf Cammie aufzupassen, und machte es sich in Olivias Wohnzimmer vor dem Fernseher bequem. Da Cammie selten aufwachte, wenn sie erst einmal eingeschlafen war, gab es für Olivia keinen Grund, sich noch länger in ihrer Suite aufzuhalten. Sie ging ins Badezimmer, zog das Kleid, das sie zum Dinner getragen hatte, aus und schlüpfte in bequeme Jeans und ihren Lieblingskaschmirpullover. Das Haar band sie sich zu einem Pferdeschwanz zusammen.
    Die Frau, die ihr aus dem Spiegel entgegenblickte, hatte große Augen und sah beunruhigt aus. Und das war sie auch. Sechs Jahre lang hatte sie sich vor diesem Moment gefürchtet. Jetzt war er da, und sie kam nicht umhin, sich ihm zu stellen.
    Irgendwie musste sie versuchen, Kieran zu verheimlichen, dass sie sich sexuell immer noch sehr zu ihm hingezogen fühlte. Das durfte er niemals erfahren! Denn wenn er es wüsste, würde er dieses Wissen ausnutzen. Und

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