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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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wusste, dass ich dir nie würde bieten können, was du dir wünschtest. Meine Familie ist nicht normal. Also wollte ich wenigstens den Trennungsschmerz so gering wie möglich halten. Mir erschien es am vernünftigsten, aufzuhören, bevor es für uns beide zu schwer wurde. Ich bin und bleibe ein Wolff, und das Geld meiner Familie setzt mich und die, die ich liebe, ständig einer gewissen Gefahr aus. Du wünschst dir ein ganz normales, friedliches Leben mit Kindern und einem Haus mit Garten. Und in einem solchen Leben habe ich keinen Platz.“
    Wenn er geglaubt hatte, dass diese Erklärungen Olivia milder stimmen würden, hatte er sich gründlich getäuscht. Sie war wütend. „Woher nimmst du dir eigentlich das Recht, für mich Entscheidungen zu fällen und über mein Leben zu bestimmen? Du hast mich von vorne bis hinten belogen, Kevin Wade! Du arroganter Mistkerl!“ Ihre Augen blitzten zornig und sie atmete so heftig, dass sich die Brust hob und senkte.
    Wieso war er plötzlich der Übeltäter, obgleich er sie doch nur hatte schützen wollen? „Gib zu, dass Cammie meine Tochter ist!“, stieß er zwischen fest aufeinandergepressten Zähnen hervor.
    Sie schaute auf ihre Füße und schwieg. „Du magst sie gezeugt haben“, flüsterte sie schließlich. „Aber sie ist mein Kind.“
    Endlich! Vor Erleichterung wurden ihm die Knie weich, und er ließ sich schnell aufs Sofa fallen, damit sie seine innere Bewegung nicht merkte. „Dann gibst du also zu, dass wir zusammen ein Kind haben?“
    Sie hob den Kopf, ihr Blick war sanft, als sie sich neben ihn setzte. „Ja, haben wir“, entgegnete sie leise. „Du hast sie doch gesehen …“
    Jetzt wurde Kieran wütend. „Verdammt, Olivia! Wie konntest du das fünf lange Jahre vor mir geheim halten! Kannst du dir denn nicht vorstellen, was mir dadurch alles entgangen ist?“ Aufgeregt sprang er auf, in ihrer Nähe konnte er nicht klar denken. Sollte er sie küssen vor Dankbarkeit, dass sie ihm ein Kind geschenkt hatte? Oder sollte er sie erwürgen, weil sie das bis heute vor ihm verborgen hatte? Er zitterte am ganzen Körper. Das Kind, das ein paar Türen weiter schlief, war seins! Und er hatte fünf kostbare Jahre lang nichts davon gewusst! „Wann können wir es ihr sagen?“
    Olivia wurde weiß wie die Wand. „Mit so etwas darf man ein Kind nicht überfallen. Ihr solltet euch vielleicht erst etwas besser kennenlernen.“
    „In drei Tagen?“ Das war ja einfach lächerlich. „Ich bin dafür, dass sie den Sommer über hier bleibt.“
    „Kommt nicht infrage. Das kannst du nicht verlangen.“
    „Oh, doch.“ Er sah sie kühl an. „Ich kann es, und ich tue es. Ihr beide verbringt den Sommer hier bei mir.“
    „Du kannst mich nicht herumkommandieren …“ Ihr Widerstand fiel kläglicher aus, als sie beabsichtigt hatte.
    Er zuckte nur kurz mit den Schultern. „Ich verlange doch nichts Unmögliches. Deine Arbeit kannst du von überall aus erledigen. Und Cammie ist noch nicht in der Schule. Wenn du nicht willst, lasse ich das Gericht entscheiden. Ich kenne eine Menge Richter, die etwas gegen Eltern haben, die ihre eigenen Kinder kidnappen.“
    „Aber ich habe sie doch nicht entführt! Wie kannst du so etwas sagen!“
    „Das ist Ansichtssache. Du hast mir als dem Vater ihre Existenz verschwiegen. Aber von jetzt an mache ich die Regeln.“
    „Du bluffst nur.“
    Fast fühlte er Mitleid in sich aufsteigen, weil sie so verzweifelt war – aber nur fast. Sie musste endlich begreifen, dass er nur um das kämpfte, was ihm zustand. „Ist die Vorstellung denn so schrecklich? Hier oben in den Bergen den Sommer zu verbringen?“
    Offenbar ja, denn Olivia presste wütend die Lippen zusammen, stand auf und stellte sich dicht vor Kieran hin. „Ich kann mein Leben nicht über Nacht von Grund auf ändern. Nur weil du es willst.“
    Nein? Plötzlich musste er lächeln. Er war Vater! Er hatte ein Kind! Was für ein seltsames wunderbares Gefühl.
    Olivia runzelte die Stirn. „Was ist denn auf einmal so komisch?“
    „Du. Ich. Das Leben ganz allgemein.“
    „So? Der Meinung bin ich aber nicht.“
    „Nein?“ Immer noch lächelnd hob er sie hoch und drückte sie an sich. Sie legte ihm die Arme um den Hals, um sich Halt zu verschaffen. „Dank dir, Olivia, dass du mir Cammie geschenkt hast.“ Er drückte ihr einen Kuss auf die Nase.
    „Bitte. Aber sie ist kein Gegenstand, den man verschenken kann.“
    „Ich weiß.“ Leicht strich er ihr mit den Lippen über den Mund. „Nur einen

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